Dienstag, 15. März 2016

93. Gran Prix François Faber


Am Sonntag hat für mich die Rennsaison 2016 begonnen. Das erste Mal seit über 20 Jahren bin ich wieder mit Übersetzungsbeschränkung gefahren, zusammen mit den Junioren ging es über beim 93. Grand Prix François Faber über 8 Runden à 9,3 km, insgesamt 74,4 km. Die Runde mit Start und Ziel im Luxemburger Bech ist wellig und mit einem kurzen, aber gemeinen Stich von vielleicht 500m gespickt. Schwierig wurde das Rennen durch den Wind. Der hat so kräftig geblasen, dass man beim Versuch dagegenzuhalten in nennenswerte Schräglage gekommen ist. Heidewitzka! Und es war nicht nur windig sondern auch noch richtig kalt, gerade mal 4° am Start, aber die Sonne schien und hat das ganze doch noch erträglich gemacht.

Die 7,93 Meter (52x14) waren übrigens absolut ausreichend und ich war nie auch nur annähernd in der Situation mit dem Treten nicht hinterherzukommen. Ich kann die Stelle leider nicht mehr finden, aber vor einiger Zeit habe ich gelesen, dass Eddy Merckx bei einem seiner sieben (!) Mailand San Remo Siege auch nur mit 52x14 gefahren ist. Und es war wohl eine der schnellsten Ausgaben mit einem Schnitt um die 45km/h. Keine Frage, der 11er wird total überbewertet!

Ganz so schnell wie Merckx waren dann aber nicht. Der Sieger Colin Heiderscheid von der UC Dippach benötigte knapp unter zwei Stunden und hatte einen Schnitt von 37,3 km/h. Das Rennen selber ist schnell erzählt: Attacken ab der ersten Runde, drei Junioren Fahrer machen sich auf und davon und waren bis zum Ziel nicht mehr gesehen. Dahinter wurde sich nichts geschenkt und trotz der erheblichen Entfernung bis zum Ziel so lange attackiert bis alles in Mini-Grüppchen zerfallen war. Ich hing irgendwann alleine zwischen Gruppe zwei und drei und konnte fast 40 km einsam gegen den Wind kämpfen. Am Ende wurde ich Neunter, einen Platz hinter dem ersten Masters Fahrer. Von knapp 40 gestarteten Fahrern kamen etwas über 20 in Ziel.




Viel interessanter an dieser Stelle ist aber, dass der Gran Prix François Faber dieses Jahr zum 93. Mal ausgetragen wurde und das Rennen 2018 auf eine hundertjährige Geschichte zurückblicken kann. François Faber war der erste Luxemburger und der erste Nicht-Franzose, der die Tour de France gewinnen konnte. Das war 1909. Wie so viele seiner Generation hat Faber sein Leben 2015 mit nur 28 Jahren als Soldat im ersten Weltkrieg verloren.

Der Gran Prix François Faber wird erst seit einigen Jahren als Juniorenrennen ausgetragen und war lange nach der Luxembourg Rundfahrt das zweitwichtigste Etappenrennen in Luxembourg. Die Siegerliste führt einige große Namen, das ist immer noch ein schöner Erfolg für jeden Fahrer, der sich dort eintragen darf. Unter anderem wurde das Rennen von Nicolas Frantz, Lucien Didier, Kai Hundertmark, Kim Kirchen und Bob Jungens gewonnen.

Wie in Luxembourg und beim ACC Contern nicht anders zu erwarten war das Rennen übrigens hervorragend organisiert. Ohne Fehl und Tadel. Besonders zu erwähnen sind die Tweets und Facebook Nachrichten sogar während des Rennens. So macht man das heutzutage!


So sehen Sieger aus!

Vielen Dank für die tollen Bilder an ChrisPics74 und Charel Mayers. Auf ihren Facebook Seiten noch sehr viel mehr tolle Bilder nicht nur von Radrennen. Stöbern lohnt sich!


Links:
ACC Contern Facebook / Twitter / Homepage

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