Dienstag, 30. September 2014

Wird Doping strafbar?

Die Berliner Zeitung berichtete vergangenen Sonntag über eine Gesetzesvorlage aus den Bundesministerien für Justiz und Inneres, die Doping in Zukunft unter Strafe stellen soll. Bisher sind Doping-Delikte "bestenfalls" unter das Arzneimittelgesetz gefallen. Der Entwurf, würde er denn so umgesetzt, würde dann nicht nur auf den Schutz der Gesundheit der Athleten abzielen, sondern ausdrücklich die Werte des Sports wie Fairness und Chancengleichheit schützen.

Was am Ende dabei herauskommt, bleibt abzuwarten. Die Sportverbände werden wohl mit Lobbyarbeit versuchen, die Hoheit über Dopingvergehen auch weiterhin ausschliesslich der Sportgerichtsbarkeit zu unterstellen.

Ich finde, dass ein solches Gesetz schon lange überfällig ist. Die Sportverbände haben sich in der Vergangenheit nicht gerade als eifrige und erfolgreiche Dopingjäger bewiesen. Was auch verständlich ist. Im Spitzensport geht es um viel Geld, Big Business. Ein Verband, der hart und gnadenlos jedem Verdacht nachginge, würde unweigerlich mehr entdecken. Ein Dopingfall bedeutet aber immer negative Publicity. Negative Publicity verschreckt Sponsoren, Fernsehanstalten und Zuschauer. Das bedeutet weniger Aufmerksamkeit, weniger Geld und weniger Macht für Funktionäre oder, noch schlimmer, weniger Funktionäre. Der Radsport hat das leidvoll erfahren.

Die Sportgerichtsbarkeit soll, nach meinem Verständnis, über die Auslegung von Regeln und über die Ahndung von Regelverstößen entscheiden. Die Verbände haben die Regeln aufgestellt und sollen und können darüber richten. Dagegen ist nichts einzuwenden. Ordentliche Gerichte verfügen weder über das Fachwissen noch über die notwenigen Ressourcen um die Sportgerichtsbarkeit zu ersetzen. Ersteres wäre durch Gutachter zu beheben, letzteres würde Entscheidungen aber inakzeptabel in die Länge ziehen.

Doping ist eine andere Frage. Wie bereits erwähnt gibt es einen starken Interessenkonflikt. Dieser kann nur behoben werden, wenn in Doping Sachverhalten von staatlicher Seite ermittelt und gerichtet wird. Und es ist doch eine gute Sache, wenn unserem Staat und damit auch unserer Gesellschaft sportliche Werte wie Fairness und Chancengleichheit so viel wert sind, dass diese nicht den großen und kleinen Geschäftemachern in nur halbwegs demokratischen, undurchsichtigen Sportverbänden überlassen werden. Oder glaubt irgendjemand da draussen ernsthaft, dass das IOC einen sauberen Sport einem einträglichen Sport vorzieht? Wer hat die großen Dopingskandale im Radsport an das Tageslicht gebracht? Der Festina Skandal, die Operation Puerto, Dr. Ferrari? Nationale Verbände? Die UCI? Nein, in allen drei Fällen waren es staatliche Stellen, die Polizei oder Staatsanwälte.

Der Ein oder Andere mag vielleicht einwerfen, dass einflussreichere Sportarten bei der Operation Puerto ungeschoren davon kamen. Vielleicht war dem so. Vielleicht auch nicht. Wir wissen es nicht. Sollte es aber so sein, ist das in keiner Weise ein Argument gegen ein Anti-Doping Gesetz, sondern ein Argument für ein härteres Anti-Korruptionsgesetz.

drtl: Ein Anti-Dopinggesetz in Deutschland? Ja bitte, hoffentlich bald.

Hier noch ein Link zu einem FAZ Artikel.
Hier die Reaktion von Tony Martin.

Montag, 29. September 2014

C - Trainer: Grundlagenausbildung

Vor einigen Tagen hatte ich schon mal erwähnt, dass ich mich für diesen Herbst zu einem C-Trainer Lehrgang Radsport angemeldet habe. An den beiden vergangenen Wochenenden habe ich daher statt auf meinem Rad größtenteils an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken verbracht. Die C-Trainer Ausbildung gliedert sich in zwei Teile: Eine Sportart übergreifende Grundlagenausbildung des LSVS (Landessportverband Saar) und eine fachspezifische Ausbildung des jeweiligen Sportverbandes. Die Grundlagenausbildung habe ich jetzt bis auf die Hausarbeit und einen dreistündigen Nachholtermin für einen ausgefallenen Praxisteil hinter mir.

Die Inhalte werden auf zwei Wochenenden verteilt. Kursgebühr war 50 Euro, dafür gab es Samstags ein Mittagessen und am zweiten Samstag auch noch Kaffee und Kuchen. Hier der Plan:

1. Wochenende
Samstag
09:00 - 12:00 Trainings- und Bewegungslehre 1
13:00 - 15:00 Kinderschutz im Verein
15:00 - 19:00 Praxis/Theorie: Auf- und Abwärmen
Sonntag
09:00 - 12:00 Praxis: Koordinierte Übungsformen, Ausdauer- und Schnelligkeitstraining

2.Wochenende
Samstag
09:00 - 12:00 Trainings- und Bewegungslehre 2
13:00 - 15:00 Theorie: Methodische Planungshilfen + Übungen
15:00 - 18:00 Sportmedizin - Sportverletzungen
18:00 - 20:15 Körperwahrnehmung und Entspannung
Sonntag
09:00 - 12:00 Sport- und Haftungsrecht

Überrascht war ich zunächst von der recht großen Zahl an Teilnehmern. Über 40 Leute aus allen möglichen Bereichen. Laufen, Tennis, Karate, Kickboxen, Ringen, Schießen, Fitness, Seniorensport und einiges mehr. Eine bunte Mischung.

Die Dozenten zu den eigentlichen Sport Themen (Wolfgang Raubuch, Dr. Sabine Glück, Stefan Hager) waren kompetent und konnten die Inhalte anschaulich und kurzweilig vermitteln. Sicher, die Themen wurden nur oberflächlich gestreift, in der Kürze der Zeit waren keine Details zu erwarten. Aber viele wichtigen Dinge wurden zumindest kurz erwähnt, wie etwa:
  • Energiebereitstellung
  • Muskelaufbau
  • Zusammenspiel von Nerven und Muskeln
  • Wie werden Bewegungen erlernt
  • Wie können Trainer Feedback geben
  • Was ist Training
  • Trainingsprinzipien
  • Trainingsplanung
  • Verschiedene Arten von Kraft
  • Auf und Abwärmen
  • Stretching
  • Wie funktioniert das Herz, Kreislauf
  • Wie entsteht der Puls
  • Anatomie
  • Knochen
  • Gelenke
  • Sportverletzungen
  • Sport mit Kindern und Jugendlichen
Aufgelockert wurde die Theorie mit einigen Praxiseinheiten. Die Dozenten haben es dabei immer wieder die Verbindungen auch zu Senioren- und Breitensport oder zur Arbeit mit Kindern hergestellt. Jeder bekam so Anregungen für seinen aktuellen oder zukünftigen Traineralltag. 

Besonders beeindruckt haben mich die Ringer aus der Gruppe, die im Rahmen der Kraftraum-Praxis-Einheit einige Übungen ohne Geräte gezeigt haben. Schwierig zu beschreiben, muss man gesehen haben. Das war wirklich stark. Würde ich ein Hallentraining machen, würde ich mir wirklich überlegen die Jungs mal einzuladen.

Die Praxiseinheit im Kraftraum wurde von Desirée Schwarz, der deutsche U23 Speerwurf Meisterin geleitet. Dabei musste ich lernen, dass die Kniehebe Übung im Dippständer (diese), die ich immer primär für den Bauch gemacht habe, totaler Quatsch ist und viel zu sehr die Hüftbeuger trainiert. Gänzlich unnötig speziell für Radfahrer, die ja sowieso schon nach vorne gebeugt auf dem Rad sitzen. Das war ein Aha Moment.

Die Einheit "Kinderschutz im Verein" war wichtig und prinzipiell auch gut. Der Vortrag war aber unstrukturiert und ist immer wieder abgeglitten zu negativen Anekdoten aus der Sozialarbeiter-Praxis und hat mir viel zu wenig konkrete Beispiele und Handlungsempfehlungen in Verbindung mit der Vereinsarbeit geliefert. Wer ab und an Zeitung liest und über etwas gesunden Menschenverstand verfügt, konnte nichts Neues lernen. 

Der Rechtsanwalt, der den Vortrag über Sport- und Haftungsrecht hielt, hat am Ende hoffnungslos überzogen. Schluss sollte um 12:00 sein, als ich um 12:20 gegangen bin, war noch lange nicht Schluss. Jeder Dozent hält natürlich sein Fachgebiet für ganz besonders interessant und wichtig. Einige rechtliche Grundlagen zu vermitteln ist auch sicher notwendig um konkretere Sachverhalte für die Arbeit im Verein abzuklären, dass wäre aber auch kompakter oder zumindest ohne Überziehen möglich gewesen.

Gefehlt hat meiner Meinung nach ein Baustein zur Doping Prävention. Aber vielleicht habe ich da als Radsportler ja eine singuläre Meinung dazu und andere Sportarten haben da keine Probleme. In dem Fall hätte eine Sportart spezifische Problematik in einem Sparten übergreifenden Grundlagenseminar natürlich mit Recht nichts zu suchen.

In den nächsten Tagen werde ich jetzt noch eine Hausarbeit bearbeiten, Umfang fünf bis acht Seiten. 

Und Mitte Oktober fängt schon die fachspezifische Ausbildung in Kaiserslautern an. .. Ich werde berichten.

Donnerstag, 25. September 2014

Martin versus Wiggins oder Rennen versus Training

War das ein spannendes Zeitfahren um den Weltmeistertitel in Ponferrada! Dieses Jahr mit dem glücklicheren Ausgang für Bradley Wiggins, der 26,23 Sekunden schneller als Tony the German Panzerwagen Martin und 40,64 Sekunden vor dem Niederländer Dumoulin war. Die ersten Zwischenzeiten haben auf einen vierten Erfolg in Serie für Martin hoffen lassen, aber schnell wurde klar, dass es schwierig sein würde, Wiggins zu schlagen. Ich habe ja bis zum letzten Meter gehofft, das Tony Martin das Ruder mit einem furiosen Schlussspurt noch mal herumreissen kann, aber nein, es hat nicht gereicht.


Tony Martin, seine Trainer und Berater werden sich in den nächsten Tagen ohne Frage auf die Suche nach den verlorenen Sekunde machen. Interessant in diesem Zusammenhang ist das sehr unterschiedliche Rennprogramm das Martin und Wiggins 2014 absolviert haben.

Die klassische Straßenradsport Saison läuft ungefähr so ab: Im Winter werden Basis-Kilometer gesammelt. Grundlagenausdauer, lang, flach und vor allem viel. Ab Februar wird dann nicht mehr trainiert, sondern es werden Rennen gefahren, und zwar so oft wie möglich. Rennen, Rennen, Rennen. Die sollen dann die Form bringen. Rennhärte. Dazu benötigt man die Konstitution eines Pferdes. Friss oder stirb. Gut, das ist vielleicht überspitzt, aber im Prinzip hat man es früher so gemacht. Und auch heute gilt vielfach noch, jedes Rennen ist besser als Training.

Ein Blick auf ProCyclingStats zeigt dass Martin eher dieses klassische Programm mit 84 Renntagen und 12.300 Kilometer gefahren ist. Darunter die Tour de France und die ersten beide Wochen der Vuelta. Die "Sommerpause" (keine Rennen) zwischen Tour und Vuelta betrug rund vier Wochen. Er hat in den letzten Tagen mehrfach erwähnt, dass er sich müde fühlt. Kein Wunder bei dem Programm.

Wiggins ist hingegen 2014 an 47 Renntagen 7074 Kilometer gefahren. Darunter sechs einwöchige Rundfahrten (Andalusien, Tireno-Adriatico, Giro del Trentino, Kalifornien, Tour de Suisse, Tour of Briton), aber keine Grand-Tour und nur zwei Rennen zwischen den nationalen Meisterschaften am 29. Juni und dem Start der Tour of Briton am 07. September, den Prudential Ride London am 10. und den GP Ouest France am 31. August.

Wenn man erst nach der für Wiggins desaströsen Tour de Suisse Mitte Juni anfängt zu zählen, ist er mit gerade mal 13 Renntagen in den Beinen Zeitfahr-Weltmeister geworden!

Oder nehmen wir Chris Horner, der 2013 mit 42 Jahren die Vuelta gewonnen hat, ältester Grand Tour Sieger aller Zeiten. Er hatte 2013 lediglich Tirreno-Adriatico im März bestritten, ist dann bei der Katalonien Rundfahrt auf der zweiten Etappe ausgestiegen und ist erst im August zur Tour of Utah wieder aufgetaucht um danach die Vuelta zu gewinnen. (Es kann natürlich sein, dass ProCyclingStats nicht alle Rennen listet, bzw. nur die Großen.)

Meine eigene Erfahrung dazu: 2013 bin ich nur ein einziges Rennen gefahren, die Bergmeisterschaft im Homburg. Ich hatte insgesamt weniger Kilometer als 2014, habe mich aber gezielt nur auf dieses eine Rennen vorbereitet. 2014 hatte ich viel mehr Kilometer, bin mehr Rennen gefahren, hatte aber auch mehr Ziele und dementsprechend versucht, nicht nur einen, sondern mehrere Form-Höhepunkte zu haben. Und das ging rückblickend nicht gut, zumindest war ich in Homburg 2014 nicht schneller als 2013.

Damit kommen wir zu der eigentlichen Frage. Ist es bei der zielgerichteten Vorbereitung auf ein wichtiges Event besser auf Rennen zu verzichten und statt dessen zu trainieren?

Der Vorteil von Rennen ist, dass es dort leichter fällt, an die Grenze zu gehen und mal so richtig im roten Bereich zu fahren. Es kann aber genau so gut sein, dass man die Gruppe verpasst, im Hauptfeld festsitzt und frisch ins Ziel fährt. Wenn man den Erfolg nicht dem Zufall überlassen möchte und einem minutiösen Trainingsplan folgt, kann es besser sein, zu trainieren statt Radrennen zu fahren . Vielleicht stehen strukturierte Intervalle in einem ganz bestimmten Belastungsbereich auf dem Plan, dass wäre in einem Rennen schwierig umzusetzen. Weniger kann also durch aus mehr sein.

Also gilt jetzt Training statt Rennen, Rolle statt Asphalt, kurz und hart statt lang und ruhig?

Nicht unbedingt, das passt bei der Vorbereitung auf ein Zeitfahren besser als bei der Vorbereitung auf ein Strassenrennen. Auch werden erfahrene Rennfahrer, die wissen wie man sich im Feld bewegt und wie man Rennen fährt, eher auf solche verzichten können wie Rennfahrer, die das noch nicht vollständig beherrschen. Für wen aber der Spass am Wettkampf wichtiger ist als ein einzelnes Ergebnis, der soll Renen fahren. Denn Eines steht auch fest, Spass macht solch ein striktes Trainingsregime wahrscheinlich nicht.

Sonntag, 21. September 2014

Videos

In meiner digitalen Internet Fundsachen Ablage haben sich mal wieder einige Videos angesammelt.

Enjoy!

Am 30. August fand das zweite "Red Hook Crit Barcelona" statt. Das sind Rennen die mit Bahnrädern (starrer Gang, keine Bremsen) gefahren werden und die ihren Ursprung in der Bike-Messenger Szene haben. Inzwischen gibt es das Rennen in drei Städten, New York, Barcelona und Mailand. Sehr cool.

Mehr hier, hier und hierHier die Event Homepage.

Nicht nur Peter Sagan kann Wheelies:

 

Sehr interessant die Erkundung des Zeitfahrkurses der Spanienrundfahrt durch Specialized. State of the Art.


Noch mehr Vuelta, anderer Blickwinkel:



Was zum lachen. Mit Phil the Thrill, über dessen Buch ich hier geschrieben habe. Ich hoffe wirklich dass sein Vertrag verlängert wird und er auch 2015 für Garmin Sharp fahren wird.



Und zum Schluß ein Portrait über Alessandro Zanardi, den ehemaligen Formel 1 Fahrer, der 2001 bei einem Lauf der Champ Car Meisterschaft bei einem Unfall auf dem EuroSpeedway Lausitz schwer verunglückte und dabei beide Beine verlor. 2012 wurde er zweifacher Paralympics Sieger mit dem Handbike. Das BMW Emblem auf dem Helm in der letzten Einstellung ist grotesk, ansonsten aber ein toller Film.

TOUCH THE SKY from tim hahne on Vimeo.

Update 22.09.2014:
Und dann war da noch das Interwiev mit Greg Lemond auf CyclingTips, lesenswert auch der Text dazu und hier gehts zu Teil 2.

Freitag, 19. September 2014

51,115

Was für ein Spektakel! Was für eine Leistung! 51,115 km in einer Stunde! Weltrekord!
Mir gehen die Ausrufezeichen aus. In einem Atemzug mit den Größten des Radsports genannt zu werden. Coppi, Anquetil, Merckx, Boardman, ... Voigt. Herrlich, ich fand es toll. Auch wenn heute schon wieder der ein oder andere Miesepeter das Haar in der Suppe gesucht hat. Für alle anderen, die sich davon nicht beeindrucken lassen und die Show gestern verpasst haben, hier die Stunde des Jens Voigt, ohne Angermann Kommentar. Das Video aus dem UCI Youtube Channel ist  in Deutschland allerdings gegeof**kt, ihr müsst also einen Proxy-Server oder Proxy Dienst bemühen, z.B. hier.


Schöne Bilder, natürlich, auch auf der Trek Factory Racing Seite.

Donnerstag, 18. September 2014

Saison beendet

Vergangenen Sonntag habe ich den letzten Wettkampf für dieses Jahr bestritten. Ein Sprintdistanz Triathlon. Mit Beckenschwimmen. 300 Meter. Das kam mir entgegen, da konnte ich im Wasser nicht allzu viel Zeit verlieren. Es ging dann auch tatsächlich besser als erwartet und ich bin nach 3:25 aus dem Wasser gestiegen. Weiter in die Wechselzone, Helm an und verschließen, Brille an, Rad nehmen und bis zum Ende der Wechselzone laufen. Und diesmal hat der Wechsel auch wie eine Eins geklappt. Ich bin im Lauf auf das Rad gesprungen und bin mit den Füßen direkt in die Schuhe gekommen. Normalerweise stellt man sich zuerst auf die Schuhe, fährt ein Stück, zieht den einen Schuh an, fährt wieder ein Stück und zieht den andern an. Direkt IN den Schuhen zu landen ist da um einiges eleganter.

Die Radstrecke in Bad Sobernheim ist eine weitgehend flache fünf Kilometer lange Wendepunktstrecke. Nicht so schön, das bedeutet nämlich acht mal auf Null abzubremsen und wieder anzutreten. Ansonsten geht es nur geradeaus, einige leichte Wellen sind zu "überwinden", technisch anspruchslos. Ich bin vielleicht etwas zu verhalten angegangen, konnte dafür aber jede Runde etwas schneller werden (7:04, 7:03, 6:56, 6:51).

Leider besteht der Dreikampf nicht aus Schwimmen, Wechseln und Radfahren sondern aus vier Disziplinen. Nach dem Radfahren muss man nämlich unnötigerweise auch noch laufen. Und das ist in Bad Sobernheim besonders unangenehm. Es sind fünf Runden à einem Kilometer über Wiese, Schotter, Asphalt und Pflastersteine zurückzulegen. Dabei geht es auch noch dauernd um die Ecke. Aber auch das ging ganz gut und ich wahr gleichmäßig unterwegs (3:56, 3:55, 3:52, 3:54). Die Pace in der letzten Runde war etwas langsamer, 4:04, was daran gelegen hat, dass der Versuch die letzten Reserven zu mobilisieren eine ungünstige Auswirkung auf die Kombination aus Banane, Muffin, Energy-Gel, Wasser, Isostar-Zeug und Rote Beete Konzentrat in meinem Magen hatte. Ihr könnt euch denken was passiert ist, es musste raus. Dabei hat besonders letztere Ingredienz mal wieder für eine ungewöhnliche Farbe gesorgt. Das war wirklich skurril,  aber zumindest ging es mir im Ziel gut.

Das alles zusammen reichte am Ende für eine Zeit von 54:04 (rund 90 Sekunden weniger als 2013 auf der gleichen Strecke) und einen zweiten Platz. Gewonnen hat mein Vereinskollege Alexander Sutschet in 53:29.

Die Liga Mannschaften des Trisport Saar Hochwald haben sich, wie nicht anders erwartet auch ohne mich (oder gerade deswegen?) in Remagen beim Rhein-Ahr Triathlon über die olympische Distanz hervorragend geschlagen. Die erste Mannschaft, die in der ersten RTV Liga gestartet ist konnte alle vier Wettkämpfe gewinnen und startet 2015 in der Regionalliga. Die zweite ("meine") Mannschaft hat mit zwei ersten und zwei zweiten Plätzen die zweite RTV Liga für sich entschieden und wird 2015 somit in der ersten RTV Liga antreten. Damit aber nicht genug, Jonathan Marx und Thomas Schütz haben die Einzelwertungen der ersten, respektive zweiten RTV Liga für sich entschieden.

Das war ein wirklich erfolgreiches Wochenende für den TSSH (Tri-Sport Saar Hochwald)! Bravo an alle!!

Wie geht es jetzt weiter? Erst mal ist weniger Training angesagt, mehr Espresso-Touren, keine Intervalle (gut, vielleicht eine Jagd nach dem ein oder anderen KOM). Daneben werde ich mir die Zeit nehmen und die Saison Revue passieren lassen (was war gut, was war schlecht), erste Pläne für 2015 schmieden und anfangen das (Winter-) Training zu planen. Daneben fange ich am kommenden Wochenende mit dem ersten Lehrgang zur C-Trainer Lizenz Radsport an. Über all das werde ich berichten, neben all den anderen Dingen die ich auf meiner Themenliste habe. Langweilig sollte es also auf keinen Fall werden.

Links:
Ergebnisse Bad Sobernheim
Strava Swim, Bike, Run Bad Sobernheim
Ergebnisse Remagen
Bericht auf STU Seite über Remagen

Dienstag, 16. September 2014

Taiwan KOM Challange

Seit gestern (15.09.2014) kann man sich für die diesjährige Ausgabe der Taiwan KOM Challenge melden. Dieses Rennen findet seit 2012 statt und führt über 105 km von Meereshöhe bis auf 3.375 Meter. Die ersten 18 km sind neutralisiert, danach steigt die Straße mit durchschnittlich sieben Prozent, um auf den letzten sieben Kilometern mit durchschnittlich 17%  und an den steilsten Stellen mit 27% die fehlenden Höhenmeter zu überwinden. Was für ein Rennen. Dem Sieger gebührt wahrlich der Titel des "King of the Mountain".

Dieses Jahr wurde das Preisgeld verfielfacht. Der Sieger wird eine Million Taiwan Doller bekommen, das sind etwa 25.600 Euro. Die beste Frau bekommt 200.000 Taiwan Dollar. Erstmalig werden dieses Jahr Dopingkontrollen durchgeführt. Preisgelder werden erst nach bestandenen Tests ausgezahlt und in der Vergangenheit auffällige Fahrer dürfen nicht starten. Das sollte einen fairen Wettbewerb begünstigen. Dieses Jahr hat der Veranstalter auch Gewinner der Bergpreise der Grand Tours und viele weitere namhafte Profis aus der World Tour und der Asia Tour eingeladen.

105 km nur bergauf, von null auf 3.375 Meter. Und dazu eine atemberaubente Landschaft. Zwischen Start und Ziel werden fast alle Klimazonen duchfahren. Was für eine Herausforderung. So exotisch. China! Ich habe sogar schon geschaut, was Flüge nach Taiwan kosten. Das wäre doch mal was. Oetztaler fahren inzwischen ja viele, die Taiwan KOM Challange wäre wirklich nach meinem Geschmack.

Erwähnenswert ist auch, dass die Veranstaltung Teil des Taiwan Bike Festivals ist, das wiederum Teil eines größeren Plans ist, der u.a. vorsieht, die Anzahl der Radwege zu erhöhen, einen öffentlichen Radverleih zu etablieren und eine große Anzahl von Fahrrad bezogenen Aktivitäten für alle Altersklassen und Fähigkeiten zu organisieren. Letztendliches Ziel ist eine umweltfreunlichere und nachhaltigere Verkehrsinfrastruktur und eine Entwicklung des Tourismus in diesem Gebiet.




Mehr Infos:
Gute Artikel über die 2013er Ausgabe mit vielen Bildern auf CyclingtipsPezCycling und nochmal PezCycling.
Die offizielle Seite
Das Segment auf Strava und auf Veloviewer

Montag, 15. September 2014

Chuck Norris of Cycling

Jens Voigt wird diese Woche den Stundenweltrekord angreifen. Eine letzte (?) große Attacke, noch einmal die ganz große Show. Am Donnerstag Abend (18.09.2014) um 19:00 geht es los. 60 Minuten später werden wir wissen ob es gereicht hat.

Der Stundenweltrekord war über ein Jahrhundert der Rekord im Radsport mit dem größten Renommee. Die erste Bestmarke über 60 Minuten wurde 1893 von Henri Desgrange, dem späteren Gründer der Tour de France aufgestellt. Damals standen 35,325 km zu Buche.

In den 80er und 90er Jahren setzte dann ein "Wettrüsten" ein, das mit immer ausgefeilteren Rädern und Positionen den Regeln der Aerodynamik folgend bisher unerreichbare Leistungen ermöglichte. Die Bestmarke stand 1996 bei 56,325 km, aufgestellt von Chris Boardman. Die UCI war dann 2000 wohl der Meinung, dass das Fahrrad und die Technik zu sehr im Mittelpunkt standen und wollte den Wettbewerb wieder auf die ihrer Ansicht nach wesentliche Komponente, den Fahrer, reduzieren. Man klassierte alle Rekorde ab Francesco Mosers 50,808 km als "Weltbestleistung" ein und Stundenweltrekordhalter war nach fast 30 Jahren wieder Eddy Merckx mit 49,431km. Zukünftige Fahrer hatten ein Rad zu benutzen, das weitgehend so auszusehen hatte wie das des Kannibalen. Von dem Moment an war der Rekord erstmal tot. Es gab lediglich zwei Verbesserungen, die erste durch Chris Boardman, der bewies, dass er auch mit einem herkömmlichen Rad schneller als Merckx ist, wenn auch lediglich 10 Meter und die zweite durch Ondrej Sosenka, einen Tschechen der 2005 die bis heute gültige Marke von 49,7 km aufstellte und später zwei mal des Dopings überführt wurde.

Seit 2013 keimte unter den besten Zeitfahrern wieder ein Interesse an dem Rekord auf, Wiggins, Cancellara und auch Tony Martin wurden als Kandidaten gehandelt. Die Kampagne von Cancellara war dabei wohl schon recht weit fortgeschritten als die UCI im Mai diesen Jahres die Regeln erneut änderte. Seit dem dürfen Räder benutzt werden, die dem Reglement für Bahnräder entsprechen. Das bedeutet unter Anderem dass Scheibenräder und Aeroaufsätze erlaubt sind.

Somit nutzt Jens Voigt auch die Gunst des Augenblickes, denn im Gegensatz zu Sosenka darf er Aeromaterial benutzen. Wahrscheinlich hat die Zeit nicht gereicht um ein spezielles Bahnrad zu entwickeln, Jens wird nämlich auf einem angepassten Trek Speed Concept 9 fahren, eigentlich ein Straßenrad. Das Rad enthält einige Reminiszenzen an Jens als Hard Man des Pelotons, als Chuck Norris des Radsports:

"Jens Voigt can beat the 1 hour record in under 60 Minutes."

"Jens Voigt doesn't normally ride in Velodromes, because he doesn't like to lap himself."

Ich bin auf jeden Fall gespannt ob es reicht und drücke Jens die Daumen. Übertragen wird der Rekord von Eurosport, kommentieren wird Klaus Angermann.








Fotos von Maxime Schmid/Trek Factory Racing, vielen Dank dafür.

Links:
Eurosport Programm am "Tag des Radsports"
Wikipedia
Interessanter, wissenschaftlicher Artikel über Indurains Rekord
Guter Artikel über die Geschichte des Rekordes und die UCI Überregulierung.

Edit: In einer früheren Version hat überall das i in Voigt gefehlt. Sorry Jens!

Freitag, 12. September 2014

Café du Cycliste

Als ich Anfang 2013 wieder anfing mehr Rad zu fahren, musste ich mir auch ein paar neue Klamotten zulegen. Ich wollte nicht mehr in den schreiend bunten Trikots ehemaliger Vereine durch die Gegend fahren. Statt dessen war ich auf der Suche nach etwas schlichtem, Understatement und trotzdem aus der Reihe fällt und anders ist. Meine erste Wahl wäre damals noch Rapha gewesen, aber der Preis war einfach des Guten zu viel. Soviel wollte ich beim besten Willen nicht für Trikot und Hose bezahlen.

Nach einiger Suche bin ich auf Café du Cycliste gestoßen. Eine kleine Firma von der Cote d'Azure, Trikots aus Merinowolle, bunt aber nicht schreiend, klassisches, zurückhaltendes Design, schwarze Radhosen, kein schreiendes Marketing, trotzdem mit einer tollen Story. Hier verbindet sich Mode und Funktion. Wer darauf wert legt, auf dem Rennrad mit Stil unterwegs zu sein, kommt an Café du Cycliste nicht vorbei.

Meine Wahl fiel auf ein Bundle aus "Joséphine Bib Short" und "Lucienne Lightweight Merino Jersey". Die Hose ist schwarz mit einem unauffälligen, edlen Café du Cycliste Schriftzug auf dem rechten Bein. Das Material ist fest, aber kein Kompressionsgedöns, der Stoff matt und das Polster erste Liga. Besser sitze ich auch nicht auf dem Top-Polster von Castelli. Der Beinabschluss hat einen etwa drei cm breiten Gummistreifen der die Hose bestimmt in Position hält. Zu den weiteren Nettigkeiten zählen die Reflexstreifen und die rote Einfassung des linken Trägers.

Das Trikot hat einen "race fit", sitzt also eng und ohne Flattern, vorausgesetzt man bestellt es in der richtigen Größe. Dabei ist es aufgrund des Materials aber nachgiebiger als Aero-Trikots aus technischen Fasern und wirft auch entsprechend recht viele Falten. Der Stoff ist luftig ohne durchsichtig zu sein und eine gute Wahl an heißen Tagen. Von der Ausstattung bietet das Lucienne Trikot alles, was man bei einem modernen Top-Trikot erwarten kann: Durchgehender Reissverschluss, drei Rückentaschen, eine zusätzliche Wertsachen-Tasche mit Reisverschluss, ein Gummi in der mittleren Tasche, dass die Minipumpe in Position hält, Reflexmaterial am Rücken und ein effektives Antirutschband auf der Innenseite des Saumes am Rücken. Ein für mich wichtiger Punkt ist immer, ob das Trikot auch mit vollbeladenen Rückentaschen gut sitzt oder ob es dann runterhängt und hin und her wackelt. Das Lucienne Trikot besteht diesen Test ohne weitere Probleme. 

Nach weit über einem Jahr und regelmäßigem Gebrauch gehört beides immer noch zu meinen Lieblingsstücken. Man muss schon sehr genau hinsehen um Gebrauchsspuren zu entdecken. Die Sitzfläche der Hose (außen) ist inzwischen etwas "speckig" geworden und die Nähte haben an der Stelle auch etwas gelitten. Das war's dann aber auch schon.

Das Trikot trage ich (183cm/71kg) in S, die Hose in M.

Gerade ist ja die Zeit des Ausverkaufes. Wer bereit ist Kleider antizyklisch zu kaufen, kann dabei ja die tollsten Schnäppchen machen, nicht anders bei Café du Cycliste. Gerade heute habe ich eine Mail bekommen die auf Reduktionen bis zu 40% hinweist!



Dienstag, 9. September 2014

Toprace Germany

Vergangenen Sonntag fand am Bostalsee ein Sprint, ein "olympischer" und ein Jedermann Triathlon statt. Der Sprint-Wettkampf war Teil der Liga Serie des Rheinland-Pfälzischen Triathlonverbandes und ich bin für die zweite Mannschaft des Tri-Sport Saar Hochwald in der 2. RTV Liga an den Start gegangen. Der Name Toprace Germany ist, soweit ich das überblicke, übrigens einfach ein cleverer Marketingschachzug und bedeutet nicht, dass dies der beste Triathlon Deutschlands oder Teil einer hochkarätigen Serie ist.

Sprintdistanz also, dass bedeutet 750m Schwimmen, 20km Radfahren und 5 km Laufen. Die Radstrecke war etwas kürzer, "nur" 18km, dafür aber mit drei anständigen Anstiegen und insgesamt 514 Höhenmetern gespickt. Es gab praktisch keinen flachen Meter. Es ging entweder hoch oder runter. Das stellte viele Teilnehmer vor eine echte Herausforderung, insbesondere da es unter Triathleten nicht unüblich ist, gar kein Straßenrad, sondern nur eine Zeitfahrmaschine zu besitzen. Und die war auf der Strecke nicht wirklich hilfreich. Im Gegenteil.

Es ging weitgehend über kleine Nebenstrassen und Feldwirtschaftswege, die komplett für den Autoverkehr gesperrt waren. In den letzten Wochen haben wir einige sonntägliche Ausfahrten zu der Strecke unternommen und wussten daher alle bestens, was uns erwartet und wie die Kräfte einzuteilen sind.

Die komplette Strecke, 18km, 514hm, gegen den Uhrzeigersinn
Hier Links zu den Segmenten des 2. und 3. Anstieges, des Peterberges (Strava, Veloviewer) und von Eiweiler zurück nach Bosen (Strava, Veloviewer).

Nachdem ich vor einigen Wochen in Worms ja meine Premiere im Freiwasser-Schwimmen abgelegt hatte und dabei zumindest gefühlt fast abgesoffen bin, konnte ich gestern zum ersten Mal mit Neoprenanzug schwimmen. Das ist ja fast wie mit Schwimmärmchen und es hält tatsächlich erstaunlich warm. Die 18° Wassertemperatur haben sich so gut ertragen lassen. An der Stelle, vielen Dank an Michael für die Leihgabe! Die riesige gelbe Boje die den Wendepunkt markierte erschien mir am Start allerdings sehr viel weiter entfernt als 350 Meter. Aber irgendwie ging es dann doch halbwegs und ich konnte meinen Rückstand auf die guten Schwimmer in Grenzen halten und bin nach 12:55 als 89. aus dem Wasser gekrabbelt. Die schnellsten Schwimmer haben die 750 Meter in um die 9:30 absolviert.

Danach habe ich erstmal den Kampf mit dem Neo aufgenommen. Ich habe ewig gebracht bis ich den Verschluss am Hals auf und den Reisverschluss unten hatte, dann ging der Ärmel nicht über die Uhr drüber, was soll ich sagen, ein Desaster. Dementsprechend habe ich dort auch 30 Sekunden auf die Besten verloren. Damit des Ärgers aber nicht genug, um einige Sekunden zu sparen und nicht mit den Radschuhen bis zum Ende der Wechselzone laufen zu müssen hängen die schon in den Pedalen und sind mit einem Gummi am Schnellspanner (linker Schuh) bzw. am Umwerfer (rechter Schuh) befestigt, die Kurbeln stehen waagerecht, rechtes Pedal vorne. Triathlon-Radschuhe haben eine Schlaufe an der Ferse an der man das Gummi befestigt. Bindfaden geht auch, ist aber etwas mehr Arbeit. Beim runter nehmen des Rades von der Stange war ich wahrscheinlich zu stürmisch und die Schuhe sind aus der fixierten Position gesprungen und hingen einfach nach unten. Das hat zur Folge, dass wenn man in bester Crosser-Manier auf das Rad auf gesprungen ist, sich die Schuhe gerne zwischen Boden und Pedal verkeilen und das Hinterrad einen Satz macht. Auf jeden Fall musste ich noch mal runter und den Schuh so anziehen. Wieder einige Sekunden verbummelt. Das war wirklich ärgerlich, meine Wechsel haben bisher immer sehr gut funktioniert. Naja, egal.

Auf der Radstrecke habe ich dann das Feld von hinten aufgerollt und konnte die im Wasser verlorene Zeit wieder gut machen. Und die, die ich überholt habe und die das hier lesen, ich kann euch beruhigen, es hat mir wirklich wehgetan. Das waren 35 Minuten am Anschlag. Ich hatte den Eindruck ein guten Stück langsamer zu sein als im Training. Was für eine Quälerei. Worüber ich ganz froh war: Auf den Abfahrten hatte ich keinen oder kaum Verkehr und konnte so weitgehend auf der Ideallinie fahren und das Rad laufen lassen. Auf der Abfahrt vom Peterberg runter nach Eiweiler hatte ich eine maximale Geschwindigkeit von über 87 km/h. Auf einem Feldwirtschaftsweg! Am Ende dieser Schussfahrt ist eine recht enge, nach aussen etwas abfallende Linkskurve. Ich weiss nicht ob dort etwas passiert ist, m.E. hätte dort aber auf jeden Fall ein Streckenposten mit Pfeife und Fahne stehen müssen.

Kurz danach ging es dann wieder aufwärts. An der ersten steilen Rampe mit bis zu 15% hätte ich, wenn es denn drauf gewesen wäre, auch das 28er Ritzel genommen, aber so musste es mit 25 Zähnen gehen. Auf der folgenden Abfahrt bis zum See konnte ich noch mal einige Plätze gutmachen. Der Wechsel vom Rad zum Laufen hat ohne Probleme funktioniert. Wenigstens etwas. Laut offizieller Ergebnisliste habe ich mit 35:10 die drittschnellste Radzeit. Zwei Sportler hatten 32er Zeiten, waren aber beim Schwimmen und Radfahren deutlich langsamer. Ob das tatsächlich so stimmt weiss ich nicht, da es auch Schwimmer mit Zeiten von fünf und sechs Minuten gibt. Das Transpondersystem scheint also nicht über alle Zweifel erhaben zu sein.

Zu meinem Erstaunen konnte ich auf der Laufstrecke meinen knappen Vorsprung vor meinem Teamkollegen Martin halten. Eigentlich rechnete ich die ganze Zeit damit, dass er gleich an mir vorbei fliegen würde, aber irgendwie habe ich mir eine Pace von knapp unter vier Minuten abgerungen, das reichte für eine Endzeit 1:09:59 und für einen 12. Platz insgesamt und einem zweiten Rang in meiner Altersklasse. Für unsere Mannschaft war es ein weiterer hervorragender Tag, wir belegten mit nur einem Punkt Rückstand den zweiten Platz hinter der DJK Dudweiler und führen die Tabelle nach drei von vier Wettkämpfen mit drei Punkten Vorsprung an. Am kommenden Sonntag geht es dann (ohne mich) in Remagen über die olympische Distanz um den Aufstieg in die 1. RTV Liga. In der Einzelwertung liege ich auf einem fünften Platz! Mein Team Captain Thomas ist Zweiter und wenn es gut läuft in Remagen bin ich überzeugt, dass er noch gewinnen kann. Venga Venga!

So weit so gut. Die Quittung habe ich dann zuhause präsentiert bekommen. Den Rest des Tages war ich krank. Mir war schlecht, die Beine haben mir wehgetan wie das ganze Jahr noch nicht, ich hatte Kopfschmerzen, mir war abwechselnd kalt und warm und statt die Sonne und das schöne Wetter auf der Terrasse zu genießen habe ich im Bett gelegen. Und da heisst es immer, Sport sei gesund.

Übrigens, unter den Startern des Jedermann Triathlons war auch ein Olympiasieger! Andreas Walzer hat den Ausdauerdreikampf aufgenommen und wie es sich für einen Radfahrer gehört, beim Schwimmen ordentlich Zeit verloren. Ich hätte mich ja wirklich gerne mit ihm auf der Radstrecke gemessen und versucht, ihm Paroli zu bieten, aber die Jedermänner sind eine andere Runde gefahren.

 Da kommen schon mal ein paar Euro zusammen ..



Kampf mit dem Neo 

Unser Team Captain Thomas Schütz und Frederic Schauer 

 Hier sieht man gut wie meine Schuhe nicht mehr richtig befestigt sind, sondern baumeln.



Nicht mehr ganz so frisch.

Strava Swim / BikeRun
(Das Applet funktioniert aus irgendeinem Grund nicht)

Ergebnisse Portal / Excel

Dank an Energis für die Bilder!

Samstag, 6. September 2014

Davis und Connie oder Wohltätigkeit und Kommerz

Ben Ingham hat zusammen mit Rapha einen Film über Davis Phinney und Connie Carpenter-Phinney gedreht. Davis und Connie sind zwei amerikanische Radsporthelden aus den 80er Jahren. Connie gewann 1984 in Los Angeles das erste olympische Strassenrennen für Frauen. Davis war auch in der olympischen Mannschaft und gewann die Bronze Medaille im 4er Mannschaftszeitfahren. 1999, im Alter von 40 Jahren wurde bei Davis Parkinson diagnostiziert. 2004 gründete er die DavisPhinneyFondation, die sich in der Aufklärung über Parkinson und der Unterstützung Betroffener engagiert. Das Paar hat zwei Kinder, eines davon, Taylor Phinney, ist heute ein überaus erfolgreicher Radprofi. Kein Wunder, bei DEN Genen!

Zu "Ehren" der beiden Radsporthelden, hat Rapha zwei Trikots aufgelegt (je 195,- Euro). 10% des Erlöses gehen an die DavisPhinneyFondation. Natürlich. Gegen Charity kann man ja schlecht was sagen. Allerdings frage ich mich, kann man nicht einfach so Trikots produzieren? Muss das immer emotional aufgeladen und muss jede Story und jedes Schicksal kommerziell ausgeschlachtet werden? Ich gehe mal davon aus, dass trotz der 10% "Lizenzabgabe" noch genug bei Rapha hängen bleibt.

Mag sein dass ich das falsch sehe, aber diese Verbindung von Wohltätigkeit und Kommerz finde ich persönlich abstoßend. Wenn Charity, dann sollten 100% des Gewinnes gespendet werden. Das wäre dann ein authentisches Engagement.

Der Film ist trotzdem sehenswert. Natürlich.

Freitag, 5. September 2014

Die Atombombe

Mario Cipollini hat jetzt auch ein Zeitfahrrad im Programm, Nuke (engl. die Atombombe). Und wie nicht anders zu erwarten ist das Video großes Kino. Obwohl ich ja sagen muss, dass der Film zu dem Bond Rad bei weitem besser ist. Aus irgendeinem Grund kann das Video nur auf der Vimeo Seite angeschaut werden, daher: weiter nach dem Klick.

Cipollini NUKE from Mcipollini on Vimeo.

Hier gehts zur Homepage von Cipollini Bikes.

Mittwoch, 3. September 2014

Style

Stil kann man nie genug haben!

Leerlauf Analyse mit Veloviewer

Vor einigen Tagen habe ich hier über den Leerlauf beim Radfahren geschrieben, wenn man also die Beine hängen lässt statt zu treten. Um einen möglichst niedrigen Prozentsatz zu haben, muss natürlich auch die Strecke dazu passen, also wenig steile Abfahren, wenige Ortschaften mit Verkehr und am besten fährt man alleine oder zu zweit und nicht in einer größeren Gruppe.

Ich hatte den Prozentsatz das letzte Mal noch manuell berechnet. In der Zwischenzeit habe ich Ben Lowe aka Mr. Veloviewer kontaktiert und den Vorschlag gemacht, auf dem Zones Tab der Aktivitätsseite doch gleich bei den einzelnen Balken neben den Zeiten auch den Prozentsatz anzeigen zu lassen. Und siehe da, heute stelle ich fest, dass es a) implementiert ist und ich b) heute auf einer vier Stunden Gran Fondo Tour nur 9:30 Minuten (3,9%) eine Trittfrequenz zwischen null und zehn hatte.

Und ersteres finde ich echt cool: Mein persönlicher "Coding Godhead" hat eine Idee von mir als der Implementierung würdig erachtet. Very cool! Thank you Ben.

Neben etwa 100 anderen Gründen ein weiterer um Veloviewer zu nutzen. 

Super Boris

Für den Fall, dass es euch bisher entgangen ist:


Montag, 1. September 2014

RaceShape wurde Stravarized!

Manche von euch werden RaceShape.com kennen, ich habe die Seite auch schon mal hier erwähnt. RaceShape ist eine Internetseite auf der man die Fahrer, die das gleiche Strava Segment gefahren sind, virtuel gegen einander fahren lassen. Das ist sehr interessant wenn man wissen möchte, wo man Zeit gewonnen oder auch verloren hat. Der Entwickler der Seite heisst Paul Mach und ist ein Radrennfahrer, ExProfi und hat einen Doktortitel in angewendeter Mathematik. Mr. Mach arbeitet seit einiger Zeit für Strava und hat dort die RaceShape Funktion integriert.

Das Gute ist, es funktioniert jetzt noch sehr viel schneller und einfacher und bietet zusätzliche Funktionen, das Schlechte ist, das "Compare Efforts" nur in der Strava Premium Subscription enthalten ist und RaceShape zum 1. Oktober seinen Betrieb einstellen wird.

Neu ist jetzt zum Beispiel, dass man einfach seine eigenen Versuche gegeneinander vergleichen kann. Hier ein Screenshot meiner besten drei Versuche (1x2014, 2x2013) auf der Bergmeisterschafts-Strecke in Homburg.


Hier der Link zu obiger "Compare Efforts" Seite.
Hier ein Link zu einem Eintrag im Strava Blog.

Windschatten !!



Mehr klasse Erklär Videos auf Youtube im Specialized Channel oder einfach nach "Slulu Voodoo" suchen.