Sonntag, 24. September 2017

Alles für den Schinken

Wie gerne hätte ich den Schinken gewonnen, den Preis für die schnellste Zeit beim Bergzeitfahren in Bourscheid. Allein der Gedanke an die Siegprämie aus 2015 treibt mir das Wasser im Mund zusammen. Aber, was soll ich sagen, der Schinken hing dieses Jahr zu hoch für mich, ich habe mich gestreckt und gereckt so gut ich konnte, ich bin nicht dran gekommen. Am Ende haben 26 Sekunden auf die Siegerzeit und 38 Sekunden auf meine eigene Zeit aus 2015 gefehlt.

Dieses Jahr reichte meine Zeit von 9:55 für den vierten Platz. Auf dem Podest standen ein Jugend-, ein Junioren- und ein Elite-Fahrer. Gewonnen hat aber nicht, wie man vielleicht annehmen würde, der Elite-Fahrer Philipp Herrmann (Jahrgang '84, 9:51) sondern mit Loic Bettendorff der Jugendfahrer (Jahrgang '01, 9:28)! Zweiter wurde der Junior Gilles Kirsch (Jahrgang '00, 9:36). Und ich als Master auf Platz vier. Das war doch mal schön dem Alter nach aufsteigend sortiert!

Aber auch wenn ich das Podest verpasst habe und somit weder Schinken noch Wurst in Empfang nehmen konnte, war mir wenigstens Fortuna hold. In der Tombola der Startnummern habe ich einen Präsentkorb mit Bio-Produkten von Naturata gewonnen!

Wie 2015 war das Bergzeitfahren wieder erstklassig organisiert. Die Strecke war komplett abgesperrt, es gab eine Zeitnahme mit Chip (von der Station mit den Touchscreen Displays zur Anzeige der Live-Ergebnisse war ich schwer beeindruckt), eine Startrampe, prima Duschen in unmittelbarer Zielnähe und tolle Sachpreise (der Schinken war dieses Jahr sogar noch viel größer, mit Knochen!). Einziger Wermutstropfen war das Wetter, es regnete zwar nicht durchgängig, die gelegentlichen Schauer waren dafür wahre Wolkenbrüche. Dementsprechend wenig Zuschauer hatten sich eingefunden. Schade. Im letzten Jahr herrschte im Ziel wohl richtige Dorffest Atmosphäre.

Der Starter mit dem coolsten Rad war übrigens der Fahrer einige Minuten vor mir, der mit einem blauen Peugeot Klapprad an den Start ging. Leider hatte ich am Start keine Kamera dabei, das Rad war wirklich schick! Respekt, damit den Berg hoch war schon eine Leistung.

Auf jeden Fall Erwähnung muss auch finden, dass die Erlöse der Veranstaltung der Fondation Kim Kirchen zugehen, die sich für benachteiligte Kinder einsetzt. Thumbs up!










Das ich deutlich hinter meiner Zeit von 2015 war, hatte mich dann aber doch etwas überrascht. 9:16 versus 9:54 war deutlich. Ich hatte mir mehr zugetraut, aber so ist es nun mal, nicht jeder Tag ist wie der andere. Interessant ist, dass schon wenige Watt einen deutlichen Unterschied machen. Dieses Jahr herrschte überwiegend kräftiger Gegenwind bergauf, der insgesamt für etwas langsamere Zeiten gesorgt haben dürfte, aber davon abgesehen haben einfach ein paar Watt gefehlt. Meine Durchschnittsleitung war 14 Watt niedriger, mein Durchschnittspuls zwei Schläge und der maximal Puls ganze 11 Schläge niedriger. Die einzige Metrik die höher war, war das Gewicht: Ein Kilo mehr musste ich hoch schleppen.

Der Vergleich in Golden Cheetah zeigt die 2015er Werte in türkis und 2017 in violet an. Man sieht, dass der Unterschied nicht groß ist, sich am Ende aber aufsummiert.

Woran es gelegen hat, darüber kann man natürlich nur Vermutungen anstellen:
  • Es war kalt und regnerisch, da ich schon im Renn-Trimm zum Start runter gefahren bin und alles im Auto gelassen habe, war ich dort entsprechend ausgekühlt. Da hilft dann auch kein Warmfahren auf der Rolle.
  • Ich bin zu lange auf dem großen Kettenblatt mit unnötig schräg laufender Kette gefahren. Das kostet einige Watt.
  • Zu wenig Schlaf
  • Absteigende Form, nicht nur gefühlt, sondern auch gemessen, wenn man den Performance Management Chart heranzieht.
  • Es war einfach nicht mein Tag
Was jetzt wenn überhaupt mit wieviel Watt zu dem Unterschied von 14 Watt beigetragen hat? Keine Ahnung. Aber es wird deutlich, das sich auch die Suche nach kleinsten Optimierungen lohnen kann und sich die Ersparnisse aufsummieren (aka Marginal Gains). Bessere Reifen, ein optimaler Luftdruck, besseres Kettenöl, minimierter Schräglauf, nicht ausgekühlt am Start erscheinen und so weiter und so fort. Wie sagt mein alter Herr immer: "Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert." Und wo er Recht hat, hat er Recht.


Die obere Kurve zeigt die Leistung an. Insgesamt scheint diese 2017 gleichmäßiger gewesen zu sein, Es wird aber auch deutlich, dass ich 2015 besonders auf dem letzten Kilometer mehr Watt mobilisieren konnte, vielleicht auch weil ich das Rennen etwas verhaltener begonnen habe.

Die Verteilung der Pulswerte zeigt, dass ich 2015 viel "tiefer" gehen konnte. Ein mögliches Anzeichen von genereller Ermüdung oder der Tatsache, dass ich einfach zwei Jahre älter bin und mein Herz einfach nicht mehr so schnell kann. :-(

Die Leistungswerte gruppiert nach Zonen. In den Zonen auf die es ankommt, Z5 - Z7 habe ich 2017 weniger Zeit verbracht. Dann ist der Durchschnitt natürlich auch geringer und man kommt später oben an.


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