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Sonntag, 11. Dezember 2016

Zwiftalizer

Wenn ihr zu den 'Zwiftern' gehört, wird euch Zwiftalizer vielleicht interessieren. Dieser neue Webservice analysiert Zwift Logfiles und verrät eine ganze Menge interessante Dinge.

Zum einen wird euer System bewertet hinsichtlich der Leistungsfähigkeit. Mein MacBookPro von 2011 ist zum Beispiel in der niedrigsten Kategorie 'Basic' und bekommt nur drei Sterne.  {:-(
Mit mehr Grafikpower und mehr Prozessor wäre mein Zwift Erlebnis also wahrscheinlich sehr viel flotter. Das Bild sollte dann detailreicher sein, statt 20 fps sollten 60 angezeigt werden usw.. Wenn man in der Liste stöbert, findet man auch heraus, was denn besser wäre. Das am höchsten bewertete OSX System ist ein Mac mit AMD FX-8350 Eight-Core Processor und Nvidia GeForce GTX 980/PCIe/SSE2.

Der zweite Teil ist die Analyse der Verbindungsqualität der angeschlossenen Geräte, also zum Beispiel des Powermeters, des Pulsgurtes, des Smart-Trainers oder der Handy App. Hier kann man sehen ob es viele Verbindungsabbrüche gab, die sich negativ auf das Zwift-Erlebnis niederschlagen. Wenn dem so ist, kann man sich auf die Suche nach einer Abhilfe begeben.

Ganz interessante Spielerei!





Links:
Zwiftalizer.com

Sonntag, 6. März 2016

Zu früh gefreut

Gestern habe ich auf dem Heimweg an einem Strava Segment mal "das Gas stehen gelassen" und war zuhause positiv überrascht meine bisherige Bestzeit um eine Sekunden geschlagen zu haben. Nicht so schlecht für März, die bisherige Bestzeit stammt aus dem letzten Sommer, als ich ganz gut in Form war. Sollte mein Training über den Winter wirklich so gut gewesen sein? Vielleicht war die Erkältungspause doch nicht so schlecht? Zahlen lügen ja bekanntlich nicht. Ich hätte es bei diesem ersten Blick auf das Endresultat belassen sollen, statt dessen habe ich doch mal in die Details geschaut. Und Zahlen lügen tatsächlich nicht.


Ein Blick auf die "Compare Efforts" Seite zeigt, dass ich eigentlich viel langsamer war. Das Segment fängt tatsächlich viel früher an, als ich dachte, nämlich schon am Ortseingang und nicht erst am Beginn des steileren Stückes an der Boulangerie. In den Ort sind wir gestern einfach schneller rein gerollt. Von den 17 Sekunden ist dann am Ende gerade mal eine übrig geblieben.


Jetzt könnte man sagen, dass ist für Anfang März ja immer noch ganz gut, wenn man aber sieht dass meine Durchschnittsleistung 20 Watt niedriger, mein Durchschnittspuls aber 20 Schläge höher war, bleibt doch nur der Schluss, dass da noch Raum für Verbesserungen ist.


Da Strava nur die Zeit vergleicht, habe ich die beiden Versuche in Golden Cheetah übereinander gelegt, hier das Resultat:


Auch hier: mehr Puls, weniger Leistung. Interessant auch der Unterschied im HrPw Ratio, also dem Verhältnis zwischen Puls und Watt, das ist die Zahl in der Fußleiste unten rechts. Muss ich also doch noch weiter trainieren! :-(

Strava kann man natürlich zu weiten Teilen als Spielerei abtun, aber dieses Beispiel zeigt gut, wie man die Daten aus den Segmenten in hervorragender Weise für eine Standortbestimmung und zur Trainingskontrolle verwenden kann und ein unbestimmtes "Ich fühle mich gut" (oder auch nicht) mit harten Fakten unterlegen oder aber entkräften kann.

Donnerstag, 5. November 2015

Di2 Statistik

Seit Anfang 2014 gibt es für die Di2 Schaltung einen ANT+ Transmitter, D-FLY genannt. Dieser kleine Sender überträgt die Gangwechsel an zb. einen Garmin Computer, der die Daten aufzeichnet. Stellt sich die Frage, was man damit machen kann. Bisher war das eher wenig. Keine der üblichen Cycling Data Webseiten (Strava, Garmin, Cycling Analytics etc.) stellt die Daten überhaupt dar, ganz zu schweigen von einer Auswertung.

Brian Toone, Assistent-Professor für Mathematik und angewandte  Computerwissenschaften an der Samford University und Radrennfahrer hat die Analysensoftware di2Stats entwickelt, die erstmalig die Schaltdaten analysiert und grafisch darstellt.

One Tri Guy hat die Schalt-Daten seines ersten Ironman Wettkampfes in die Analyse Software gekippt und sich an einer Interpretation versucht. Das ist sehr interessant. Besonders für Zeitfahren oder Radmarathons kann ich mir vorstellen, dass die gewonnen Einblicke helfen können, mit den Kräften effizient zu haushalten.

Ich denke ich brauche auch einen D-FLY und 'nen Garmin!! Mehr Daten! Kann man nie genug haben, Daten.

Links:
Brian Tonne auf Strava (2015 über 40TAUSEND km, Stand heute!!!), Blog und Uni

Montag, 17. August 2015

Bellheim Power Daten

Nach dem Rennbericht hier noch ein Blick in die Leistungsdaten des Rennens in Bellheim:

Zunächst die Power Werte, über die 2,5 Stunden hatte ich eine Durchschnittsleistung von 266 Watt. Dieser Wert ist der mathematische Durchschnitt und berücksichtigt nicht die Anforderungen der Tempowechsel. Um die tatsächliche Leistung besser einschätzen zu können haben Allen und Coggan das Konzept der "normalized Power" entwickelt. Diese Zahl beschreibt besser die Anforderung an den Organismus und findet sich in der rechten Metriken Spalte und nennt sich in Golden Cheetah xPower. Der Wert beträgt hier 284 Watt.


Laut dem Modell hätte ich also mit dem gleichen körperlichen Einsatz auch eine Durchschnittsleistung von 284 Watt (statt 266) fahren können, wenn das Tempo perfekt gleichmäßig gewesen wäre. Die beiden Werte liegen recht nah beieinander, ein Hinweis darauf, dass es nur wenige Attacken und Tempowechsel gab und die Leistung in der Tat gleichmäßig war.

Die Verteilung der Leistungszonen ist relativ gleich über das ganze Spektrum von "easy peasy" bis "Anschlag". Selbst wenn man die Anzahl der Zonen auf zwei reduziert und Z1 und Z2 als langsam und Z3 bis Z7 als schnell bezeichnet, war fast 1 Stunde "langsam" und nur 1,5 Stunden schnell. Ganz anders sieht es aus wenn man die Pulswerte betrachtet, dort waren über 2 Stunden in dem schnellen Bereich. Die Differenz der Dauer der schnellen Zonen Puls versus Watt zeigt schön, dass die Herzfrequenz sehr viel langsamer reagiert, die Wattwerte die Leistung aber sekundengenau erfassen.


Hier die Aufzeichnung des gesamten Rennens. Deutlich sieht man die Attacke bei Minute 20. Danach folgen etwa 20 Minuten mit einer recht gleichmäßigen Leistung, das ist die Soloflucht (xPower 342). Mein FTP wert liegt bei 314 Watt, ich befand mich also durchweg im anaeroben Bereich, die W' Kapazität wird währenddessen auch vollständig aufgezehrt, lange hätte ich dieses Tempo nicht mehr halten können. Bei Minute 38 kommt Alberto von hinten und die Powerkurve beginnt zu springen. Das sind jeweils die Führungen und Windschattenphasen, die W' Kapazität erholt sich. Bei 1:10 kommt die Gruppe von hinten, die Intensität sinkt weiter, der Puls geht nach unten, W' geht weiter nach oben.

Zwei Punkte stechen auf der Leistungskurve heraus. Der zweite Prämiensprint bei 1:25 und die vermeintliche Prämie am Ende der vierten Runde bei etwa 1:52. Beide Male muss ich mit etwa einem fünftel meiner W' Kapazität (Anaerobe Work Capacity) bezahlen. Was macht schon so ein kurzer Sprint zwischendurch, denkt man sich vielleicht, aber es kann gut sein, dass das genau die beiden Belastungen waren, die die entscheidenden Körner gefressen haben, die bei der finalen Attacke gefehlt haben (ab 2:10).


Hier die erste Stunde ab der Attacke bei Kilometer 15. xPower betrug 310 Watt, nur vier Watt unter meinem FTP Wert von 314, der die maximale Leistung angibt, die man theoretisch über eine Stunde erbringen kann.


Hier das Finale, bei 2:12 muss ich reissen lassen. Als die Gruppe mich wieder einholt und dann ziemlich zockelt und keiner mehr führen will, probiere ich es nochmal alleine (2:17,30) kann das Tempo aber nicht halten und werde nochmal eingeholt.


Am Ende hat nur ein kleines Schippchen gefehlt um zumindest um den Sieg sprinten zu können. Das zeigt mal wieder, dass man in einem Radrennen jede Anstrengung gut überlegt einsetzen muss. Natürlich kann man auch zuviel Kräfte sparen und die entscheidende Attacke verpassen, wenn man einfach immer im Feld bleibt. Dann kommt man ins Ziel und hat nur eine Grundlageneinheit absolviert. Auf der anderen Seite ist die Energie aber auch sehr schnell verpulvert und fehlt dann im entscheidenden Moment.

Samstag, 14. März 2015

Trainingsdaten Sammeln und Analysieren

Gestern habe ich vor den angehenden C-Trainern des Saarländischen Radfahrer Bundes einen Vortrag über "Trainingsdaten - Sammeln und Analysieren" gehalten. So schnell kann es gehen, vor gar nicht allzu langer Zeit habe ich selber da gesessen.

In dem Vortrag ging es darum, was überhaupt alles an relevanten Daten erfasst werden kann und wie. Das fängt einfach bei der Zeit und den Kilometern auf einem Blatt Papier an und hört bei Herzfrequenz und Power Werten in komplexer Analyse Software noch lange nicht auf. Als Trainer oder Übungsleiter sollte man die Möglichkeiten kennen, dabei aber immer die Zielgruppe und Verhältnismäßigkeit im Auge behalten.

Kinder, die ohne Leistungsanspruch in ein Radtraining kommen und gerade erst mit dem Sport anfangen, brauchen natürlich keine Radcomputer mit PC Anschluss usw. In dem Fall ist es schon eine tolle Sache, wenn einfach die Kilometer notiert werden und am Ende der Saison eine beeindruckende Zahl herauskommt. Vielleicht gibt es dann einen Preis für das Kind mit den meisten Kilometern oder den regelmäßigsten Trainingsteilnahmen?

Jugendliche die mit dem Leistungssport anfangen, sollten dann mehr Daten erfassen. Entfernung, Geschwindigkeit, Trittfrequenz usw. aber auch weitere Faktoren wie Schlaf, Gewicht, Stimmung. Irgendwann ist eine elektronische Erfassung und Speicherung sinnvoll um die Daten auch Analysieren zu können.

Für Junioren und U-23 Fahrer wird es dann irgendwann interessant auch die Leistung zu messen und Training und Wettkämpfe entsprechend zu analysieren.

Darüber hinaus ist es für Trainer wichtig zu dokumentieren, was in welchem Training gemacht wurde und wie es angekommen ist. Welche Übungen haben den Kindern und Jugendlichen Spaß gemacht, gibt es Alternativen bei schlechtem Wetter, was wurde im Hallentraining gemacht. Solche Aufzeichnungen können auch eine gewisse Kontinuität bei Trainerwechseln garantieren.

Hier geht es zu der Präsentation.