Auf Strava gibt es dieses Jahr eine Serie von monatlichen Challanges: Gran Fondo's. Ein Gran Fondo ist ein Jedermann Rennen. Nun muss man hier keinen echten Gran Fondo fahren, sondern "nur" die vorgegebene Distanz einmal im Monat in einer Tour bewältigen. Von der Fahrt im Januar habe ich hier geschrieben.
Januar 130 km, Februar 130 km, .. alles klar, März auch 130 km. Vor zwei Wochen bin ich also los und wollte die Strecke schnellstmöglich hinter mich bringen. Zuhause zeigte die Garmin dann 138 km in nicht ganz 4:30 an, nicht wirklich langsam. Nachdem ich die Daten auf Strava hoch geladen hatte, musste ich aber zu meinem Entsetzen feststellen, dass die Distanz des März Gran Fondos 160 km beträgt! Nein! Die 22 wären noch drin gewesen.
Also galt es heute noch mal Flagge zu zeigen. Damit ich die Daten auch auf keinen Fall verliere, habe ich zusätzlich zur Garmin auch die App laufen lassen. Sicher ist sicher!
Da mir letzte Nachte eine Stunde Schlaf abhanden gekommen ist, bin ich nicht ganz so früh gestartet wie ich wollte. Los ging es erstmal ganz klassisch über die B51, vor Dillingen habe ich die Saarseite gewechselt und bin rechts den Oberlimberg hinauf. Kurz danach ging es zum ersten Mal an diesem Tag über die Grenze nach Frankreich. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie anders es in Frankreich aussieht. Der Asphalt, die Strassenschilder und -Pfosten, die Häuser, die Orte. Direkt eine andere Welt und immer ein klein wenig wie Urlaub. Durch die hügelige Landschaft ging es runter an die Mosel und zwischen Rettel und Schengen habe ich die zweite Landesgrenze überquert, die nach Luxembourg. Zügig ging es die Mosel abwärts bis nach Wormeldingen. Dort stand dann Grenzübertritt Nummer drei an. Wieder "ab ins Reich" (das kann man hier durchaus sagen ohne einer nationalen Gesinnung anzuhängen).
Und auch die nächste Kletterpartie stand an. Von der Mosel bis hinauf auf den Saargau. Mit fast 100 km in den Beinen ging es nicht mehr so flott den Winchringer Berg hinauf wie sonst. Oben bin ich links abgebogen. Die schmale Straße Richtung Mannebach verläuft genau auf dem Kamm. Links der Blick über das Moseltal und weit nach Luxembourg hinein, rechts bis in den Hochwald. Aber trotz (oder gerade wegen?) fantastischem Sonnenschein war die Fernsicht heute leider nicht so toll.
Hier habe ich einen Fehler in meiner Streckenplanung, bzw. -Improvisation gemacht. Konsequent habe ich alle Tankstellen oder sonstigen Geschäfte, die Sonntags aufhaben, weiträumig umfahren. Das sollte mir später noch leid tun.
Wieder unten an der Saar ging es auf der anderen Seite durch die Weinberge hinauf nach Pellingen, wieder runter nach Franzenheim (schöne Abfahrt, übrigens) und weiter über Pluwig hinab ins Ruwertal. Nach einigen Kilometern flussabwärts bin ich rechts nach Lonzenburg abgebogen zu der, wie ich dachte, letzten nennenswerten Kletterpartie des Tages. Auf halber Strecke hinauf auf den Rösterkopf bin ich dieses Mal aber nach links und wieder hinunter nach Morscheid. Im Ruwertal habe ich dummerweise statt dem Radweg die Strasse genommen und hatte daher noch zwei zusätzliche, äusserst unangenehme (zumindest mit 150 km auf der Uhr) Berge im Weg. Das letzte Stück hinauf nach Gusterath hat es dann mit bis zu 17% noch mal in sich gehabt und mir wirklich alles abverlangt, auch wenn mein Tempo nicht den Anschein erweckt haben mag. Ich habe wirklich gelitten. Aber hey, ich bin angekommen. 165 km, 2200 Höhenmeter, sechs Stunden. Gran Fondo 03: check!
Frankreich, erkennt man schon allein am Asphalt
Cattenom
Entlang der Mosel
Auf dem Saargau zwischen Bilzingen und Mannebach
Last climb, nach Lonzenburg
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