Mietrad und Laufräder
Ich musste feststellen, dass ich was das Material betrifft wirklich pingelig bin. Wahrscheinlich ist es sehr schwierig es mit recht zu machen. Ich bin sicherlich kein angenehmer Mietrad-Kunde. Am meinem Rad ist alles genauso eingestellt wie ich es mag und gewohnt bin. Auch wenn ich nicht das beste und teuerste Rad habe, ist es perfekt gewartet und gepflegt. In Zukunft werde ich mein eigenes Rad mitnehmen. Davon abgesehen war das Rad ok. Canyon Ultimate CF SL 7.0, das günstigste Carbonrad von Canyon. Ein unauffälliges und unkompliziertes Rad, aber auch weit davon entfernt auch nur ansatzweise aufregend zu sein.
Senior hat auch einige Laufradsätze von Mavic zum testen da. Ich bin die Woche die R-SYS SLR C gefahren. Der, laut Mavic, leichteste Drahtreifenlaufradsatz der Welt. Da waren die Räder mehr wert als das komplette Rad! Ohne den direkten Vergleich mit einem andren Laufradsatz konnte ich keinen grossen Unterschied feststellen, ausser das die Räder unglaublich hart sind, insbesondere mit den schmalen Mavic Reifen, die aufgezogen waren. Etwas mehr Komfort wäre schön gewesen, da auch die Alu Sattelstütze sehr hart ist.
Radwege
Inzwischen gibt es viele Nebenstrassen die besonders für Radfahrer gekennzeichnet sind, zu erkennen an den Holzschildern, die man allerdings schnell übersehen kann. Wenn man aber eines sieht, lohnt es sich immer, abzubiegen und den Weg zu nehmen. Dort lässt sich meist unbehelligt vom Autoverkehr entspannt die Landschaft geniessen. Man sollte aber darauf achten, besonderes vor den teilweise recht engen und unübersichtlichen Kurven hintereinander zu fahren um keinen Unfall mit entgegenkommenden Radfahrern oder Autos zu provozieren. Wenn es regnet ist besondere Vorsicht angebracht, die Strassen werden dann schnell glatt und es gehört nicht viel dazu um wegzurutschen.
Gastronomie
Nach und während den Touren sind wir in einige Male eingekehrt und einiges ist erwähnenswert:
- Sa Gelateria in Sineu, excellentes Eis, besonderes gut fand ich Kinder, mit Kinderschokolade. Auf jeden Fall eine Pause und auch eine weite Anfahrt wert.
- Pizza von Weltklasse haben wir bei Tomassini gegessen. Der Laden ist recht klein und laut aber bietet genau das, was Radfahrer nach einem langen Tag brauchen. Italien Food, gut und viel. Der Laden wird in einigen Reiseführern als Geheimtipp gehandelt. Im Zweifel also besser vorher anrufen und reservieren.
- Unterwegs haben wir sehr gut gegessen in der Sunshine Bar. Gutes Essen, toller Blick aufs Meer, gute Musik. Sehr entspannt.
- Guten Kaffee, Kuchen und kostenloses WiFi gab es in Port de Pollenca im Formentor Store.
- Gute und günstige Bocadillos (4 Euro) haben wir im 1661 in Banyalbufar gegessen. Die Karte hat auch ansonsten sehr gut ausgesehen. Sollte einen Ausflug wert sein.
Unterkunft
Gewohnt haben wir wie vor zwei Jahren im MA-13 bei Jan-Eric Schwarzer. Der Slogan ist "Zuhause bei Radfahrern". Die Unterkunft liegt in der Inselmitte in Sineu, weit ab von den üblichen Rad-Touristen Hochburgen. Sineu ist ein guter Ausgangspunkt, das Meer auf der einen und die Berge auf der anderen Seite sind schnell erreicht. Von Sineu aus gehen Strassen in alle Himmelsrichtungen. Gewohnt wird in einem kleinen Haus in der Ortsmitte. Das Konzept ist am ehesten mit B&B vergleichbar. Es gibt drei Zimmer mit jeweils eigenem Bad. Alles Andere ist Gemeinschaftsbereich. Frühstück wird gereicht, für das Abendessen und alles weitere ist jeder selbst verantwortlich. Oft ergibt es sich aber auch, dass wechselweise für alle in der Küche gekocht wird. Es gibt WiFi, Apple TV, Fernsehen, Musik, bergeweise Radsport Zeitschriften, eine Radwerkstatt und Mieträder, Waschmaschine und Trockner. Man lernt andere Radfahrer kennen und es sollte einem nur selten an Gesellschaft mangeln. Wer also das andere Mallorca-Radsport Erlebnis sucht ist mit Sicherheit nirgendwo besser aufgehoben als hier. Wer allerdings jedweder Gruppendynamik von vornherein aus dem Weg gehen möchte oder knackig harte Matratzen bevorzugt oder ein opulentes Hotelfrühstück liebt oder sich ausser ums Radfahren um nicht kümmern möchte, ist woanders wahrscheinlich besser aufgehoben.