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Mittwoch, 29. Juni 2016

Ventoux Time


Am 14. Juli werden die Fahrer der Tour de France den Mont Ventoux erklimmen. Eine Bergankunft, Ziel der 184 Kilometer langen 14. Etappe mit Start in Montpellier. Der Ventoux inspiriert dabei Radsportler und Nicht-Radsportler ungleich mehr als jeder andere Berg. Der kahle Gigant der Provence wird in fast jeder aktuellen Ausgabe diverser Radsport-Publikationen und darüber hinaus ge-featured.

Wie immer ganz besonders herausragend ist die Strecke in der Rouleur, dort heisst es unter anderem:

Radsport hat eine besondere Beziehung zur Landschaft, aber ich würde behaupten, dass von all den berühmtem Plätzen die wir kennen und lieben, nur der Ventoux Angst, Ehrfurcht und Freude auf solch instinktive Weise vereint. Nur Paris-Roubaixs Wald von Arenberg kommt dem nahe, er ist das Gegenteil des Ventoux, ein dunkler und feuchter Wald in den die Fahrer hineinstürmen, nicht wissend was sie erwartet und ob sie auf der anderen Seite ankommen werden. .... 

Der Ventoux ist, ganz im Gegenteil, offen, direkt und brutal. Der klassische Anstieg von Bédoin ist 21 Kilometer lang mit einer durchschnittlichen Steigung von 7,5%. Auf dem Papier hört sich das machbar an, aber es beinhaltet die 9 Kilometer von St. Estève bis zum Chalet Reynard durch den Wald mit einer Steigung von neun Prozent und Rampen bis zu 12 Prozent. Nachdem man diesen Test bestanden hat kommt man in den berüchtigten, verfluchten Hexenkessel der letzten sechs Kilometer.

Die Luft ist trocken und abschreckend. Der Seitenwind zwingt den Fahrer in Schräglage, nur um sich auf zwei Räder zu halten und die Hitze wird von den unbarmherzigen Felsen reflektiert. Ein Fahrer muss weder die Steigung, noch die Hitze oder den Wind alleine fürchten. Er oder sie sollte die Kombination aller drei fürchten. In einem Rennen ist die Taktik auf ein Minimum beschränkt. Auf den letzten Kilometern Richtung des treffend bezeichneten Col de Tempêtes, verengt sich alles auf die Straße, weiße Felsen, Wind und Schmerzen.

Sehr gut ist auch die Strecke in der Cyclist, hier nachzulesen. Dort wird unter anderem Roland Barthes zitiert, der in dem 1957 erstmals erschienenen Essay-Band "Mythen des Alltages" über "Die Tour de France als Epos" geschrieben hat. Über den Ventoux heisst es dort:

Die Etappe, die am meisten personifiziert wird, ist die des Mont Ventoux. Die hohen Alpen- und Pyrenäenpässe bleiben, so schwierig sie sein mögen, trotz allem Passagen, werden als zu überwindende Objekte empfunden; ... der Ventoux hingegen hat die Massivität des Berges, er ist ein Gott des Bösen, dem man Opfer bringen muss. Als wahrer Moloch, Despot der Radfahrer, vergibt er niemals den Schwachen, fordert ein Übermaß an Leid als Tribut. Schon von seiner Gestalt ist der Ventoux entsetzlich: er ist kahl, ... das Prinzip des Trockenen selbst; sein absolutes Klima ... macht ihn zu einem Terrain der Verdammnis, zu einem Ort der Prüfungen der Helden, gleichsam zu einer oberen Hölle, in welcher der Fahrer den Beweis seiner Erwähltheit erbringen wird: Er wird den Drachen besiegen, ...

Sonntag, 22. Februar 2015

Faster

Michael Hutchinson (HomepageTwitter) ist ein britischer Zeitfahrspezialist der sich auf die Suche nach dem Erfolgsgeheimnis der Spitzenathleten begeben hat. Dazu muss man wissen, das Hutchinson zwar unzählige britische Meistertitel über alle Distanzen von 10 bis 100 Meilen hat (16 - 160 km), aber nie den Sprung auf die ganz große internationale Bühne schaffte.

In seinem 2014 erschienenen Buch "FASTER" begibt sich Hutchinson auf die Suche nach dem, was die absoluten Top Athleten ausmacht. Und er erzählt was er alles selber unternommen hat um auch das letzte Watt aus seinem Körper und aus seinem Equipment herauszupressen. So hat er zum Beispiel über Jahre in einem Zelt geschlafen, das Höhenluft simuliert, in dem es den Sauerstoffgehalt im inneren reduziert. Der Nachteil ist, dass es im Sommer unglaublich heiss ist, im Winter dagegen kondensiert die Atemluft und macht wacht irgendwann in einem feuchten Bett auf, dazu macht die Pumpe einen Lärm wie Aussenbordmotor. Nach vielen Jahren hat er dann während der Recherchen zu FASTER erfahren, dass bei solchen Zelten eine wesentliche Komponente fehlt: der niedrige Druck! In der Höhe ist nämlich nicht nur der Sauerstoffgehalt in der Luft niedriger sondern auch der Druck. Und nur wenn beides zusammenkommt, hat das ganze den gewünschten Effekt.

I lived in a world where, one way or another, everything was divided into things that might make me faster and things that might make me slower. Pretty much anything pleasant fell into the second category. Eating sensibly makes you faster. A couple of beers make you slower. A quiet evening with your feet up to recover from a hard day on the bike makes you faster. A night out with your friends makes you slower. But misery and loneliness make you slower too. You don’t have to be happy, and you almost certainly aren’t, but you have to be able to function sufficiently to get up, have a kilo of porridge for breakfast, and get on your bike. Even the most committed have to choose between speed and sanity. So the question is: how much more committed will you be to next week’s workload if you go out for a drink, and try to get riding right, eating right and thinking right out of your mind for an hour or two? Will you lose 3% of the week’s progress, but gain 4%?

In einem Abschnitt berichtet er über sein Gespräch mit Dan Hunt, dem Trainer des britischen Bahnvierers. Hunt erzählt, dass 2008 die Mannschaftsverfolgung als eines der Zeile für die Olympischen Spiele 2012 in London definiert wurde. Um zu gewinnen sah man eine Zeit von unter 3:50 als Notwendigkeit an. Das war dann der Ausgangspunkt, von dem aus die Mannschaftsverfolgung in Einzelteile zerlegt und berechnet wurde. Wie schnell die erste, die zweite und die folgenden Runden gefahren werden mussten. Wie stark der führende Fahrer beschleunigen muss und wieviel Watt dazu notwendig sind (1500). Habt ihr gewusst, dass ein Bahnvierer bei jedem Wechsel rund 2 Meer verliert? Nicht an Geschwindigkeit, sondern einfach weil der erste Fahrer ausschert und der zweite Fahrer, die neue Spitze, zwei Meter weiter hinten ist. Wenn man jetzt über die 4000 Meter einige Wechsel einspart, hat man am Ende schnell 10, 20 Meter gewonnen. Die Zahlen und Leistungswerte, die Präzision und Genauigkeit sind atemberaubend.

Das Video von London kann man nicht einbinden, danke IOC! Daher hier das Finale der WM in der Mannschaftsverfolgung 2015 von dieser Woche.


Und so geht es über alle 225 Seiten. Kein Thema bleibt ausgespart. Aerodynamik, Gewicht, Ernährung, Training, Gene, Psychologie. Dabei ist das Buch kein Ratgeber, annähernd nichts von dem was Hutchinson herausgefunden hat, kann ein Amateursportler verwenden. Aber es ist faszinierend, was die Besten der Besten zu leisten im Stande sind und was einen Spitzenathleten zu einem wahren Champion macht.

Ein absolut lesenswertes Buch, bis jetzt nur in der Originalausgabe auf Englisch verfügbar.

Amazon (Kindle 12,56 Euro / Taschenbuch 12,51 Euro)
Verlag
Hutchinsons Homepage, Twitter

Freitag, 11. Juli 2014

Tim Krabbé

Letztes Jahr im Oktober habe ich über "Das Rennen" von Tim Krabbé geschrieben. Vor einigen Tagen hat das Soigneur Magazin, eine niederländische Rennrad Zeitschrift ein tolles Video über Tim Krabbé veröffentlicht. Sehr schön, sehenswert:


Montag, 23. Juni 2014

Hätte ich das mal früher gewusst

Gestern habe ich ein Buch zu Ende gelesen:

Reading the Race
von Jamie Smith und Chris Horner

Worum geht es. Jamie ist ein altgedienter Rennsprecher und Amateur Rennfahrer und er schreibt über Radrennen. Chris Horner ist der Co-Author und steuert die ein oder andere Anekdote bei. In dem Buch geht es von vorne bis hinten darum, wie man Rennen fährt. Es geht nicht um Training (bzw. nur am Rande) und es geht auch nicht um Material oder wie ein Rad eingestellt wird, wie man sich anzieht oder all die anderen Themen, die in Radsport Büchern gerne angesprochen werden. Nein, Radrennen und sonst nichts. Das aber mit allen Finessen.

Jamie schreibt in seinem Vorwort, dass der Radsport heute immer wissenschaftlicher wird. Räder und Positionen werden im Windkanal optimiert. Carbon überall. Leistungsdiagnosen, Laktat-Messungen und VO2 max Werte. Einlagen in den Schuhen. Aerohelme, Aerofelgen. Powermeter. Und Dank Garmin, Strava und Co. stehen uns immer mehr Daten zur Verfügung die analysiert werden wollen. Darauf aufbauend werden dann ausgefuchste Trainingspläne nach den neusten sportwissenschaftlichen Erkenntnissen erstellt.

Und all die Radsport Zeitschriften und Internetseiten füttern uns mit immer neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen die uns noch schneller, ausdauernder und und in jedweder Beziehung besser machen sollen. Aber, und das ist Jamies Punkt, wie man Rennen fährt, wie man Rennen gewinnt, dass weiß keiner der Wissenschaftler und dass steht in keiner Zeitschrift. Wie man in einem Zeitfahren am schnellsten von A nach B kommt ist die Disziplin im Radsport, die sich am ehesten planen und berechnen lässt. Aber sobald zwei Mann gegeneinander fahren, kommt das unendliche Feld der Taktik hinzu. Und die Taktik ist dass, was den Radsport so unvergleichbar macht. Ein lebendiges Schachspiel. Welcher Fahrer hat heute etwas vor? Wer ist hier zu Hause und möchte vor heimischem Publikum glänzen? Wer  hat in den letzten Wochen gute Form bewiesen. Wird es auf einen Sprint hinauslaufen? Sind Sprinter-Mannschaften da, die Ausreisser zurückholen werden? Oder wird eine Gruppe gehen. Aber welche? Soll ich selber attackieren? Oder warten? Wen kann ich fahren lassen, bei wem muss ich dabei sein? Wie attackiere ich? Wie erschwere ich dem Feld die Verfolgung wenn mein Teamkamerad vorne raus ist? Wann muss ich trotzdem hinterher? Wie fahre ich in einer Ausreißergruppe? Wie bewege ich mich im Feld? Wo ist es einfacher, vorne oder hinten?

Inzwischen weiss ich ja einiges über Radrennen und glaube, das mir so schnell niemand was vor machen kann. Aber einiges in dem Buch war mir dann auch neu und ich habe mich mehr als einmal gefragt: "Warum hat mir das nie jemand erklärt als ich jung war?"

Wahrscheinlich hat es daran gelegen, das ich nie gut genug war um auf dem Level zu fahren, auf dem Radsport zum echten Mannschaftssport wird. Wenn ich mal auf grossen Rennen war, ging es immer nur ums Überleben und jeder war froh, wenn er sich ins Ziel gerettet hat. Trotzdem. Soviel Möglichkeiten sind ungenutzt geblieben. Was für eine Ahnungslosigkeit und Stümperei.

Radrennen, dass wird bei der Lektüre klar, gewinnt man mit dem Kopf. Natürlich müssen die Beine auch ihren Teil dazu beitragen. Aber ein cleverer Fahrer kann weitaus Stärkere schlagen. Das Material ist am unwichtigsten. Das ist das tolle am Radsport. Ich brauche mehr davon ...

Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich leicht und flott lesen. Geradeaus. Witzig. Pointiert. Jeder der Radrennen fährt, fahren möchte oder sich dafür interessiert sollte dieses Buch lesen. Und das nicht nur einmal. "Reading the Race" bekommt von mir eine uneingeschränkte Empfehlung: Must Read!

Hier die Internetseite zum Buch mit vielen Auszügen.

Hier die Verlagsseite

Hier ein längerer Extrakt

Das Buch ist nur auf Englisch verfügbar. Die Kindle Ausgabe kostet derzeit 10,09 Euro und das Taschenbuch 13,80. Amazon. Eine bessere Investition um Rennen zu gewinnen als die neusten fancy Carbon Räder.

Montag, 21. April 2014

Marc Bator ist fit auf dem Rad

Durch einen Post von Claude Walter auf seinem Cycling-Blog bin ich auf die Kolumne von Marc Bator in der Welt aufmerksam geworden (Teil 1, Teil 2). Claude lässt zumindest den zweiten Teil der Kolumne nicht gut weg kommen. Das kann ich nicht unerwidert lassen. Die Kolumne ist nämlich hervorragend und das in mehrfacher Hinsicht.

Marc Bator ist den Meisten als langjähriger Sprecher der Tagesschau bekannt. Seit Mai 2013 ist er Chefmoderator der SAT1 Nachrichten. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder und ist begeisterter Rennradfahrer. Er nimmt nicht nur an Jedermann-Veranstantungen teil sondern ist auch Besitzer einer C-Klasse Lizenz. Also ein echter Rennfahrer. Und ein MA-13 Fellow.

Natürlich ist Claudes Anmerkung richtig, dass Herr Bator uns Rennradfahrern nichts Neues erzählt. Wir sind aber auch gar nicht die Zielgruppe dieser Kolumne, sonst würde sie in einem der deutschen Radsport Magazine erscheinen. Und das ist an sich schon das Bemerkenswerte, dass eine grosse, überregionale Tageszeitung eine Kolumne zum Rennradfahren veröffentlicht. Nicht zum gemütlich dahin-gondeln mit dem Tourenrad auf dem Donauradweg in weiten, flatternden Baumwollklamotten, nein, es geht um Rennräder, Geschwindigkeit, Training und Rennrad-Style.

Nach all den Dopingskandalen und der schlechten Presse die der Radsport in den letzten Jahren gehabt hat finde ich es ein sehr gutes Zeichen, dass Herr Bator, ein Amateur und Freizeitsportler, die Möglichkeit bekommt so positiv über den Radsport zu schreiben.

Im ersten Teil hat Herr Bator seinen Radsport-Werdegang beschrieben und berichtet von der Schwierigkeit Radsport mit Beruf und vor allem der Familie zu vereinbaren. Für eine Kolumne die sich an ein breites, nicht Radsport spezifisches Publikum richtet, geht er erstaunlich in die Tiefe. Er schreibt über Trainingsbereiche, Grundlagenausdauer, Rollen-Training und das er nach längerer Verletzung 250 Watt im Schnitt gefahren ist. Kann das sein? Natürlich. Er schreibt dass er nach 30 Minuten japsend auf dem Boden gelegen hat. 250 als FTP, ja, das ist keine Leistung die Profis vorbehalten ist, auch wenn Herr Walter das nicht glauben mag.

Im zweiten Teil geht es um gutes Aussehen auf dem Rad. Herr Bator gibt den Lesern die damit noch nie in Berührung gekommen sind, eine Ahnung, dass es eine Etikette gibt wie man sich auf dem Rad kleiden sollte. Natürlich kann man mit Beinlingen aber ohne Armlinge fahren, aber man entlarvt sich damit als blutiger Anfänger. Ein absolut korrekter Ratschlag. Wer noch nie in der Oper war, hält Jeans vielleicht auch für angemessen. Auch sein Rat, dass man davon absehen sollte in den Trikots der Profimannschaften aus der EPO-Hochzeit zu fahren findet meine volle Zustimmung. Und Handschuhe? Ich habe schon seit Jahren keine mehr. Tom Boonen fährt sogar Paris-Roubaix ohne.

Also Herr Bator, machen Sie weiter so. Verbreiten Sie die Begeisterung für unseren schönen Sport.

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Das Rennen

Vor einiger Zeit bin ich auf "Das Rennen" von Tim Krabbé gestossen. Tolles Buch. Mal was anderes als die Doping Beichten Bücher die gerade so en Vogue sind. Tim Krabbé ist ein niederländischer Autor der unter anderem die Romanvorlage zu "Spurlos" geschrieben hat (dt. Titel "das Goldene Ei") und der mit 30 Jahren den Radsport entdeckt hat.

Gegenstand des autobiografischen Romans ist die Mont-Aigoual-Rundfahrt für Radamateure 1977. Krabbé möchte das Rennen unbedingt gewinnen und berichtet über das Geschehen Kilometer für Kilometer. Über den Kampf, die Qualen, die Taktik. Es ist keine Geschichte über die Heroen, die die Tour de France fahren sondern über Amateure, alte Hasen und junge Wilde. Die ewigen Verlierer, die gleich am Start attackieren, über die Hinterradlutscher und Profiteure, über Bergfahrer und Abfahrer.

Er gibt einen unvergleichlichen Einblick wie und was ein Rennfahrer während des Rennens denkt, welch mitunter wirren, aberwitzigen Gedanken einem durch den Kopf gehen, wenn man sich die Seele aus dem Leib fährt.

Darüber hinaus habe ich noch kein Buch gelesen, das besser erklärt wie man ein Rennen fährt.

Hier einige Zitate, die ich besonderes bemerkenswert fand. Ich habe das Buch sogar direkt ein zweites Mal gelesen um sie zu markieren (Zettel!) :

  • Es ist noch zu früh. Henri Pélissier sagte: "Angreifen muss man so spät wie möglich, aber bevor es die anderen tun."
  • "Radsport bedeutet, zuerst den Teller des Gegners leer zu essen und sich erst dann den eigenen Teller vorzunehmen." Das hat Hennie Kupier gesagt.
  • Nichts ist so schön wie der platzende Reifen eines Konkurrenten.
  • Radsport imitiert das Leben, wie es ohne den korrumpierenden Einfluss der Zivilisation wäre. Wenn man einen Feind am Boden liegen sieht, was ist dann die natürlichste Reaktion? Im auf die Beine helfen. Im Radsport tritt man ihn tot.
  • Denn das ganze Leiden verwandelt sich hinter der Ziellinie in eine Erinnerung an Lust, und je größer das Leiden war, desto größer die Lust. Damit zeigt sich die Natur den Rennfahrern für die Huldigung erkenntlich, die sie ihr darbringen, indem sie leiden.
Es wird ja immer gesagt, man soll ein guter Verlierer sein. Aber muss man das tatsächlich? Ist es nicht viel logischer schlecht gelaunt zu sein statt dem Sieger höflich zu gratulieren? Was ist der Sieg dann wert, wenn es einem nichts ausmacht besiegt zu sein?
  • Wer dem, der ihn besiegt hat, zujubelt, leugnet dies und würdigt ihn somit herab. Ein guter Verlierer sein zu können ist eine verachtenswerte Ausrede, eine Beleidigung des Sportsgeistes. Wer ein guter Verlierer sein kann, sollte vom Sport ausgeschlossen werden.

Hier eine Rezension im Feuilleton der FAZ.
Hier die Amazon Seite.
Hier die Strecke des Rennens.
Hier Krabbés Homepage