Am vergangenen Wochenende wurden die Uhren umgestellt, abends ist es wieder länger hell und so langsam aber sicher steigen auch die Temperaturen. Das bedeutet Schluss mit dem Training auf der Rolle im Keller, es geht wieder raus, auf die Straße, in den Wald.
Bevor ich das "Indoor-Cycling" Kapitel für die nächsten Monat abschließe, möchte ich doch noch mal von meinem Ausflug nach Sufferflandria berichten. Sufferflandria ist ein Kunstwort, dass sich aus dem englischen Wort Suffer (leiden) und Flandria zusammensetzt. Flandern ist eine Region in Belgien, Namensgeber der Flandernrundfahrt und Heimat der Flandriens. Ein Flandrien ist ein Rennfahrer der für seine Nehmerqualitäten, Tempohärte und Vorliebe für belgische Rennen bei schlechtem Wetter und am Besten auf Kopfsteinpflaster bekannt ist. Es gibt sogar einen offiziellen Preis für den Flandrien of the Year!
In den Trainingsvideos von Sufferfest schlüpft man in die Rolle eines Mitgliedes der Nationalmannschaft von Sufferflandria und fährt um den Weltmeistertitel, Etappensiege bei großen Rundfahrten, Klassiker- und Zeitfahrsiege oder einfach um den Preis für den kämpferischsten Fahrer. Der manchmal in den Videos auftauchende Sportliche Leiter Grunter von Argony lässt nie einen Zweifel daran aufkommen, dass es immer um das Ganze geht und voller Einsatz gefordert ist, um die Sufferflandriens zuhause vor den Bildschirmen nicht zu enttäuschen.
Die Videos haben dabei immer ein spezifisches Trainingsziel, das kann die Verbesserung der Grundlagenausdauer sein, der Sprintfähigkeit, der Tempohärte oder die Anaerobe Kapazität. Es gibt ein spezielles Video zur Verbesserung des Stils und eines, um den 20' FTP Test nach Allen&Coggan zu fahren. Die Dauer der Einheiten reicht von kurzen, aber knackigen 30 Minuten bis zu recht langen 120 Minuten. Je nach gerade angesagter Intensität wechseln die Videosequenzen und die Musik: Beginnt ein Intervall attackiert ein Fahrer, in einer Erholungspause wird ein Alpenpass herabgecruist. Die Musik ist übrigens große Klasse, fernab des Chart-Gedudels, vornehmlich elektronischer Clubsound aber immer 1a.
Die grosse Neuerung seit meinem ersten Review Anfang 2014 ist die App für iOs (Desktop und Android sollen folgen). Mit einem ANT+ Stick ausgestattet kann sich diese mit Powermeter, Trittfrequenzsensor und Pulsgurt verbinden und zeigt sowohl den Ziel- als auch den tatsächlichen Wert an. Befindet man sich über dem Ziel, wird das Feld rot, trifft man den Wert ist es schwarz, darunter grün. Am unteren Bildrand wird die Intensität der Intervalle eingeblendet. Eine grüne Linie zeigt an, wie gut man das Ziel getroffen hat. Die App kann die Videos auch für einen späteren Offline-Gebrauch zwischenspeichern. Das ist praktisch, wenn die Internetverbindung nicht die Beste ist, denn nichts ist ärgerlicher (und anstrengender) wenn das Video 10 Sekunden vor Ende eines Intervalls stoppt und erst wieder puffern muss.
Hinterher bekommt man die Daten normal in einer hübschen Grafik angezeigt und kann es natürlich direkt in den sozialen Netzwerken teilen!
Das Gute an den Sufferfest Videos ist, dass die Intensität auch immer auf einer Skala von 0 bis 10 angezeigt wird und sich die Videos so auch ganz ohne Smart Trainer, Powermeter und sonstigem Schnick-Schnack auf einer einfachen Rolle mit Widerstand nutzen lassen.
Die Anweisungen werden als Text eingeblendet und lassen nie eine Portion Humor vermissen. Wenn man sich drauf einlässt, kann man tatsächlich tief in die fiktive Rennsituation als Sufferflandrien eintauchen und sich tatsächlich total verausgaben. Ich jedenfalls war schon des öfteren kurz davor mich übergeben zu müssen.
Die monatliche Abogebühr beiträgt 10 USD, alternativ kann man die Videos auch kaufen, einzeln für Preise zwischen 6 und 15 USD oder in verschiedenen Bundles, alle 25 Videos zusammen kosten 250 USD. (Es gibt auch noch drei Lauf und ein Triathlon-Video, für die, die neben dem Ergometer auch ich ein Laufband stehen haben)
Darüber hinaus gibt es Trainingspläne, die nicht schlecht gemacht sind und die Videos mit Einheiten "draußen" kombinieren und über eine Dauer von 3 bis 10 Wochen auf bestimmte Ziele vorbereiten. Nicht zu vergessen sind die all die Merchandising-Artikeln wie Trikots, Hosen, T-Shirts, Sufferflandria Flaggen und Aufkleber usw.
Wer es schafft 10 Videos hintereinander abzuspulen, wird zum Knight of Sufferflandria geschlagen. Aus Deutschland gibt es bisslang nut zwei Frauen und sechs Männer die den Titel Dame or Knight of Sufferflandria tragen dürfen (Dame Alissa Schubert, Dame Antje Schubert, Sir Torsten Schubert, Sir Heiko Schultz, Sir Stephan Sommer, Sir Stephan Geissler, Sir Ralf Mielke, Sir Ingo Parton)
Das alles ist auf jeden Fall ein großer Spass und eine tolle Abwechslung für dass Training auf der Rolle.
Ah, und es gibt ein Sufferflandria Trainingscamp in der Schweiz. Sehr teuer (5000 USD), Zielgruppe MAMIL oder Super-Fred (all the gear, no idea), aber nichtsdestotrotz 'ne coole Veranstaltung.
Links:
Sufferfest Homepage
Bevor ich das "Indoor-Cycling" Kapitel für die nächsten Monat abschließe, möchte ich doch noch mal von meinem Ausflug nach Sufferflandria berichten. Sufferflandria ist ein Kunstwort, dass sich aus dem englischen Wort Suffer (leiden) und Flandria zusammensetzt. Flandern ist eine Region in Belgien, Namensgeber der Flandernrundfahrt und Heimat der Flandriens. Ein Flandrien ist ein Rennfahrer der für seine Nehmerqualitäten, Tempohärte und Vorliebe für belgische Rennen bei schlechtem Wetter und am Besten auf Kopfsteinpflaster bekannt ist. Es gibt sogar einen offiziellen Preis für den Flandrien of the Year!
In den Trainingsvideos von Sufferfest schlüpft man in die Rolle eines Mitgliedes der Nationalmannschaft von Sufferflandria und fährt um den Weltmeistertitel, Etappensiege bei großen Rundfahrten, Klassiker- und Zeitfahrsiege oder einfach um den Preis für den kämpferischsten Fahrer. Der manchmal in den Videos auftauchende Sportliche Leiter Grunter von Argony lässt nie einen Zweifel daran aufkommen, dass es immer um das Ganze geht und voller Einsatz gefordert ist, um die Sufferflandriens zuhause vor den Bildschirmen nicht zu enttäuschen.
Die Videos haben dabei immer ein spezifisches Trainingsziel, das kann die Verbesserung der Grundlagenausdauer sein, der Sprintfähigkeit, der Tempohärte oder die Anaerobe Kapazität. Es gibt ein spezielles Video zur Verbesserung des Stils und eines, um den 20' FTP Test nach Allen&Coggan zu fahren. Die Dauer der Einheiten reicht von kurzen, aber knackigen 30 Minuten bis zu recht langen 120 Minuten. Je nach gerade angesagter Intensität wechseln die Videosequenzen und die Musik: Beginnt ein Intervall attackiert ein Fahrer, in einer Erholungspause wird ein Alpenpass herabgecruist. Die Musik ist übrigens große Klasse, fernab des Chart-Gedudels, vornehmlich elektronischer Clubsound aber immer 1a.
Die grosse Neuerung seit meinem ersten Review Anfang 2014 ist die App für iOs (Desktop und Android sollen folgen). Mit einem ANT+ Stick ausgestattet kann sich diese mit Powermeter, Trittfrequenzsensor und Pulsgurt verbinden und zeigt sowohl den Ziel- als auch den tatsächlichen Wert an. Befindet man sich über dem Ziel, wird das Feld rot, trifft man den Wert ist es schwarz, darunter grün. Am unteren Bildrand wird die Intensität der Intervalle eingeblendet. Eine grüne Linie zeigt an, wie gut man das Ziel getroffen hat. Die App kann die Videos auch für einen späteren Offline-Gebrauch zwischenspeichern. Das ist praktisch, wenn die Internetverbindung nicht die Beste ist, denn nichts ist ärgerlicher (und anstrengender) wenn das Video 10 Sekunden vor Ende eines Intervalls stoppt und erst wieder puffern muss.
Hinterher bekommt man die Daten normal in einer hübschen Grafik angezeigt und kann es natürlich direkt in den sozialen Netzwerken teilen!
Das Gute an den Sufferfest Videos ist, dass die Intensität auch immer auf einer Skala von 0 bis 10 angezeigt wird und sich die Videos so auch ganz ohne Smart Trainer, Powermeter und sonstigem Schnick-Schnack auf einer einfachen Rolle mit Widerstand nutzen lassen.
Die Anweisungen werden als Text eingeblendet und lassen nie eine Portion Humor vermissen. Wenn man sich drauf einlässt, kann man tatsächlich tief in die fiktive Rennsituation als Sufferflandrien eintauchen und sich tatsächlich total verausgaben. Ich jedenfalls war schon des öfteren kurz davor mich übergeben zu müssen.
Die monatliche Abogebühr beiträgt 10 USD, alternativ kann man die Videos auch kaufen, einzeln für Preise zwischen 6 und 15 USD oder in verschiedenen Bundles, alle 25 Videos zusammen kosten 250 USD. (Es gibt auch noch drei Lauf und ein Triathlon-Video, für die, die neben dem Ergometer auch ich ein Laufband stehen haben)
Darüber hinaus gibt es Trainingspläne, die nicht schlecht gemacht sind und die Videos mit Einheiten "draußen" kombinieren und über eine Dauer von 3 bis 10 Wochen auf bestimmte Ziele vorbereiten. Nicht zu vergessen sind die all die Merchandising-Artikeln wie Trikots, Hosen, T-Shirts, Sufferflandria Flaggen und Aufkleber usw.
Wer es schafft 10 Videos hintereinander abzuspulen, wird zum Knight of Sufferflandria geschlagen. Aus Deutschland gibt es bisslang nut zwei Frauen und sechs Männer die den Titel Dame or Knight of Sufferflandria tragen dürfen (Dame Alissa Schubert, Dame Antje Schubert, Sir Torsten Schubert, Sir Heiko Schultz, Sir Stephan Sommer, Sir Stephan Geissler, Sir Ralf Mielke, Sir Ingo Parton)
Das alles ist auf jeden Fall ein großer Spass und eine tolle Abwechslung für dass Training auf der Rolle.
Ah, und es gibt ein Sufferflandria Trainingscamp in der Schweiz. Sehr teuer (5000 USD), Zielgruppe MAMIL oder Super-Fred (all the gear, no idea), aber nichtsdestotrotz 'ne coole Veranstaltung.
In dem Sinne:
IWBMATTKYT
(I Will Beat My Ass Today To Kick Yours Tomorrow)
Links:
Sufferfest Homepage