Montag, 29. September 2014

C - Trainer: Grundlagenausbildung

Vor einigen Tagen hatte ich schon mal erwähnt, dass ich mich für diesen Herbst zu einem C-Trainer Lehrgang Radsport angemeldet habe. An den beiden vergangenen Wochenenden habe ich daher statt auf meinem Rad größtenteils an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken verbracht. Die C-Trainer Ausbildung gliedert sich in zwei Teile: Eine Sportart übergreifende Grundlagenausbildung des LSVS (Landessportverband Saar) und eine fachspezifische Ausbildung des jeweiligen Sportverbandes. Die Grundlagenausbildung habe ich jetzt bis auf die Hausarbeit und einen dreistündigen Nachholtermin für einen ausgefallenen Praxisteil hinter mir.

Die Inhalte werden auf zwei Wochenenden verteilt. Kursgebühr war 50 Euro, dafür gab es Samstags ein Mittagessen und am zweiten Samstag auch noch Kaffee und Kuchen. Hier der Plan:

1. Wochenende
Samstag
09:00 - 12:00 Trainings- und Bewegungslehre 1
13:00 - 15:00 Kinderschutz im Verein
15:00 - 19:00 Praxis/Theorie: Auf- und Abwärmen
Sonntag
09:00 - 12:00 Praxis: Koordinierte Übungsformen, Ausdauer- und Schnelligkeitstraining

2.Wochenende
Samstag
09:00 - 12:00 Trainings- und Bewegungslehre 2
13:00 - 15:00 Theorie: Methodische Planungshilfen + Übungen
15:00 - 18:00 Sportmedizin - Sportverletzungen
18:00 - 20:15 Körperwahrnehmung und Entspannung
Sonntag
09:00 - 12:00 Sport- und Haftungsrecht

Überrascht war ich zunächst von der recht großen Zahl an Teilnehmern. Über 40 Leute aus allen möglichen Bereichen. Laufen, Tennis, Karate, Kickboxen, Ringen, Schießen, Fitness, Seniorensport und einiges mehr. Eine bunte Mischung.

Die Dozenten zu den eigentlichen Sport Themen (Wolfgang Raubuch, Dr. Sabine Glück, Stefan Hager) waren kompetent und konnten die Inhalte anschaulich und kurzweilig vermitteln. Sicher, die Themen wurden nur oberflächlich gestreift, in der Kürze der Zeit waren keine Details zu erwarten. Aber viele wichtigen Dinge wurden zumindest kurz erwähnt, wie etwa:
  • Energiebereitstellung
  • Muskelaufbau
  • Zusammenspiel von Nerven und Muskeln
  • Wie werden Bewegungen erlernt
  • Wie können Trainer Feedback geben
  • Was ist Training
  • Trainingsprinzipien
  • Trainingsplanung
  • Verschiedene Arten von Kraft
  • Auf und Abwärmen
  • Stretching
  • Wie funktioniert das Herz, Kreislauf
  • Wie entsteht der Puls
  • Anatomie
  • Knochen
  • Gelenke
  • Sportverletzungen
  • Sport mit Kindern und Jugendlichen
Aufgelockert wurde die Theorie mit einigen Praxiseinheiten. Die Dozenten haben es dabei immer wieder die Verbindungen auch zu Senioren- und Breitensport oder zur Arbeit mit Kindern hergestellt. Jeder bekam so Anregungen für seinen aktuellen oder zukünftigen Traineralltag. 

Besonders beeindruckt haben mich die Ringer aus der Gruppe, die im Rahmen der Kraftraum-Praxis-Einheit einige Übungen ohne Geräte gezeigt haben. Schwierig zu beschreiben, muss man gesehen haben. Das war wirklich stark. Würde ich ein Hallentraining machen, würde ich mir wirklich überlegen die Jungs mal einzuladen.

Die Praxiseinheit im Kraftraum wurde von Desirée Schwarz, der deutsche U23 Speerwurf Meisterin geleitet. Dabei musste ich lernen, dass die Kniehebe Übung im Dippständer (diese), die ich immer primär für den Bauch gemacht habe, totaler Quatsch ist und viel zu sehr die Hüftbeuger trainiert. Gänzlich unnötig speziell für Radfahrer, die ja sowieso schon nach vorne gebeugt auf dem Rad sitzen. Das war ein Aha Moment.

Die Einheit "Kinderschutz im Verein" war wichtig und prinzipiell auch gut. Der Vortrag war aber unstrukturiert und ist immer wieder abgeglitten zu negativen Anekdoten aus der Sozialarbeiter-Praxis und hat mir viel zu wenig konkrete Beispiele und Handlungsempfehlungen in Verbindung mit der Vereinsarbeit geliefert. Wer ab und an Zeitung liest und über etwas gesunden Menschenverstand verfügt, konnte nichts Neues lernen. 

Der Rechtsanwalt, der den Vortrag über Sport- und Haftungsrecht hielt, hat am Ende hoffnungslos überzogen. Schluss sollte um 12:00 sein, als ich um 12:20 gegangen bin, war noch lange nicht Schluss. Jeder Dozent hält natürlich sein Fachgebiet für ganz besonders interessant und wichtig. Einige rechtliche Grundlagen zu vermitteln ist auch sicher notwendig um konkretere Sachverhalte für die Arbeit im Verein abzuklären, dass wäre aber auch kompakter oder zumindest ohne Überziehen möglich gewesen.

Gefehlt hat meiner Meinung nach ein Baustein zur Doping Prävention. Aber vielleicht habe ich da als Radsportler ja eine singuläre Meinung dazu und andere Sportarten haben da keine Probleme. In dem Fall hätte eine Sportart spezifische Problematik in einem Sparten übergreifenden Grundlagenseminar natürlich mit Recht nichts zu suchen.

In den nächsten Tagen werde ich jetzt noch eine Hausarbeit bearbeiten, Umfang fünf bis acht Seiten. 

Und Mitte Oktober fängt schon die fachspezifische Ausbildung in Kaiserslautern an. .. Ich werde berichten.

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