Mittwoch, 30. August 2017

Disqualifikation!


Ha, das ist mir auch noch nicht passiert, das ich in einem Rennen disqualifiziert wurde und schon gar nicht, weil ich zu schnell gefahren bin! Am Sonntag fand einen Steinwurf hinter der Grenze in Frankreich ein Radrennen statt. Die sehr schöne, wellige Strecke kenne ich gut, die Gegend gehört zu meinem Trainingsrevier. Das Rennen war für die Departement Klassen D1 bis D4 ausgeschrieben. Eine Entsprechung zu diesen Klassen gibt es im Schema des BDR nicht. In Deutschland fängt Lizenzsport in der C-Klasse an, was in Frankreich im Prinzip der Catégorie 3 entspricht. Das Leistungsspektrum der C-Fahrer ist aber sehr breit und reicht sicher in die Departement-Klassen hinein. Als Senioren-Fahrer steht auf meiner Lizenz "Masters C", dass bedeutet, dass wenn ich denn wollte und in der Elite- statt der Seniorenklassen starten würde, müsste ich C-Klasse fahren, bis ich regulär mit Platzierungen oder einem Sieg in die B-Klasse aufsteigen würde.

Am Start angekommen legte ich meine Lizenz vor und der Herr an der Nummernausgabe fragte extra beim Kommissär nach, ob ein Deutscher denn überhaupt starten dürfe, das war kein Problem. Ich erhielt eine Nummer, bezahlte sieben Euro Startgeld, bekam dafür noch einen Gutschein für 'ne Rennwurst und ein Getränk, pinnte die Nummer an, fuhr noch eine Runde und dann ging es auch schon los. Was ich bei der Nummernausgabe nicht realisiert habe war, dass ich eine Nummer für das D3/D4 Rennen bekam. Statt neun Runden hatte ich nur sieben Runden oder knapp 60 Kilometer zu fahren, was ja eigentlich auch reicht, in der Seniorenklasse muss man ja schon froh sein, wenn Rennen 40km haben.



Zuerst ging das D1/D2 Rennen an den Start, drei Minuten später D3/D4. Das Feld war recht übersichtlich, etwa 20 Fahrer und eine Fahrerin, jung und alt. Ab der zweiten Runde waren wir zu sechst vorne, danach zu viert und irgendwann zu dritt. Spätestens da war klar, dass ich dann doch besser noch versucht hätte die rote gegen eine schwarze Nummer zu tauschen. In unserer kleinen Spitzengruppe gab es eine recht einfache Ordnung: Ich vorne, die beiden anderen dahinter. Wenn ich aus der Führung bin, haben die Beiden nur kurz die Nase in den Wind gestreckt. Aber natürlich ist Rennen Rennen, egal gegen wen man fährt. Wer diesen Blog etwas länger liest, weiß wie gerne ich attackiere und mein Heil in der Flucht suche. In den seltensten Fällen geht das gut und meistens bringen mich solche Kamikaze Aktionen um alle Chancen. Mit gut 20 noch zu fahrenden Kilometern konnte ich mich nicht mehr beherrschen und bin die Zielsteigung so schnell hoch wie es ging, danach war ich alleine. Drei Runden waren noch zu fahren. Auch wenn ich mich alle paar Kilometer umgedreht habe in Erwartung von verbissen jagenden Verfolgern und mit zunehmend schweren Beinen, die Straße hinter mir war leer. Im Ziel hat es dann über fünf Minuten gedauert bis die Beiden anderen kamen. Der Rest war noch viel weiter zurück.
Da ist den Kommissären dann doch aufgefallen, dass da irgendwas faul war. Um es kurz zu machen, ich wurde disqualifiziert. Denn eigentlich hätte ich in der Klasse ja gar nicht starten dürfen. Mit der Entscheidung kann ich gut leben, ich hätte mich auf dem Siegerpodest auch nicht wohlgefühlt.




Von meiner persönlichen Episode abgesehen hat dieses Rennen einiges deutlich gemacht:
  1. Weniger ist mehr, es muß nicht immer ein ganzer Renntag sein mit Rennen aller Klassen von früh bis spät. Ein Kurs im Nirgendwo reicht vollkommen. Er ist leicht abzusperren, der Zeitaufwand für die Organisation dürfte vergleichsweise gering sein und Helfer für einige Stunden zu finden ist sehr viel leichter wie für ein ganzes Wochenende. Sicher macht es Spass vor grosser Kulisse zu fahren, aber mal ehrlich, im Freizeitsport sollte der Spass am Wettkampf und die Herausforderung im Mittelpunkt stehen, nicht der Jubel fremder Menschen am Straßenrand.
  2. Der Grenzüberschreitende Informationsaustausch ist nur rudimentär vorhanden. Definitive Infos zum kleinen Grenzverkehr sind schwierig bis gar nicht zu finden. Erste Verbesserungen gab es dieses Jahr in der Zusammenarbeit mit Luxembourg, etwa die gemeinsame Wertung der Rennen in Schengen und Überherrn. Mit Frankreich finde ich es immer noch sehr viel schwieriger, was sicherlich auch an meinen rudimentären Sprachkenntnissen liegt. Eine definitive Gegenüberstellung der Rennklassen und der Auf- und Abstiegsregelungen existiert nicht. Platzierungen in Frankreich zählen nicht für den Aufstieg in Deutschland. Bedeutet das, dass man auf ewig Cat3 Rennen in Frankreich gewinnen kann ohne aufzusteigen? 
  3. Es ist ein Unding, dass im BDR unterhalb der C-Klasse keine ordentliche Struktur eingeführt wurde. Selbst um nur im C-Feld mitzufahren, muss man schon sehr fit sein, Novizen verlieren schnell die Lust am Radrennen fahren. Jedermann-Rennen sind da nur bedingt eine Alternative, wegen des breiten Leistungsspektrums sind das keine Radrennen im eigentlichen Sinn. Was den D4/D3 Fahrern in Grindorff-Bizing am Wochenende passiert ist, das ihnen jemand um die Ohren fährt, dürfte für echte Anfänger auf deutschen Jedermann Strecken eher die Regel wie die Ausnahme sein. Aus der Jedermannklasse steigt man nämlich nie auf. Nun kann man Jedermann durchaus als "jeder Mann" (und Frau) definieren, also als offene Klasse in der jeder sein Glück versuchen kann. In dem Fall sollte aber auch der Ausschluss von A/B Fahrern ad-acta gelegt werden. Was in jedem Fall bleibt ist das Fehlen einer homogenen Anfängerklasse unterhalb des C-Klasse Niveaus. 

Donnerstag, 24. August 2017

Campion del Vuelta, el Grrrrrrrande!

Vor 30 Jahren gewann Luis Alberto "Lucho" Herrera Herrera als erster und bis heute einziger Kolumbianer eine der drei großen Landesrundfahrten, die Vuelta a España 1987. Eine ganz besondere Geschichte in der an wunderbaren Geschichten so reichen Radsporthistorie. Rapha hat das zum Anlass genommen und als Hommage ein schönes Kit entworfen, dass die Farben des Café de Colombia Teams aufnimmt. Leider für mich viel zu teuer. Noch viel schöner und ganz kostenlos ist ein 20 minütiges Feature, das Rapha über Kolumbien, den Kolumbianischen Radsport, die alten und aktuellen Stars gedreht hat. Sehr sehenswert, besonders die Stelle wenn Carolina Rubio Chaves, die Mutter von Esteban erzählt, wie sie mit ihrem Sohn leidet und wie hart der Radsport ist. Hier geht es zu der Themenseite.


Der Cycling Podcast hat eine der "Kilometre 0" Folgen ebenfalls Kolumbien und Lucho gewidmet. Wie immer eine Empfehlung, allerdings sind die Kilometre 0 Folgen während der Vuelta nur über den Friends of the Podcast Stream zu hören, aber hey, die 10 Pfund sind es allemal wert.



Hier noch einige alte Videos aus Lucho Herreras Hochzeiten, Caramba!







Wer Spanisch kann wird auch an dieser Dokumentation Spaß haben, aber selbst wenn man es nicht versteht, hört es sich trotzdem gut an: "Campion del Vuelta, el Grrrrrrrande!"

 

Montag, 21. August 2017

Französischer Asphalt

Mit Frankreich verbindet man ja einige Stereotype: Baguette, Croissants, Rotwein, Käse, den Eifelturm und die Tour de France. Für Radfahrer dürfte ziemlich weit vorne auf der Liste auch der typische französische Straßenbelag stehen, von dem ich mir gar nicht sicher bin, ob man ihn noch als Asphalt bezeichnen kann. Eigentlich handelt es sich ja nur um festgeklebte Steine. Für das Training ist dieser Belag ganz hervorragend, man kommt nie wirklich ins Rollen und muss ständig treten. Und wehe man stürzt auf diesen Straßen, was ansonsten schon schlimm und schmerzhaft ist, verursacht hier keine Schürf-, sondern "Raspel-Wunden". Man kann diesen Straßenbelag wirklich hassen. Aber irgendwie gehört er zum Radfahren in Frankreich dazu und die braun-graue Farbe passt eigentlich auch viel besser in die Landschaft, als das harte Schwarz von frischem Asphalt.






Donnerstag, 10. August 2017

Bessere Zeiten

Nach einer Woche in den Bergen hat mich meine Trainingsrunde heute mal wieder durch Lothringen geführt. In Kirschnaumen, einem der kleinen Orte nicht weit von der Deutsch-Französischen Grenze hat ein altes Restaurant meinen Blick im Vorbeifahren gefangen. Dort bin ich schon oft vorbei gefahren, aber erst heute ist mir der desolate Zustand des Gebäudes aufgefallen. Ich habe gedreht und angehalten um ein Foto zu machen. Von solch alten Hausern geht ja ein morbider Charme aus. Was für Geschichten könnte dieses Haus wohl erzählen, wenn es denn erzählen könnte? Von Hochzeiten und Besäufnissen, vom Kaffee nach Beerdigungen, von Familien beim Sonntagsessen, vom Feierabendbier und von Frühschoppen, von erster Liebe und zornigen Streitigkeiten, vom Lachen und Weinen, von Hochzeiten und ausbleibenden Gästen. Was mag in diesen Wänden schon alles passiert sein? Warum ging es zu Ende? Und heute? Fast eine Ruine, kurz vor dem Zusammenbruch. Die Farbe blättert, die Leuchtreklame ist kaputt, die Läden sind schief, die Fenster blind, das Unkraut sprießt.


Bevor das Haus in sich zusammenstürzt oder abgerissen wird schnell noch ein Bild machen, so viel Zeit muss sein. Ich drapiere mein Rad also auf der Treppe und will gerade ein paar Schritte zurück gehen, da öffnet sich die Tür und ein gar nicht so alter Herr in etwa dem gleichen Zustand wie das Haus steht auf der Schwelle und fragt mich etwas was ich nicht verstehe. Da wohnt noch jemand drin! Mein Gesichtsausdruck ist irgendwo zwischen erschrocken und erstaunt, mit einer Beimischung von ertappt. Damit hätte ich ja im Leben nicht gerechnet, hier noch einen Bewohner anzutreffen. Dann fallen mir doch noch ein paar Brocken Französisch ein und ich frage, ob ich ein Bild von dem alten Haus machen darf. Das ist ok, es gibt keine Einwände, die Tür schließt sich wieder, ich wechsle die Straßenseite, mache mein Foto und fahre weiter.

Wie es innen aussieht mag ich mir gar nicht vorstellen. Lothringen ist heute eine der ärmsten und wirtschaftlich schwächsten Regionen Frankreichs. Man vergisst das schon mal schnell, wenn man mit dem Rad durch die ruhige und meist leere Landschaft fährt und sich über den kaum vorhandenen Verkehr freut.  #whatyouseewhencycling



Sonntag, 6. August 2017

DNF - Dienstreise nach Frankreich

Sebastian Paddags aka "Paddi mit i" ist ein ehemaliger Radrennfahrer und heute als Moderator und Streckensprecher immer noch im Radsport aktiv. Als Junioren und U23 Fahrer fuhr er mit einigen der aktuellen deutschen World-Tour Profis in einer Mannschaft und hat so beste, freundschaftliche Kontakte in der Szene. 2016 bekam er die Gelegenheit als Fahrer der Projektleiterin von Tissot, einem der Hauptsponsoren der Tour, die Frankreichrundfahrt Backstage zu erleben. Über das dreiwöchige Abenteuer auf Frankreichs Straßen hat Sebastian Paddags in täglichen Blogbeiträgen auf radsport-news.com berichtet.

Die gesammelten Blogbeiträge sind dieses Jahr als Buch erschienen. In 31 Kapiteln auf knapp einhundert Seiten mit zahlreichen Bildern erzählt Paddags vom Leben in der Tour Karawane.

Leider wird deutlich, dass einen Blog und ein Buch zu schreiben zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Was als täglicher Informationshappen im Internet schnell und einfach konsumiert ist, ist in Buchform in erster Linie eine Aneinanderreihung von Belanglosigkeiten. Man erfährt dass Caro, die Tissot Frau, einen Bürotag macht und dass Caro wichtige Leute trifft. Man erfährt dass John Degenkolb im Village du Tour Gummibärchen isst und dass Andre Greipel und Marcel Kittel zusammen Kaffee trinken, dass die ARD Paddags nach Telefonnummern fragt und was den VIP-Gästen von Tissot beim BBQ an der Strecke kredenzt wird. Man erfährt in jedem zweiten Kapitel von welcher Marke das Fahrzeug ist, das Paddags fahren darf und wie toll es ist.
Daneben sind viele der Sätze eine Aneinanderreihung von umständlichen Formulierungen und mit  Füllwörtern aufgebläht. Dem Buch hätte ein stringentes Redigieren durch einen erfahrenen Lektor mit Sicherheit gut getan. Vielleicht ist dies ja erfolgt, das kann ich natürlich nicht wissen. Da das Buch aber im Eigenverlag erschienen ist, spricht genauso wenig dafür wie das finale Ergebnis.

Die Texte werden durch zahlreiche Bilder ergänzt. Viele fangen die Stimmung rund um die Tour gut ein, kommen aber nie an die extraordinäre Arbeit etwa von Jered und Ashley Gruber heran. Leider werden die allgemeinen Tour Bilder durch eine inflationäre Anzahl von Selfies des Autors ergänzt. Paddi mit Andre Greipel, Paddi mit Nairo Quintana, Paddi mit Chris Froome, Paddi mit Skoda Trikots, Paddi mit Simon Geschke, Paddi im Regen, Paddi mit Marco von der ARD, Paddi mit Robert Wagner, Paddi am Streckenrand, usw. Ich habe ganze 38 (in Worten: Achtunddreißig) Selfies gezählt.

Trotzdem ist die eine oder andere Anekdote lesenswert. Die strikte Verkehrsregelung in der Karawane mit null Promille Blutalkohol, Tempolimits und Überholregeln war mir in dieser Form neu, ebenso, dass bei Verstößen Fahrverbote verhängt werden. Tratsch-Geschichten wie dass Mark Cavendish eine Etappe nur mit einer endlos langen sticky Bottle überstanden hat, werden leider nur mit einem Satz erwähnt.

Am Ende wird aus "DNF - Dienstreise nach Frankreich" doch noch ein "DNF - Did Not Finish", da Paddags statt nach Paris im Auftrag von Tissot ein Wohnmobil nach Valencia überführen muss.  Das Kapitel der letzten Etappe schreibt daher der Sieger der Paris-Etappe, André Greipel.

Fünf Euro des Verkaufspreises von 25 Euro gehen an radsport.land, einer Initiative zur Förderung des Radsport-Nachwuchses in Deutschland. Ob dies alleine schon den Kauf des Buches rechtfertigt, muss jeder für sich selber wissen. Ich würde mir das Buch nicht ein zweites mal kaufen.


Links:
Dienstreise nach Frankreich Facebook Page
Die Blog Posts auf Radsport-News.com
Sebastian Paddags Youtube Page
Bezug des Buches über Wandnotiz Homepage

Mittwoch, 2. August 2017

Radbekleidung made in Germany: Everve

Made in Germany ist ein Label, das man inzwischen selten findet, wenn man Radbekleidung in die Hand nimmt. Die langjährige Auslagerung der Produktion in die inzwischen wohl gar nicht mehr so billigen Niedriglohnländer hat auch dazu geführt, das Produktions-Know-how und -Kapazitäten in Europa mitunter schwierig bis gar nicht zu finden sind. Umso begeisterter war ich, als ich vor kurzem auf Everve aufmerksam wurde, einem kleinen Hersteller aus dem schwäbischen Zollernalbkreis.

Bei Everve, so ist auf der Homepage zu lesen, geschieht vom Design über den Schnitt bis zur Produktion alles in Deutschland im eigenen Betrieb. Die Kleider werden direkt über den Webshop vertrieben.

Das Sortiment ist noch überschaubar, es gibt ein Trikot in verschiedenen Farben, eine Windweste, Arm-, Knie- und Beinlinge , Unterhemden und eine Reihe verschiedener Hosen. Es gibt Modelle mit und ohne Träger, mit niedrigem und hohem Bund und drei verschiedene Qualitätsstufen. Das beste Model hat ein an den individuellen Fahrstil und die Anatomie anzupassendes Polster. Alle Hosen, die Trikots, Unterhemden und Westen gibt es in einem Damen- und Herrenschnitt.

Das Design der Kleider ist angenehm zurückhaltend und trotzdem nicht langweilig. Ich konnte nicht widerstehen auf den Bestell-Button zu drücken. In meinem Warenkorb war ein Trikot in S für 65 Euro und die mittlere Hose mit niedrigem Bund in M für 120 Euro. Beides sind die Größen, die ich auch von jedem anderen Hersteller trage. Schon zwei Tage später war das Paket in der Post. Trikot und Hose waren Ressourcen schonend mit einer Papierbanderole verpackt und in einem dünnen, schwarzen Papierbogen eingeschlagen.


Die Verarbeitung sowohl des Trikots als auch der Hose lässt nichts zu wünschen übrig, die Nähte sind sauber und stabil ausgeführt, Farbkanten treffen sich genau. Die Hose sitzt angenehm, wobei der niedrige Bund sicherlich eine Frage der persönlichen Vorliebe ist. Wie bereits geschrieben, gibt es auch eine Variante mit hohem Bund. Die Hosenbeine scheinen mir etwas länger zu sein. Sehr hübsch ist der Akzent durch den farbigen Träger. Das Elastic Interface Polster bürgt für gute Sitzqualität.

Das Trikot hat nur einen Dreiviertel Reisverschluss, lässt sich also nicht ganz öffnen. Das ist etwas, was ich ganz und gar nicht mag. Wenn man solch einen Reisverschluss im Sommer ganz herunter zieht, bläht sich das Trikot schnell auf wie ein Segel. Und es gibt immer wieder Situationen, in denen man das Trikot mit gefüllten Taschen an- oder ausziehen will oder bereits den Helm anhat, etwa bei einem letzten Toilettengang vor dem Start. Ein durchgehender Reisverschluss macht das sehr viel einfacher. Noch störender fand ich aber den sehr kurzen Schnitt der Frontseite. Ich trage alle meine Trikots in S und habe trotz 183 cm Körpergröße nie das Problem, dass die Trikots zu kurz sind. Bei dem Everve Trikot war ich hingegen die ganze Zeit am "zuppeln". Zusammen mit dem niedrigen Bund der Hose war das nicht angenehm, selbst in gebückter Haltung auf dem Rad. Stellt euch mal vor, ihr fahrt mit nach oben gestreckten Armen über die Ziellinie und der Bauch schaut raus!

Das war letztendlich der Grund, das Trikot zurückzusenden. Da sich die Hose durch das zwar schöne, aber markante Logo mit anderen Trikots nur schwer kombinieren lässt (zumindest bei meinen strikten Style-Anforderungen), habe ich diese auch zurückgesendet. In uni-schwarz hätte ich die Hose behalten.

Wirklich getestet habe ich die Everve Kleider somit nicht, habe aber keinen Zweifel daran, dass die Trikots und die Hosen (und auch die anderen Dinge) ihr Geld wert sind, wenn einem der Schnitt zusagt. Made in Germany, einwandfreie Verarbeitung, schönes Design, faire Preise, da kann man eigentlich nur zugreifen. Ich habe Everve auf jeden Fall in meinen Favoriten gespeichert und werde von Zeit zu Zeit schauen, ob es etwas neues gibt.







Links:
Everve Homepage