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Dienstag, 27. April 2021

The Run Up

Am vergangenen Wochenende wurde mit Lüttich-Bastogne-Lüttich der letzte Frühjahrsklassiker des Jahres ausgefahren. Sowohl das Männer- als auch das Frauenrennen boten großartigen, spannenden Radsport, wie schon die meisten Radrennen dieses Jahr. Als Fan des Sports kann man sich derzeit wirklich nicht beklagen. 

Eine aussergewöhnliche Demonstration von Teamwork gab es im Frauenrennen von L-B-L zu bestaunen. Die derzeit beste Fahrerin im Peloton, Doppelweltmeisterin im Zeitfahren und auf der Straße, Anna van der Breggen, hat ihrer jungen Teamkollegin Demi Vollering den Weg zum Sieg geebnet. 

Noch interessanter wurde das Rennen aber durch die neue Video Serie "The Run Up". Die drei Profiteams Canyon//Sram, Trek-Segafredo und SD Worx haben sich zusammen getan und Einblick in die unmittelbare Vorbereitung auf das Rennen gegeben. Vier Tage lang wurden die Teams von Kameraleuten begleitet, beim Training, der Erkundung der Strecke, beim Essen, beim Relaxen, bei der Massage, bei der Teambesprechung und im Teambus, dazu Interviews mit den Fahrerinnen. Einen solch aktuellen Blick hinter die Kulissen gleich mehrerer konkurrierender Teams gab es bisher noch nicht, weder im Frauen-, noch im Männerradsport.

Das Rennen am Sonntag hatte danach noch mehr Potenzial zum Mitfiebern gehabt, weil irgendwie, wenn auch nur ein bisschen, hat man die Fahrerinnen kennengelernt und gesehen wie sich die Spannung vor dem großen Rennen über mehrere Tage aufgebaut hat.

Der wirklich sehr hochwertig und absolut professionell gemachte Film dauert 20 Minuten und ist nur der erste Teil einer ganzen Serie, die immer am Tag vor dem jeweiligen Rennen veröffentlicht wird.


Wer das Rennen noch nicht gesehen hat, die Zusammenfassung von Laterne Rouge ist ganz hervorragend:


Links:
The Run Up Homepage
Interview mit dem Regisseur der Serie auf Woman's Cycling Weekly

Sonntag, 12. Juli 2020

Bikepacker und Popstars

Bald soll es ja wieder so richtig los gehen mit den Radrennen nach der Corona-Pause. Erste Trainingsrennen haben bereits stattgefunden und die Worldtour steht in den Startlöchern, oder besser an der Startlinie, bereit ein Feuerwerk an Rennen abzubrennen. Mailand-Sanremo im August, die Tour im September, der Giro im Oktober, Paris Roubaix am Ende der Saison, die Vuelta soll im November enden (UCI Kalender) und die Weltmeisterschaft findet irgendwann dazwischen statt. Ich bin gespannt, ob das alles so kommen wird oder ob die Pandemie die Pläne wieder zunichte macht. Falls es aber doch funktioniert, ist es vielleicht an der Zeit, sich auf das anstehende Cycling-Binge-Watching vorzubereiten. Für den Anfang empfiehlt sich etwa eine zweieinhalb-stündige Vimeo Video Session mit zwei sehr unterschiedlichen Filmen.

And so we rode

Conor Dunne und Larry Warbasse sind als Profis bei Aqua Blue Sport unter Vertrag, einem irischen Pro Continental Team mit großen Ambitionen. Der irische Meister Conor Dunne, mit über 2m Körpergröße der Hühne des Feldes, soll für den Cycling Podcast von der Tour of Briten berichten und ein Audio Tagebuch führen. Nur das Conor genauso wenig wie sein Teamkollege Larry zur Tour of Britain fahren wird, denn das Team stellt mitten in der Saison seinen Betrieb ein und die beiden Rennfahrer sind von einem auf den anderen Moment ohne Rennprogramm. Schnell entsteht die Idee einer Bikepacking Tour durch die Französischen Seealpen. Über das Equipment und den Detailgrad der Planung werden so manche versierte Bikepacker die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Aber das, was zählt, machen die Beiden ganz hervorragend: Radfahren und Spaß haben, Abenteuer und Freundschaft erleben. Es ist schön zu sehen, wieviel Spaß die beiden gestandenen Profis bei ihrer "No-Go Tour" haben. Der Film macht Lust ebenfalls zur Satteltasche zu greifen und einfach los zu fahren. 
Der Film kann für 4,44 Euro ausgeliehen oder für 7,72 Euro gekauft werden.

And so we rode from Cycling Podcast Productions Ltd on Vimeo.

In der Cycling Podcast Folge vom 19. Juni gibt es Hintergrund Infos zur Entstehungsgeschichte des Films. Hier entlang.


Popstars in Polen - Fast 900 Kilometer Asphalt

"Popstars in Polen" zeigt echten, unverfälschten Radsport abseits des mondänen Worldtour Zirkus. Für die Rennfahrer der deutschen Continental Mannschaft "Team P&S Metalltechnik" geht es um Etappensiege und darum, bei der Tour of Solidarnosc in Polen die geplante Taktik umzusetzen, Fahrer in Gruppen zu platzieren, bei Sprintankünften den schnellen Mann des Teams zu lancieren und ansonsten auf einen guten Tag zu hoffen. Statt einem Reisebus warten im Ziel Campingstühle auf die Fahrer, Taschen trägt man selber und oft muss improvisiert werden. Das vom Veranstalter vergessene Abendessen wird dann schon mal durch Pizza vom Lieferdienst ersetzt. Die Kamera ist ungewöhnlich nah am Geschehen, bei den Teambesprechungen und der Massage, vor dem Start und im Ziel, und vor allem während des Rennens im Auto. Dieser Film zeigt ungeschminkt was Radsport in den unteren Liegen bedeutet, am Übergang zwischen Amateur- und Profidasein und wie hart und steinig der Weg im Radsport für Fahrer ist, die nicht über die Gene eines Matthieu Van der Poel verfügen. 
Die Gewinne aus dem Film, den es für 6 Euro zu leihen und für 10 zu kaufen gibt, gehen wieder an das Team P&S Metalltechnik für zukünftige Projekte.  

Popstars in Polen - fast 900 Kilometer Asphalt from Sebastian Paddags on Vimeo.

Mittwoch, 19. September 2018

Outskirts: Route 66

Die Email von Rapha stand schon eine ganze Zeit in meinem Posteingang und fast hätte ich sie gelöscht. Irgendein zwar tolles, aber typisches Rapha Werbevideo, dachte ich. Glücklicherweise habe ich dann doch darauf geklickt und bin bei dem neusten Film von Gus Morton gelandet. Gus war bis vor einiger Zeit Profi in der World Tour und ist als Regisseur, Kameramann und Hauptdarsteller der Thereabouts Filme bekannt.

Der jüngste Teil dieser Bike-Adventure Serie ist in Zusammenarbeit mit Rapha entstanden und scheint nur der Auftakt zu einer ganzen Reihe an Filmen und Features zu sein. Die Filmreihe heißt jetzt Outskirts und erzählt über incredible journeys along the world’s most famous roads. In diesem ersten Teil fahren Gus, Justin, Pat und Sami die Route 66 von Chicago nach L.A. Dabei geht es neben dem Radfahren vor allem um die Zufallsbekanntschaften entlang dieser berühmtem Fernstraße.

Achtzig Minuten bestes Radsport-Entertainment mit großartigen Bildern und Geschichten: Viel Spaß


Links:
Vorher auf Unterlenker: Thereabouts - Über Teil 1 bis 3 der Bike Adventure Series von Gus MortonOutskirts Rapha Page

Mittwoch, 18. Juli 2018

Was Erfrischendes für zwischendurch

Der Sommer zeigt sich dieses Jahr ja wirklich von seiner besten Seite. Sonnenschein, weit über 20° und die Wettervorhersage lässt keine Änderung erahnen. Wegen mir kann das ruhig noch eine ganze Weile so weitergehen. Eine kleine visuelle Erfrischung in diesem endlosen Sommer bietet dieser Wahnsinns Film über eine Radtour im ewigen Eis. Brrrrr, und anschliessend schnell wieder raus in die Sonne!

Freitag, 8. Juni 2018

Dirty Kanza 200 und die Suche nach dem Warum

Am vergangenen Wochenende fand die inoffizielle Gravel-Weltmeisterschaft statt, das Hawai des Rennradfahrens auf Schotterstraßen, die Dirty Kanza 200. Rund 320 Kilometer auf amerikanischen Farmstraßen durch die wellige Landschaft des mittleren Westens. Über 1000 Starter haben sich der Herausforderung gestellt. Ted King hat das Rennen mit einer Zeit von 10 Stunden und 44 Minuten gewonnen. Sven Nies hat ein DNF und Jens Voigt kam gerade so unter die ersten 100.

Über 300 Kilometer auf Schotter, Wind, Hitze, ein dutzend Stunden und mehr im Sattel, ein Plattfuß nach dem anderen. Warum macht man so etwas? Wer tut sich das an, noch dazu freiwillig? Mythical State of aka MFS aka Manual for Speed hat sich auf die Suche gemacht und fünf Athleten ausgewählt und durch ein Trainingsprogramm geschleust, vermessen, bewertet und befragt. Dazu Gespräche mit Wissenschaftlern, einer Rabbinerin, Ernährungsexperten, Anthropologen, Traumdeutern und anderen Experten geführt, alles, um das Warum herauszufinden, das WHY. Projekt Y.


Herausgekommen ist eine sehenswerte Dokumentation über 45 Minuten. Sicherlich nicht die übliche Wissenschaftsdoku, aber hey, die gehörige Portion Craziness ist das Markenzeichen von MFS.


Links:
Project Y Homepage (Unbedingt anschauen, dort gibt es soooooo viel zu entdecken und zu lesen, brilliant)

Sonntag, 11. März 2018

Graeme Obree, Athlete or Genius?

1993 stellte Graeme Obree auf einem selbstgebauten Rad "Old Faithful" und mit unkonventioneller Sitzposition einen Stundenweltrekord auf. In Hamar in Norwegen fuhr er 51,596 Kilometer und verbesserte die fast zehn Jahre alte Marke von Francesco Moser um 454 Meter. Endura hat nun Graeme Obree und sein Rad in den Windkanal gebracht und getestet, ob die Position tatsächlich aerodynamisch überlegen war oder ob Obree einfach ein unglaublicher Athlet ist, der in jeder Position den Rekord gebrochen hätte. Obree war zu diesem Film übrigens das erste Mal überhaupt in einem Windkanal. Das Ergebnis ist sehr überraschend, aber seht selbst:


In einer Auflistung von Filmen und Videos über den genialen Schotten darf die Biografie "The Flying Scotsman" natürlich nicht fehlen.

 

Im ersten Teil dieser vierteiligen Serie über den Stundenweltrekord und die Wissenschaft dahinter kommt Graeme Obree ausführlich zu Wort.  

 

Mehr über Obree:



Freitag, 16. Februar 2018

Video: Niemals ins Nirgendwo

Heute mal ein Musikvideo der belgischen Band yevgueni. Keine Ahnung über was sie singen. Der Song heißt "Nooit naar nergens", Google sagt mir, dass das Flämisch ist und "Niemals ins Nirgendwo" bedeutet. Das Lied ist von dem aktuellen Album "Tijd is alles" (Zeit ist alles).

Das Video dazu müsst ihr euch ansehen, ganz große Klasse, mit viel Gefühl und großen Emotionen:

 

Montag, 1. Januar 2018

Frohes Neues Jahr 2018!

Schon wieder ist ein Jahr vorbei und der Kalender zeigt eine neue, größere Nummer an. In den letzten Tagen war im Internetz im Allgemeinen und der Radsport-Blogosphäre im Besonderen kaum ein Vorbeikommen an Jahres-Rückblicken und die Sozialen Netzwerke sind vor Jahres-Kilometer-Leistungs-Posts und Strava-Filmen fast übergelaufen. Noch mehr dazu von mir braucht es da nicht. Wer noch ein paar Sylvester-Raketen und Böller aus der letzten Nacht übrig hat, hier eine sinnvolle, wenngleich aber illegale und gefährliche Verwendungsmöglichkeit:

Donnerstag, 7. September 2017

Chapeau Ben King, Chapeau!

In diesem sehr eindrucksvollem Video berichtet Ben King von seinem Kampf gegen die Magersucht und in welche Abgründe ihn der unbedingte Glaube an das Leistungsgewicht gestürzt hat. Auf jeden Fall sehenswert:


Links:

Freitag, 7. Juli 2017

Contador und die rosa Trillerpfeife

Das ist zum schreien komisch. Tayler Phinney erzählt wie Alberto Contador mit einer rosa Trillerpfeife vom Planche des Belles Filles abfährt.

Montag, 8. Mai 2017

Video: Little 500 and Braking Away

Vor gut drei Wochen fand in Bloomington, Indiana, USA das Little 500 Radrennen statt. Ein Rennen auf einfachen Singlespeed Rädern und einer 400m lange Aschenbahn. Auf den ersten Blick eine nicht wirklich ernst zunehmende Spaß-Veranstaltung von Studenten, mehr Gaudi als Sport. Als in meinem Podcast Feed dann aber sogar eine eigene velonews Folge über die Traditionsveranstaltung aufgetauchte, habe ich doch mal genauer hingesehen.

Das Little 500 Rennen wird seit 1951 von der Studentenvereinigung der Indiana University ausgetragen und fand damit 2017 bereits zum 67. Mal statt. Das Frauen Rennen feierte dieses Jahr seine 30. Ausgabe. Das Format ist recht simpel und einfach zu verstehen: 33 Teams mit jeweils vier Fahrern starten über 200 (Männer) bzw. 100 Runden (Frauen) auf einheitlichen Singlespeed Rädern mit Rücktrittbremse. Es befindet sich immer nur ein Fahrer pro Team auf der Aschenbahn. Eine Runde hat eine viertel Meile, also etwa 400 Meter. Damit fahren die Männer rund 80, die Frauen rund 40 Kilometer.
Die Übersetzung ist auf 46x18 festgelegt, die Pedale sind ganz normale, flache Blockpedale und das Rad hat 700c Räder mit 32mm Reifen. Da muss man die Beine ganz schön schnell drehen, wenn man auf Geschwindigkeit kommen will, dass die Füße nicht auf den Pedalen fixiert sind, macht es nur umso schwieriger.
Jedes Team darf zwei Räder benutzen um unterschiedlichen Größen der Fahrer einigermaßen gerecht zu werden. Wird gewechselt, muss der abgebende Fahrer in der Wechselzone bremsen, abspringen, das Rad übergeben und der neue Fahrer springt in vollem Lauf in bester Cyclocross-Manier auf und setzt das Rennen fort.

Das Alles führt zu einem sehr taktischen Rennen, ähnlich wie bei den 500 Meilen von Indianapolis, dem Autorennen, dass auch tatsächlich Vorbild für die Little 500 war. Um an dem Rennen teilnehmen zu können müssen die Teams eine Qualifikation durchlaufen, die auch die Startreihenfolge festlegt. Zumindest in der Spitze ist das ernsthafter Sport und der Sieg ist hart umkämpft. Und spektakuläre Stürze gibt es auch, die aber wohl meist glimpflich ausgehen.

Neben dem Sport ist die Woche des Little 500 aber auch die größte und beste Party des Jahres, die in dem Rennen ihren Kulminationspunkt findet. Mehr als 25 Tausend (!!!) (Wikipedia) Zuschauer feuern die Fahrer an. Die Stimmung muss unbeschreiblich sein. In der Radsportwelt vielleicht nur mit den großen  Cyclocross Rennen in Belgien vergleichbar.






Das Rennen hat übrigens einem der bekanntesten Radsportfilme, Breaking Away, als Vorlage gedient  (Dt. Titel: Vier irre Typen - Wir schaffen alle, uns schafft keiner). Der Film handelt von vier jungen Kerlen am Übergang zum Erwachsen-Sein und der Suche nach Sinn und ihrem Platz in der Welt. Die Vier stammen aus Bloomington und sind Söhne von Steinbrucharbeitern (engl. Cutters) und im Vergleich zu den reichen Studenten aus der Oberschicht an der Indiana University unterprivilegiert. Einer der Vier, Dave, ist ein begeisterter und talentierter Radrennfahrer und schwärmt für Italien, was bei seinem Vater für ziemliches Unverständnis sorgt. Es kommt, wie sollte es anders sein, zu Reibereien zwischen den Jungs aus der Stadt und den Studenten, es geht um eine Frau und Imponiergehabe. Es gibt eine anständige Schlägerei und schliesslich bekommen die Cutters die Chance bei dem Radrennen der Universität, den Little 500, gegen die Studenten antreten zu können.

Wiederum von dem Film inspiriert gibt es seit dem ein echtes Cutters Team, das schon oft gewonnen hat und welches tatsächlich das einzige Team ist, in dem Fahrer starten können, die keine Studenten der Indiana University sind.

Auf YouTube gibt es nur ganz schlechte Kopien des Films, daher hier drei Movie Clips mit den besten Szenen:






Darüber hinaus gibt es auch noch zwei längere Dokumentationen über das Little 500, "One Day in April" aus 2016 und "Ride Fast, Turn Left" aus 2009:



Ah ja, und nicht zu vergessen, der velonews Podcast:

  

Links:
Wikipedia
Urban Dictionary
Little 500 YouTube Page
VeloNews Artikel

Donnerstag, 30. März 2017

Phil Gaimon's Worst Retirement Ever

Ende 2016 hat Phil Gaimon seine Profi Karriere an den Nagel gehangen. Sein Vertrag mit Connondale Drapac wurde nicht verlängert und er wollte nicht nochmal auf Pro-Continental Level fahren, obwohl es dort wohl einige Möglichkeiten gegeben hat. Manche Profis hängen ihr Rad in solch einer Situation ja richtig an den Nagel und fahren gar nicht mehr, nicht so Gaimon. Er ist sich bewusst, dass er nie mehr so fit sein wird wie jetzt und es formtechnisch nur noch Berg ab gehen wird. Warum also nicht ein paar Strava KOM's jagen?

Das ganze hat Ende 2016 mit der "Korrektur" einer ganzen Reihe von Segmenten rund um L.A. angefangen, auf denen ein berühmt berüchtigter lokaler Master-Doper aka Torfinn-Sassquatch die Rekorde inne hatte und irgendwie ist daraus nun eine Serie geworden, in der Phil sich auf die Jagd noch Strava Rekorden begibt.

Der Ein oder Andere mag über Ex-Profis lachen, die sich für so was hergeben, ich finde es klasse wie viel Freude Gaiman noch am Radfahren hat und am Ende ist es einfach ein großer Spass und eine  Show. In gewisser Weise ist er somit trotz Ruhestand immer noch Profi, der uns unterhält und seinen Sponsoren nette Aufmerksamkeit verschafft.

Hier die erste Folge:


Was ich mich aber frage: Warum zum Henker lädt Phil die KOM Daten nicht vorher auf seinen Garmin und nutzt die Live-Funktion? Das hätte hier den Unterschied gemacht! Gehört das zur Challenge, den KOM "blind" zu fahren? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er die Funktion nicht kennt. Zumindest war das einer der Gründe, warum ich mir den 520 gekauft habe, nachdem ich einige Male KOMs um wenige Sekunden verpasst habe.

Vorher auf Unterlenker.com:
Phil Gaimon's Buch Pro cycling on 10 $ the day

Links:
Artikel auf Cycling Tips über die KOM Jagd
Phil's Homepage Phil the Thrill

Samstag, 25. Februar 2017

Mal wieder: Aufregung um Scheibenbremsen

In den letzten Tagen gab es wieder große Aufregung um Scheibenbremsen am Rennrad. Das Thema wird ja gerne mit religiöser Inbrunst diskutiert. Zunächst hat die Fahrer-Gewerkschaft CPA einen Brief an die UCI geschrieben und ein Ende des derzeit nochmal angelaufenen Scheibenbremsen-Tests gefordert. Dabei geht es einzig um die Sicherheit, Punkte wie die Herausforderungen für den neutralen Service und die Geschwindigkeit der Radwechsel spielen keine Rolle. Die Argumente erstaunen insofern, dass die Fahrer sich bereitwillig mit Carbonfelgen mit im Regen mehr als suboptimaler Bremsleistung Abfahrten hinunterstürzen, Messerspeichen fahren und auch ansonsten eine ganze Menge Risiken eingehen.

Gut, wie auch immer. Diese Woche kam es auf der ersten Etappe der Abu Dhabi Tour kurz vor dem Ziel zu einem Sturz in den unter anderem der Sky Fahrer Owain Doull und Marcel Kittel verwickelt waren. Kittel fuhr an diesem Tag ein Rad mit Scheibenbremsen. Die Fahrer kamen mit einigen Abschürfungen davon. Die erstaunlichste "Verletzung" zog sich Doulls Schuh zu, der einen Schnitt über die gesamte Länge der Oberseite aufwies. Das muss ja Kittels Scheibenbremse gewesen sein! Rotierende, glühende Messer! Große Aufregung in den sozialen Netzwerken. Es entsteht der Eindruck dass Scheibenbremsen in etwa so aussehen müssen:


Hier was die beiden Protagonisten zu sagen haben:

  


Aber wie schon letztes Jahr bei dem Sturz von Fran Ventoso bei Paris-Roubaix kamen dann doch erhebliche Zweifel an der Scheibenbremsen Theorie auf. Die genaue Analyse des Sturzes spricht für eine andere Ursache. Es könnte durchaus sein, dass Doull sich den Schuh an den eigenen Speichen aufgeschlitzt hat.


Und natürlich werden auch gleich wieder einige Tests durchgeführt, was eine Scheibenbremse so alles durchschneiden kann oder auch nicht:




Ein Vorwurf der immer schnell laut wird lautet, dass die Scheibenbremsen ja nur von der Radindustrie gewollt sind, damit diese mehr Räder verkaufen können. Nun, dass ist vielleicht nicht so ganz falsch, aber wer bezahlt den Radzirkus zu einem großen Teil? Die Radindustrie, genau. Und Profiradsport ist nun mal eine Werbeveranstaltung. Aber es ist ja nicht so, als ob man versuchen würde uns den größten Quatsch unterzujubeln. Ich bleibe dabei, Scheibenbremsen sind da um zu bleiben. Für den Moment scheint es mir, dass die Gefahr durch Scheibenbremsen mehr auf Fiktion denn auf Fakten beruht.

Links:

Samstag, 4. Februar 2017

Auch Frauen können Radkurier (Update)

Bei Radkurieren denkt man ja vielleicht zuerst an harte Kerle die auf ihren Fixies in halsbrecherischer Manier durch die Straßenschluchten der Metropolen rasen. Aber hey, die Frauen können das auch:




Das man jeden Menschen mit Respekt zu behandeln hat ist ja eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass es trotzdem solcher Videos bedarf wie der beiden folgenden ist nicht schön. Als ob der Beruf eines Radkuriers nicht schon hart genug wäre.



Radkurriere gibt es natürlich auch in Deutschland. Dieser Lenker!!! Ich kann zwar die Faszination von Fixed Gear Bikes nachvollziehen und finde Red-Hock Crits sehr cool, was der Vorteil von Bahnrädern für Radkuriere sein soll erschliesst sich mir nicht ganz. Das wäre ungefähr so, wie wenn ich im Büro darauf bestehen würde auf einem Holzstuhl zu sitzen und einen Rechner mit Floppy Disks zu benutzen. Mit zumindest ein bisschen Schaltung und Bremse sollte das doch schneller, weniger ermüdend und sicherer sein, oder nicht? Egal, Anna Mauch fährt mit nem 15 cm Lenker durch Berlin.


Update 13.02.2017:
Jörn hat mich in den Kommentaren auf einen Sielfilm aus 1998 aufmerksam gemacht der hier thematisch gut reinpasst: "2 Seconds". Die Movie Database schreibt dazu: "Laurie, a professional downhill racer gets fired because of her slight overindulgence in irresponsibility. She returns to Montreal where she is welcomed by her geeky but cute brother. She meets Lorenzo, a cranky, ex-racer who owns a bike shop. The two become friends. Laurie gets a job with a local bicycle courier company, but a member of the group is intent on shutting her out of their circles, making her life difficult and sad. After a bonding truth-revealing discussion between Laurie and Lorenzo, Laurie begins to see what she has to do to make things better for herself." Alleine wegen den 90er Jahre MTBs am Anfang ist der Film schon sehenswert! Sieht aus wie in der Steinzeit, ist aber gerade mal 20 Jahre her:

Freitag, 6. Januar 2017

Original Keirin

Keirin (von jap. 競輪, Keirin, dt. „Radrennen“) ist eine Disziplin des Bahnradsports. Es handelt sich um eine aus Japan stammende Variante des Sprints; sie wird auch als „Kampfsprint“ bezeichnet. (Wikipedia)

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Like a Mannequin!

Seit einiger Zeit gibt es eine neues Meme: Die Mannequin-Challenge! Dabei verharren die Akteure in möglichst spektakulären Posen. Das ganze wird dann gefilmt und fertig ist das in der Bewegung eingefrorene Bild, ganz ohne aufwendige Tricks oder digitale Nachbearbeitung. 

Das erste Mannequin Challenge Video, dass ich gesehen habe war das von Dafne Fixed. Ich musste es wirklich mehrmals anschauen, bis ich realisiert hatte wie das gemacht ist, so perfekt ist die Umsetzung. Genau so gut ist das von Canyon Sram. Großartig. 

Danach noch ein paar weitere Mannequin Challenge Videos mit Fahrrädern. Enjoy!









A video posted by UCI (@uci_cycling) on

Sonntag, 18. Dezember 2016

Keep Fighting!

Vielleicht ist wie auf einer Party, man soll gehen wenn es am schönsten ist. Nach nur vier Jahren schließt der Schweitzer Profirennstall IAM Cycling zum Jahresende seine Tore. 2013 als Pro-Continental Mannschaft gestartet, fuhrt IAM 2015 und 2016 in der UCI Pro-Tour. Schon im Mai 2016 gab Michel Thédaz, der Gründer und Eigentümer vom Independant Asset Management bekannt, dass es ihm nicht gelungen war, einen Sponsor für 2017 zu finden und es deshalb keine Fortsetzung geben wird. So wussten die Fahrer früh woran sie waren und der Rest des Jahres wurde zu einem Abschiedsfeuerwerk. Vor einigen Tagen hat IAM eine Doku über die 2015er Tour de France veröffentlicht, in der Matthias Frank Achter wurde. Radsport-Aktion pur, hier übrigens auch in einem Teil.

 

Von den 28 Fahrerin des Teams haben übrigens immerhin 22 ein neues Team gefunden, wie man hier auf cyclingfever nachlesen kann:


Links:
Keep Fighting komplett
IAM Cycling Homepage

Dienstag, 6. Dezember 2016

Paris - Brest - Paris

Könnt ihr euch vorstellen über 1200 Kilometer am Stück Rad zufahren? Auf und ab durch eine hügelige französische Landschaft und dabei über 10.000 Höhenmeter zu sammeln? Und das Ganze mit möglichst wenig oder gar keinem Schlaf? Alle vier Jahre nehmen einige tausend (!) Radfahrer diese Herausforderung an und fahren von Paris an die Atlantikküste nach Brest und gleich wieder zurück.

Paris - Brest -Paris oder auch einfach nur PBP, ist eines der ältesten Radrennen überhaupt. Die erste Ausgabe fand 1891 statt und wurde von der Zeitung le Petit Journal ins Leben gerufen. Das Rennen stand nicht nur Profis sondern auch Amateuren offen und führte über die Nationalstraße 12 nach Brest und auf gleicher Strecke zurück. Der Sieger hieß Charles Terront und brauchte auch heute noch sehr respektable 71 Stunden. Auf einem Rad ohne Gangschaltung und sonnigen Firlefanz wohlgemerkt. Die zweite Ausgabe 1901 wurde zusätzlich von L'Auto-Vélo (später l'Equipe) gesponsert. Von dem enormen publizistischen Erfolg des Rennens beflügelt begann der Herausgeber von L'Auto-Vélo, Henri Desgrange, mit der Planung eines Rennens durch ganz Frankreich, der Tour de France. Die Etappenlängen der ersten Ausgabe sind dann auch deutlich von PBP inspiriert gewesen.


Die bis heute schnellste Zeit wurde bei der letzten Ausgabe des Profirennens 1951 gefahren. Der Sieger Maurice Dito siegte nach 38 Stunden und 55 Minuten im Sprint (!!!) im Velodrome Parc de Prince vor Edouard Mueller. 1200 Kilometer und dann im Sprint gewinnen! Es gibt sogar ein Video davon:

 
Nach dem Rennen 1951 wurde PBP nur noch als Ausdauerfahrt für Amateure ausgetragen, sowohl als Audax im geschlossenen Verband als auch als Brevet. Bei einem Brevet fährt jeder sein eigenes Tempo oder man schliesst sich zu Gruppen zusammen, wie man möchte.

Aufgrund des zunehmenden Autoverkehrs wechselte man 1979 von der Nationalstraße auf Nebenstraßen. Die Zeiten sind somit nicht mehr ganz zu vergleichen, bei einer Distanz von 1200 Kilometern kommt es auf ein bisschen mehr oder weniger aber auch nicht an. All den Fortschritt im Material und der Ausrüstung in Betracht gezogen, erscheinen die Zeiten, die die Fahrer bis 1951 gefahren sind heute fast unvorstellbar. Gut, die haben sich wahrscheinlich auch das ein oder andere Tablettchen eingeworfen, aber trotzdem ist die athletische Leistung beeindruckend. 1931 hat der Australier Hubert Oppermann zum Beispiel nur 49:23 benötigt.

Die letzte Ausgabe fand 2015 statt. Bei dieser Edition ist ein wirklich sehenswerter Film entstanden, den ich mir am letzten Wochenende angesehen habe: Brevet. Darin werden drei Radfahrer auf dem Abenteuer PBP begleitet. Eine Frau und zwei Männer, ein Novize und ein Veteran, der im Alter von 72 Jahren sein siebtes PBP beendet. Den Film kann man auf Vimeo kaufen (9,99) oder ausleihen (6,99) oder als DVD bei Amazon für 15,99 kaufen. Brevet dauert 1:19 und ist auf Deutsch, es gibt aber auch Untertitel in verschiedenen Sprachen.

Absolut sehenswert, schöne Aufnahmen, intensive Porträts. Hat mir sehr gut gefallen. Tolle Dokumentation.

Das Ganze fasziniert mich ja sehr und irgendwie frage ich mich, ob ich das auch könnte, wenn ich denn wollte. Mhhhh, bis 2019 ist ja noch ein bißchen ...


Links:
PBP auf Wikipedia: Rennen, Audax, Brevet
Brevet Film Homepage

Sonntag, 20. November 2016

Half the road

Vor ein paar Wochen hat sich Phil Gaimon in seinem Podcast "Real Talent" (bezieht sich auf die Gäste, nicht auf Phil) mit Kathryn Bertine unterhalten.  Kathryn ist eine US-Profi Radsportlerin, 2016 bei Cylance Pro Cycling unter Vertrag und eine Autorin, Filmemacherin und Aktivistin für gleiche Rechte von Frauen und Männern. Frauen sind immer noch in vielen gesellschaftlichen Bereichen benachteiligt, im Radsport ganz besonders. Über der Status quo und den Weg zu gleichen Rechten hat Kathryn Bertine eine Dokumentation gedreht. Interessant, Augen-öffnend, aufrüttelnd. Sollte man gesehen haben!

Den kompletten Film gibts auf Vimeo für 4,63 Euro zur Ausleihe oder 12,05 Euro zum Download.



Links: 
Half the Road auf Vimeo

Freitag, 4. November 2016

The Road From Karakol

Kyle Dempster war kein Radsportler, sondern ein Alpinist. Einer der Besten seiner Generation. Diesen Sommer sind er und sein Kletter-Partner Scott Adamson bei einer Erstbesteigung in Pakistan verschollen. 2011 hat Kyle einen Solo-Trip durch Kasachstan unternommen mit dem Ziel, so viele Gipfel zu erklimmen wie möglich. Transportmittel war ein gelbes MTB, eher Lowtech als Hightech. Ein Fahrrad von der Sorte, das Leute fahren, die vom Radfahren keine Ahnung haben. Der Grad der scheinbaren "Nicht-Planung" erschreckt und fasziniert mich zugleich. Auf alten Militärstrassen aus der Sowjetzeit, die schon vor langer Zeit aufgehört haben Straßen zu sein, fährt, schiebt und trägt Kyle sein Rad und Gepäck durch eine atemberaubende Landschaft. Was für ein Abenteuer!

Rest in Peace Kyle, and thank you for this fantastic movie!


Links:
Ein Nachruf auf Kyle und Scott auf Alpinist.com