Ich frage mich wirklich was in den Köpfen von manchen Leuten vor sich geht. Viel kann es jedenfalls nicht sein. Glücklicherweise habe ich in der Regel ja wenig Grund zur Klage was dumm dreiste Motoristen anbelangt, aber die Regel wird bekanntlich von Ausnahmen bestätigt.
Was bilden sich diese Leute ein? Was für armselige Wichte müssen da hinter dem Steuer sitzen, die es für gerechtfertigt halten Radfahrer mit einem halben Meter Abstand zu überholen, zu hupen und dabei die Scheibenwaschanlage zu betätigen? Und obwohl es keine Rolle spielt macht es der Umstand, dass in dem konkreten Fall Platz genug war um mit 4 Meter Abstand vorbei zu fahren nur noch schlimmer. Oder der Typ der uns vor einigen Wochen auf einer Landstraße auf unserer Spur mit überhöhter Geschwindigkeit entgegenkam und irgendetwas aus dem Fenster nach uns geworfen hat.
Jeder Radfahrer hat wohl eine lange Liste solcher Erlebnisse, ich erspare euch daher meine.
Ich tendiere in solchen Momenten ja zu mittelalterlichen Gewaltfantasien, zum Glück haben wir das Zeitalter der Barbarei und des Faustrechtes aber schon lange hinter uns gelassen. Wie verhält man sich in einem solchen Moment also richtig?
Die gängigen Varianten sind:
Eine Mantra das dabei hilft ruhig zu bleiben ist, wenn man sich in einer solchen Situation denkt: "Der Arme hatte bestimmt eine schwierige Kindheit." Oder das obige Forest Gump Zitat: "Dumm ist der der Dummes tut!"
Zu welcher Fraktion gehört ihr? Stellt ihr die Autofahrer und -Fahrerinnen zur Rede? Oder gebt ihr auch schon mal den Cholerischen? Oder reagiert ihr gar nicht? Ihr freue mich über Kommentare.
Die gängigen Varianten sind:
- Mit wüsten Beschimpfungen und obszönen Gesten seinen Unmut zum Ausdruck bringen.
- Mit der Trinkflasche werfen
- Falls sich die Möglichkeit ergibt, den Autofahrer zur Rede stellen.
- Den Vorfall bei der Polizei zur Anzeige bringen.
- Freundlich winken und Handküsse zuwerfen.
- Ignorieren.
- Die Sache eskaliert, der Autofahrer bremst, das Adrenalin steigt weiter, im schlimmsten Fall gibt es eine Schlägerei, sicher ist, dass man sich selber aufregt und schlechte Laune bekommt
- Ähnlicher Ausgang, wenn man anständig trifft hat man auch noch 'ne Sachbeschädigung begangen
- Wenn man es schafft ruhig und freundlich zu bleiben, nicht die schlechteste Wahl, ob es was hilft und den Autofahrer dazu bewegt sich das nächste Mal korrekt zu verhalten, naja, ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht ist es einen Versuch wert.
- Selbst mit Zeugen habe ich da so meine Zweifel ob da viel bei raus kommt, aber wenigstens hat der Autofahrer erstmal Ärger am Hals.
- Könnte falsch verstanden werden und zum gleichen Ergebnis wie 1. führen.
- Es passiert nichts, aber der Idiot oder auch die Idiotin fühlt sich weiterhin im Recht und macht es das nächste Mal wieder genauso.
Eine Mantra das dabei hilft ruhig zu bleiben ist, wenn man sich in einer solchen Situation denkt: "Der Arme hatte bestimmt eine schwierige Kindheit." Oder das obige Forest Gump Zitat: "Dumm ist der der Dummes tut!"
Zu welcher Fraktion gehört ihr? Stellt ihr die Autofahrer und -Fahrerinnen zur Rede? Oder gebt ihr auch schon mal den Cholerischen? Oder reagiert ihr gar nicht? Ihr freue mich über Kommentare.
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Vor einigen Wochen kam in meinem Landkreis eine Rennradfahrerin ums Leben weil sie von einem Autofahrer übersehen wurde. Auf den regionalen Nachrichtenseiten waren unter der Berichterstattung Kommentare zu lesen wie "Die ausgemergelten Gesichter von denen schreien doch eh nach Erlösung".
AntwortenLöschenIch schwanke auch immer zwischen Variante 1 - 6, glaube aber, dass letztlich keine hilft. Helfen würde aus meiner Sicht nur mehr Aufklärung für Radfahrer (rot ist rot), Autofahrer und Fußgänger. Die unübersichtliche Radwegsituation (von Dir vor Kurzem beschrieben) tut ihr übriges dazu. Fährt man auf dem Rad- und Fußweg, so reibt man sich mit den Fußgänger, fährt man auf der Straße, so drehen die Autofahrer durch.
Die entscheidende Frage (wie immer): Was bringt mich in meinem eigenen Leben voran? Letztlich geht es doch darum, ob ich den eigenen inneren Wut- und Ärgergefühlen folge, oder ob ich dem folge, was meinen inneren Werten entspricht bzw. mit an dem orientiere, was mir am Herzen liegt. Wenn ich den eigenen Wutgefühlen folge, die wie innere Dämonen in mir das Regiment beanspruche, werden diese mittelfristig immer größer und immer gefräßiger. Mit dieser Haltung sind aggressive Autofahrer Herausforderungen - wir sollten lernen, zu Begegnung bereit zu sein und aus den Kämpfen aussteigen lernen. Also: Go Forrest go!
LöschenIn Erlangen ist man als Radfahrer der König der Straße. Ganz anders sieht es aus bei Verlassen der Stadtgrenzen. Meidet man aus welchen Gründen auch immer einen Radweg neben der Straße, wird man gnadenlos weggehupt (passiert mir mindestens einmal pro Ausfahrt). Ich ignoriere dies dann immer. Im Saarland passiert es kaum, da ist man toleranter als Autofahrer, dafür muss man als Radfahrer in den Städten auch viel mehr aufpassen. Wenn mir jemand die Vorfahrt nimmt oder mich behindert, verschreie ich diesen. Letzlich muss man einfach darüber stehen.
AntwortenLöschenJulian M.
Ich hab mich zu Radlerzeiten meist für Variante 1a) (N)urschrei ohne Gestik entschieden. Damit konnte ich mein Adrenalin abbauen, die Autofahrer habens aber meistens gar nicht mitbekommen. Hatte also minimales Konfliktpotential bei gleichzeitig befreiender Wirkung.
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