Dieses Jahr fand zum dritten Mal ein Jedermann-Bergzeitfahren hinauf nach Bourscheid statt. Die Veranstaltung wird von den Gemeinden Bourscheid und Erpeldingen und dem Vélo Club UCN Ettelbrück organisiert. Am Start stehen alle Klassen von den Schülern bis zu den Masters, jeweils mit und ohne Lizenz, Jungs und Mädchen. Ein Novum dieses Jahr war das MTB-Bergzeitfahren, das am Vormittag ausgetragen wurde. Der Erlös der Veranstaltung geht komplett an die Stiftung von Kim Kirchen (Fondation Kim Kirchen), die sich für benachteiligte Kinder einsetzt. Kim Kirchen? Genau, der ehemalige Profi, der unter anderem für Telekom gefahren ist und Etappen bei der Tour und den Flêche Wallone gewonnen hat (Wikipedia).
Der Straßenkurs ist 3,3 Kilometer lang und überwindet 237 Höhenmeter. Die Steigung variiert recht wenig und ist nie wesentlich steiler als 10%, ein Berg, der sich in einem gleichmäßigen Rhythmus fahren lässt, wenn er einem denn grundsätzlich liegt. (Strava Segment)
Mein Start war viel später als erwartet erst um 15:44. Ich hatte mehr als genug Zeit den Berg zu erkunden und gemeinsam mit einem weiteren Masters Fahrer eine kleine Trainings-Runde zu drehen. Diesmal hatte ich keine Rolle dabei und habe mich ausschliesslich auf der Strasse warmgefahren. Am Ende hatte ich fast 40 Kilometer, dass sollte reichen.
Zu dem Rennen selber lässt sich eigentlich nicht viel sagen. Bergzeitfahren, Startrampe, Starter, Fünf - Vier - Drei - Zwo - Eins - Los. Antreten, Rhythmus finden, nicht überziehen, Tempo halten, am Schluß nochmal Gas geben. Im Ziel hatte ich eine Zeit von 9:16,8. Das war wohl nicht so schlecht. Ich war auf jeden Fall ernsthaft aus der Puste und habe mich erstmal ausgefahren. Wieder am Ziel habe ich den Transponder abgegeben und festgestellt, dass ich tatsächlich die schnellste Zeit des Tages gefahren bin, 0,3 Sekunden vor dem Zweiten, Lex Reichling. Denkbar knapp.
Siegerehrung, ich werde zweimal aufgerufen, einmal für den schnellsten Masters Fahrer mit Lizenz und einmal für die Gesamtwertung. Der Preis für den Schnellsten des Tages ist ein ganzer Luxembourger Schweine-Schinken. Ha, so eine Trophäe habe ich noch nie bekommen. Sensationell.
Nach der Siegerehrung habe ich mich noch eine Weile mit Kim Kirchen unterhalten und wir haben überlegt, ob und wo wir früher gemeinsam Rennen gefahren sind. Nach 20 Jahren war das natürlich nicht mehr so einfach zu rekonstruieren, was aber auch daran liegen kann, dass, wenn wir denn bei dem gleichen Rennen am Start standen, ich hinten ums Überleben gekämpft habe und Kim vorne um den Sieg gefahren ist!
Kim Kirchen ganz links, Lex Reichlich ist der Große mit Kappe, ich daneben mit Schinken.
Die Veranstaltung hat sehr viel mehr Starter verdient als die zehn Frauen und 80 Männer die gestern am Start standen. Top Strecke, top organisiert. Das Event mit Bier, Kuchenstand, belgischen Waffeln, Bratwürsten und Live-Musik war unmittelbar am Ziel, die Duschen fußläufig zu erreichen, die Stimmung hervorragend, dazu die wunderbare Landschaft entlang der Sauer. Und das Ganze auch noch für den guten Zweck und nicht für den Profit einer Event-Firma. Wenn nichts dazwischen kommt, werde ich auch 2016 wieder mam Velo den Buurschter rop fahren!
Den Schinken haben wir heute direkt angeschnitten und ich muss sagen, der ist echt saugudd! Da kann man aber auch gar nix dran mäkeln (es sei denn man ist Vegetarier)! Lecker.
Interview mit Kim Kirchen auf rtl.lu
Ergebnisse
Veranstaltungs-Homepage
Fondation Kim Kirchen
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Gratulation!!!
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