Freitag, 24. August 2018

Behind the Barriers

Das war ein Erlebnis! Heute hatte ich die Gelegenheit als akkreditierter Medienvertreter die zweite Etappe der Deutschland Tour von einer ganz anderen Seite zu erleben: Mit Ausweis um den Hals, Zugang zum Pressezentrum und zur Mixed Zone. Gerade fand die Pressekonferenz mit dem Sieger der heutigen Etappe und neuen Gesamt-Führenden, Maximilian Schachmann von Quick - Step Floors, statt. Jetzt sitze ich im Pressesaal und schreibe diesen Post.


Nach einigen späten Attacken nahmen zwanzig Fahrer starke Spitzengruppe den finalen Anstieg zum Petrisberg in Angriff. Nach der Wertung um Bonifikationssekunden auf dem Gipfel zog Tom Dumoulin (Team Sunweb) voll durch und Maximilian Schachmann ging mit. In der Abfahrt schlossen Matej Mohoric (Bahrain-Merida) und Nils Politt (Katusha-Alpecin) auf. Zwei deutsche Fahrer im Sprint um den Etappensieg! Caramba! Schachman setzte sich mit einer halben Vorderradlänge vor Mohoric durch. Neben dem Etappensieg übernahm Schachmann das rote Trikot des Gesamtführenden, das grüne Trikot der Punktwertung und auch das weisse Trikot des besten Jungprofis. Lediglich das schwarze Trikot des besten Kletterers ist auf den Schultern von Gaetan Pons von Leopard Pro Cycling.

Jetzt geht es um den Gesamtsieg. Ein Vorteil für Schachmann ist, dass jetzt die anderen attackieren und sich absetzten müssen und er sich auf die Kontrolle der Konkurrenten konzentrieren kann. Die Abstände sind aber knapp, die ersten vier Fahrer sind innerhalb 10 Sekunden, bis Platz 21 beträgt der Rückstand lediglich 22 Sekunden. Da ist noch alles drin. Das wird spannend und lässt auf ein Feuerwerk von Radrennen auf der Etappe von Trier nach Merzig hoffen.

Ich habe Schachmann gefragt, ob es auf den letzten Kilometern Anweisungen und Tipps aus dem Materialwagen gab. Er verwies dazu auf YouTube, wo sich einige Videos seines sportlichen Leiters Davide Bramati finden. Und genauso war es auch heute. Er wurde auf allen Sprachen angefeuert. Italienisch, Französisch, Englisch und vielleicht auch auf Deutsch, mehr Emotion als Taktik und vor allem laut, also wohl ungefähr so:


Morgen geht es von Trier nach Merzig und abends werde ich wahrscheinlich alle meine KOMs los sein. Ich bin gespannt und hoffe das Merzig der Deutschland Tour einen tollen Empfang bereitet und der Welt zeigt, was im Saarland so ab geht.

















Montag, 20. August 2018

Deutschland Tour: "Stay or Hop"

Nur noch drei Tage bis zum Start der Deutschlandtour. Es wird Zeit, letzte Pläne zum Zuschauen zu schmieden und sich zwischen den beiden Varianten "Stay or Hop" zu entscheiden. "Stay" ist an einem Platz zu bleiben und von dort das Rennen zu sehen, einen kurzen Moment Live und ansonsten im Lifestream (ARD / ZDF / Eurosport), im Fernseher oder auf einer Videoleinwand. Das ist die übliche Variante etwa bei Bergetappen der Tour de France. Die andere Variante, "Hop", ist ein eigener Sport mancher Fans, der gerne bei den Frühjahrsklassikern in Flandern ausgeübt wird, nämlich das Rennen an mehreren Stellen und so oft wie möglich zu sehen.

Die dritte Etappe der Deutschlandtour bietet sich für dieses Hopping durchaus an. Aber Vorsicht! Wer sich dafür entscheidet, wird vielleicht einen recht stressigen Tag haben und kann das Rennen  auch verpassen. Straßensperrungen, enge Zeitpläne und Verkehrsbehinderungen auf den Ausweichstrecken können einem durchaus einen Strich durch die Rechnung machen. Persönlich habe ich das noch nie versucht und werde es auch nicht machen, habe es mir aber durchaus überlegt. Die Strecke, die ich in diesem Fall gefahren wäre, gibt es weiter unten. Ob dies allerdings umzusetzen ist oder man selbst mit dem Rad schon frühzeitig nicht mehr durchkommt, das kann ich natürlich nicht sagen.


Die "Stay" Variante

Naheliegend ist es den Tag im Zielbereich in Merzig zu verbringen, dort gibt es den ganzen Tag ein großes Rahmenprogramm, angefangen mit Kinderrennen bis zu dem Nachwuchsrennen der weiblichen Jugend (U17) über den Kreuzberg. Dazu eine Expo, Musik und Videoleinwände, eine direkt am Ziel und eine an der Josefs-Kapelle, dem Beginn des Kreuzberg-Anstieges. Dort lässt sich das Rennen mit Sicherheit ganz hervorragend verfolgen und es wird nicht langweilig.

In wenigen Minuten ist man zu Fuß am finalen Anstieg hinauf zum Kreuzberg, ebenfalls ein hervorragender Platz zum Schauen. Die Profis fahren zwar dort nur einmal hoch, dann aber im Finale und es wird mit Sicherheit "Race on" sein! An der Kreuzberg-Kapelle wird für Speis und Trank gesorgt sein und ein Streckensprecher wird die Zuschauer über den Rennverlauf informieren.

In den Ortsteilen Hilbringen, Ballern und Schwemlingen, durch die die Deutschland Tour kommt, werden ebenfalls Fan-Zonen eingerichtet. Gleiches gilt wahrscheinlich auch für Nohn (2. und 4. Bergwertung) und Orscholz, allerdings kann ich dazu keine Informationen finden.

Für die Anreise nach Merzig sollte genügend Zeit eingeplant und nach Möglichkeit Bus und Bahn genutzt werden. Infos zur Verkehrssituation, Straßensperrungen, dem Rahmenprogramm und den Parkplätzen gibt es in diesem Flyer oder auf der Homepage der Stadt Merzig.

"Wohnmobilisten" würde ich den Parkplatz am Garten der Sinne, direkt an Strecke am Kreuzberg, empfehlen. Dort werden zwar keine Bergwertungspunkte, aber wertvolle Bonifikationssekunden vergeben. Zusätzlich kann man das U17 Rennen schauen und ist nur einen kleinen Fußmarsch von der großen Party entfernt. Alternativ findet sich sicher auch ein Platz im Anstieg zwischen Nohn und Orscholz. Dort kommt das Peloton zwei mal vorbei, allerdings ist man ansonsten recht weit ab vom Geschehen.


Die "Hop" Variante

Wer sich daran versuchen möchte, sollte als erste Station auf jeden Fall nach Saarhölzbach fahren. Der steilste Anstieg der Deutschland Tour und die erste Bergwertung der dritten Etappe bieten eine prima Gelegenheit das Peloton in Augenschein zu nehmen (etwa 13:00). Am Ortsausgang fahren die Profis geradeaus Richtung Losheim, Zuschauer können dann die Straße zum Freibad nach Mettlach nehmen und von dort mit dem Rad um die Saarschleife fahren. In Dreisbach sollte man mit dem Rad noch hinauf nach Nohn kommen. Dort kann man dann die zweite (etwa 15:10) und vierte Bergwertung (etwa 15:55) schauen oder nach der ersten Durchfahrt des Feldes über Tünsdorf, Schwemlingen und Besseringen zum Ziel (etwa 16:37) fahren. Mit dem Rad sollte man die Straßensperrungen ganz gut umgehen können, trotzdem ist dies ein sehr sportliches Vorhaben. In jedem Fall empfehlenswert sind ein Gravel-Rad und MTB-Schuhe, um auch Abkürzungen abseits befestigter Straßen nehmen zu können und zu Fuß noch beweglich zu sein. Ganz wichtig sind gute Schlösser um das Rad sicher absperren zu können, mitunter reicht es ja, sich nur einmal kurz umzudrehen um ein Rad verschwinden zu lassen.

Von Saarhölzbach kann man auch mit dem Auto nach Nohn fahren. In diesem Fall wird man nach der Bergwertung ebenfalls zum Freibad nach Mettlach, dann aber über "die Hardt" Richtung Merzig auf die Autobahn nach Luxembourg fahren. Dann nimmt man die nächste Abfahrt, fährt nach Tünsdorf und dann rechts nach Nohn. Vor dem Ort kann man am Straßenrand parken und die restlichen Meter bis zur Bergwertung zu Fuß gehen. Hier empfiehlt es sich m.E. aber auf keinen Fall nochmal nach Merzig zu fahren. Eine gute Alternative besteht auch darin, die Bergwertung in Saarhölzbach zu schauen und dann mit dem Zug von Mettlach nach Merzig zu fahren.

Zusätzlich benötigt man auf jeden Fall das offizielle Roadbook mit den Durchfahrtszeiten und der genauen Strecke. Hier auch als KML File.

Möglichkeiten über Möglichkeiten. Vielleicht ist es da am Besten, einfach an einem Platz zu bleiben und das Rennen ganz in Ruhe und ohne Stress am Straßenrand zu verfolgen. Mit Picknick und Internet Livestream. Für welche Variante auch immer Ihr euch entscheidet: Ich wünsche Euch viel Spaß!

Einen ganz hervorragenden Guide mit einer Menge an Tips zum Radrennen schauen gibt es bei Brügelmann.de. Werft mal einen Blick hinein. Besonders die Dos and Don'ts (Handyflatrate buchen, Picknick, keine Selfies, nicht mitlaufen) sind sehr gut.

Freitag, 17. August 2018

Der Unterlenker berichtet von der Deutschland Tour: "Call for Questions"

An der Deutschland Tour werde ich als offiziell akkreditierter Journalist ohne Presseausweis teilnehmen! So nennt sich die Kategorie in der unter anderem die Blogger und "Neue Medien"- Vertreter geführt werden und die meist, im Gegensatz zu Journalisten richtiger Zeitungen, keinen echten Presseausweis haben. Das bedeutet einen Batch zum Umhängen und Zugang zum Zielbereich, dem Pressezentrum und dem VIP-Startbereich! Vor einigen Wochen habe ich auf der ASO Seite die Akkreditierung beantragt und diese steht tatsächlich auf grün, was bedeutet, dass meine Anfrage validiert und genehmigt ist. Und gerade als ich das hier schreibe, bekomme ich eine Email von der Presseagentur der Deutschland Tour, die dies nochmal bestätigt. Wow. Das wird ganz besonderer Tag werden.

Unterlenker.com wird von der Deutschland Tour berichten, mit echten Informationen aus erster Hand und nicht nur über das schreiben, was schon sonst wo im Internet stand. Da stelle ich mir natürlich die Frage, was interessiert euch, meine Leser, was soll ich herausfinden, worüber sonst nirgendwo berichtet wird, ihr aber schon immer wissen wolltet? Über das Rennen? die Organisation? den VIP Bereich? das Pressezentrum? Fragen an die Fahrer? Den Sieger? Die Wasserträger? Die Mechaniker?

Also, "Call for Questions", sendet mit eure Fragen, die ich für euch stellen soll! 
Hier in den Kommentaren, auf Facebook oder via Email an Boris@Unterlenker.com

Unterlenker D-Tour Serie im Merziger Amtsblatt

Im Vorfeld der Deutschland Tour habe ich eine vierteilige Serie für das Merziger Amtsblatt geschrieben, die kostenlose, offizielle Stadtzeitung, die an alle Haushalte in der Kreisstadt Merzig und in den Ortsteilen verteilt wird. Der Inhalt richtete sich an das generelle, bisher nicht Radsport affine Publikum und war daher etwas allgemeiner gehalten. Als Blogger, der sonst immer nur "im Internet" schreibt, fand ich es eine schöne Abwechslung meine Artikel mal auf echtem Papier zu sehen. "Neues aus Merzig" kann man als PDF hier downloaden.

In Teil 1 (Ausgabe 30) ging es um die Finalrunde über den Kreuzberg,
in Teil 2 um die Einklassifizerung der Deutschland Tour und der teilnehmenden Mannschaften,
in Teil 3 um die verschiedenen Wertungen und Trikots und
in Teil 4 darum, wie man ein Radrennen schaut und sich am Straßenrand zu verhalten hat.

Donnerstag, 16. August 2018

Mit dem Rad zur Arbeit

Gestern war sowohl in Luxembourg als auch im Saarland Feiertag, Maria Himmelfahrt, um genau zu sein und für mich der letzte Feiertag bis zum 1. November. Da meine Firma das "Global" nicht nur im Namen trägt, sondern tatsächlich weltweit organisiert ist und irgendwo ja immer gearbeitet wird, war es an mir im Büro die Stellung zu halten. Das gute Wetter und die leeren Straßen habe ich genutzt und bin mit dem Rad zur Arbeit gefahren. Das letzte und bisher einzige Mal, dass ich das gemacht habe, ist Jahre her. Die Distanz von fünfzig Kilometern ist in Verbindung mit den ernstzunehmenden Anstiegen für meinen Geschmack nämlich etwas viel Sport in aller Frühe. Von der Saar geht es hoch auf den Saargau und wieder runter an die Mosel und von dort nochmal hoch bis nach Luxembourg, insgesamt etwas über 800 Höhenmeter. Als ich im Büro angekommen bin, war ich dann trotz gemäßigtem Tempo zugegebenermaßen ein bisschen müde. Definitiv nichts für jeden Tag!

Gebraucht habe ich eine Stunde und fünfzig Minuten, mit dem Auto fahre ich zwischen fünfzig Minuten und etwas über einer Stunde, wenn besonders viel Verkehr herrscht. Auf der einen Seite ein deutlicher zeitlicher Mehraufwand, der nicht immer mit den privaten und beruflichen Terminen in Einklang zu bringen ist, auf der anderen Seite aber auch gar nicht so viel länger. Ich frage mich übrigens gerade, wie sich die Strecke wohl mit einem S-Pedelc fahren lässt, das einen anständig den Berg hochschiebt? Vielleicht probiere ich das mal aus, so ein Rad kann man bestimmt ausleihen. Wie auch immer,  heute morgen war ich erstmal froh, wieder im Auto sitzen und ganz gemütlich zur Arbeit fahren zu können. Trotzdem habe ich mir vorgenommen, vielleicht einmal in der Woche das Rad zu nehmen. Das sollte doch irgendwie zu machen sein!

Nebel über der Saar


Menschenleere Straßen! Ab sofort arbeite ich an jedem Feiertag!






Auch auf dem Parkplatz: Ruhe!

Meine einzige Gesellschaft im Büro an diesem Tag.


Sonntag, 12. August 2018

Deutschland Tour - 12 Hügel bis zum Sieg - Teil 3

Nach den ersten 110 Kilometern mit der Bergwertung in Saarhölzbach und weiteren vier unklassifizierten Anstiegen wird es nach der Abfahrt vom Saargau hinunter nach Hilbringen so langsam ernst. Das Feld der Deutschland Tour biegt auf die große Finalrunde ein, die zwei mal zu bewältigen ist bevor es in Merzig nach der zweiten Zieldurchfahrt den Kreuzberg hinauf geht. Zwischen Hilbringen und Dreisbach bieten 10 flache Kilometer im Saartal nochmal eine kurze Gelegenheit zum verschnaufen, bevor die Fahrer kurz vor der Saarschleife links abbiegen und die zweite Bergwertung des Tages hinauf nach Nohn in Angriff nehmen. Die Straße wurde vor einigen Tagen neu asphaltiert und rollt jetzt deutlich besser. Sofern man bergauf von Rollen sprechen kann. Das Segment nach Nohn ist recht gleichmäßig und lässt sich gut fahren. Der KOM wird seit einigen Tagen von Syzom Rekita gehalten, einem Fahrer der Luxemburger Kontinental Mannschaft Leopard, die mit einer Wild Card an der Tour teilnimmt. Für die 2,2 km mit 6% Durchschnittssteigung hat er 5:44 min benötigt (VAM 1.352, 410 Watt, Segment 2145574).

In Nohn ist der Spaß aber noch lange nicht vorbei. Nach einer kurzen Abfahrt geht es gleich wieder aufwärts nach Orscholz, dem höchsten Punkt der Etappe auf 387 Meter. Orscholz ist der Ort, von dem man das berühmteste Panorama des Saarlandes sehen kann: Die Saarschleife. Ein "must see" wenn man die Region besucht. Das komplette Segment von der Saar bis nach Orscholz ist ordentliche 6,6 km lang (4%, KOM 16:25, Strava 15281904).

 

Die Garmin Virb Software hat sich leider hartnäckig geweigert das Daten-Overlay korrekt zuzuordnen. Deshalb die beiden Videos ohne meine mickrigen Werte.


Nach einer rasanten Abfahrt auf einer dreispurigen Straße hinunter nach Mettlach, der Heimat von Villeroy & Boch (Empfehlenswert: das Firmenmuseum und die V&B Outlet Stores) steht eine kurze, aber steile Rampe im Weg. "Auf der Hardt" gibt es zum dritten Mal Punkte für das Bergwertungstrikot. Hier ist vor langen Jahren auch mal der Giro d'Italia drüber gefahren. Bei einem der Auslandstarts war Luxembourg Etappenort der Italien Rundfahrt und auf dem Weg in den Süden ging es auch "die Hardt" hoch. Ich kann mich noch gut daran erinnern wie langsam das Feld damals dort hoch ist, ich war echt enttäuscht. Derzeit liegt der KOM für die 1,3 km bei 3:25 (7,6 %, 1742 VAM, Segment 740178).

 


In Merzig geht es dann zum ersten Mal über die Ziellinie und es folgt einer weiter Runde über Nohn, Orscholz und Mettlach. In Hilbringen wird die zweite Sprintwertung ausgefahren, in Nohn und "auf der Hardt" werden nochmal Punkte für die Bergwertung vergeben. Nach der zweiten Zieldurchfahrt biegt das Peloton dann auf die kurze, finale Zielrunde über den Kreuzberg ab. An meinem Hausberg gibt es zwar keine Punkte für die Bergwertung, aber eine Bonifikation für die Gesamtwertung. Bei den zu erwartenden knappen Zeitabständen sollte das nochmal für richtig Action sorgen. An der Hälfte des Anstieges kommen die Fahrer an der Kreuzbergkapelle vorbei, von der man den besten Blick über Merzig hat und wo die Merziger Weinfreunde den am Kreuzberg angebauten Wein ausschenken werden.

 


Links:
Teil 1 - Bergwertung in Saarhölzbach
Teil 2 - Unklassifizierte Anstiege

Dienstag, 7. August 2018

Deutschland Tour - 12 Hügel bis zum Sieg - Teil 2

Nach der ersten Bergwertung in Saarhölzbach und dem weiteren Anstieg hinauf nach Britten zum zweithöchsten Punkt der 3. Etappe der Deutschland Tour auf 380 Meter sind es zwar 80 km bis zur nächsten Bergwertung, dass heißt aber nicht, dass es bis dorthin flach ist, ganz im Gegenteil. Hier die vier Anstiege ohne Bergwertung:

Schon nach acht Kilometer Gefälle steht die "Mur van Losheim" im Weg. Der KOM liegt bei 3:16, Segment Nummer ist 5681016.


  
Nach dem Anstieg geht es einige Kilometer über eine Hochebene, die "Wahlener Platte", bevor die  rasante Abfahrt in das Haustadter Tal folgt. Am Ende der Schussfahrt Ortseingang Rissental erwartet die Fahrer eine massive Verkehrsinsel. Das ist die einzige Stelle auf der Etappe, bei der ich mir dachte, ui, das ist aber gefährlich. Aber sicherlich wird die Stelle gut abgesichert und im Roadbook gesondert erwähnt sein.

Der nächste Anstieg geht von Düppenweiler am Kupferbergwerk vorbei um den Litermont herum. Der KOM des Segmentes 8373296 liegt bei 3:20, das entspricht einem beeindruckenden VAM von 1540 und 465 Watt und wird von David Büschler gehalten, einem A-Fahrer des Teams Erdinger Alkoholfrei.


  
Danach kommt ein längeres Flachstück. Das Feld fährt hinab nach Piesbach und dann weiter nach Dillingen, wo die erste Sprintwertung des Tages abgenommen wird. Nach dem Wechsel auf die westliche Saarseite geht es dann aber auch schon gleich wieder nach oben nach Sankt Barbara. Das herausragendste Merkmal ist die einzige Serpentine des Tages. Für die Zuschauer aus dem Kreis Saarlouis bietet der Anstieg aber eine tolle Möglichkeit das Rennen zu schauen. Der KOM des Segmentes 6959794 liegt bei 5:53, VAM 1.150. Der Daten Overlay in dem Video hat nicht funktioniert und zeigt leider Quatsch an. 


  
Eine weitere kurze Abfahrt und gleich geht es in Hemmersdorf wieder hinauf auf den Saargau. Oben angekommen wartet der wellige Saargau auf die Fahrer. Die offene Landschaft mit Blick weit nach Frankreich bietet wenig Schutz vor dem zuweilen kräftigem Wind dort oben.  Die Abfahrt hinunter nach Hinbringen, einem Ortsteil von Merzig, wo das Peloton auf die erste Zielrunde einbiegt, lässt auf sich warten. Der KOM liegt bei 9:19, VAM 969, Segment 5520391. Auch hier hat der Daten Overlay nicht funktioniert und zeigt leider Quatsch an. 



Diese Grafik zeigt die Strecke, um die es in Teil 1 und Teil 2 dieser Serie ging, von Saarhölzbach bis Britten. In Teil 3 geht es dann um die Finalrunden.


Links:
Teil 3 - Die Zielrunden

Sonntag, 5. August 2018

Deutschland Tour - 12 Hügel bis zum Sieg - Teil 1

In nicht mehr ganz drei Wochen startet die Deutschland Tour 2018. Auf der dritten Etappe von Trier nach Merzig stehen den Fahrern 12 Berge im Weg. Ob es sich nun um Berge oder vielleicht doch nur um Hügel handelt, darüber lässt sich streiten. Auf der anderen Seite gibt es bei der Deutschland Tour aber ein Bergtrikot und keine Hügeltrikot und Greg Lemond hat mal gesagt: "Es wird nie einfacher, sondern nur schneller." Demzufolge müsste den gestanden Profis die Anstiege, ob Hügel oder Berg, genauso weh tun wie mir.


Von den 12 Bergen sind fünf offizielle Bergwertungen. Das Gemeine an fast allen ist, dass zwischen dem Anstieg und der Abfahrt eine meist ziemlich weite Strecke zurückzulegen ist. Teils wellig, teils weiter ansteigend, oft windanfällig. Wer es am Anstieg übertreibt, wird dort schnell seine Körner verschießen und bald wieder eingeholt sein.

Man beachte das Schild auf der rechten Seite!

Die Ouvertüre mach der steilste Anstieg der Deutschland Tour. Nach komplett flachen, ersten fünfzig Kilometern auf breiten Straßen im Saartal, biegt die Deutschland Tour in Saarhölzbach links ab und hat eine Wand von 1,7 km mit durchschnittlich 8,8% vor sich. Keiner meiner favorisierten Anstiege. Laut Strava bin ich dort seit Beginn meiner Mitgliedschaft 2012 nur fünf mal hochgefahren  Es geht schnurgerade durch den Ort aus dem Saartal hinauf auf die Höhe. Dabei scheint es einige Male, als ob man gleich die Kuppe erreicht hat, nur um dann zu realisieren, dass ein weiteres Stück folgt. Das geht drei oder vier mal so. Nach der Bergwertung am Ortsausgang geht es weiter nach oben. Bis zum höchsten Punkt in Britten sind weitere 120 Höhenmeter zu bewältigen.

Das Bild wackelt etwas ziemlich, die Kamera war am Lenker, und bergauf ist das mit dem schnurgeradeaus fahren so eine Sache.  Vielleicht brauche ich doch mal noch eine Gimbal! Gadget Alert! :-)

Das Höhenprofil zeigt den kompletten Anstieg von der Saar bis hinauf nach Britten. Die Strecke ist sechs Kilometer lang. 
Die Bergwertung erfolgt schon bei Kilometer 1,7.

Das Segment hat die Strava Nummer 4575920. Der KOM liegt bei 6:00, was einem VAM (Steigungsmeter pro Stunde) von 1.249 entspricht.

Wer die Etappe an mehreren Stellen schauen möchte, der sollte damit unbedingt in Saarhölzbach anfangen. Da die Profis von dort eine ganze Strecke bis zu den beiden großen Ziel Runden in Merzig und den nächsten Bergwertungen zurück zu legen haben, bleibt genug Zeit die Position zu wechseln. Einen genauen "Schlachtplan" gibt es in einem der nächsten Posts.

Links:
Teil 2 - unklassifizerte Anstiege
Teil 3 - Zielrunde