Sonntag, 21. Mai 2017

Hunsrücker Rennrad-Camp

Morgens vor die Tür zu treten und bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen eine ganze Reihe nagelneuer High-End Carbon-Rennräder zur Auswahl vorzufinden ist eine wirklich angenehme Vorstellung. Für die Teilnehmer des 1. Hunsrücker Rennrad Camps in Kell am See war das Wirklichkeit. Eine Flotte nagelneuer Canyon Testrädern stand sauber aufgereiht vor dem Hotel zur Post. Aeroad und Ultimate, Scheiben- und Felgenbremsen, elektrische und mechanische Schaltungen, Dura Ace und Ultegra, was auch immer das Rennfahrer Herz begehrte.



Drei Tage ging es durch den Hunsrück, das nördliche Saarland und entlang der Mosel. Eine kurze Runde zum Einrollen am Freitag Nachmittag, eine lange 140 km Tour am Samstag und gute 100 km zum Abschluss am Sonntag, bei der ich zum Teil mitgefahren bin. Zum Teil? Ah, manchmal gibt es solche Tage: Mit dem Rad nach Kell, kurz vor der Radstation einen Platten, Schlauch gewechselt und den blödesten Anfängerfehler von allen gemacht: Die Pannenursache, einen Glassplitter, nicht entfernt. Die Gruppe ist los und zack, wieder platt, ich zurück zur Radstation in der Hoffnung auf ein Ersatzlaufrad, war aber nur noch ein Rad mit Scheibenbremse da, also doch den Schlauch geflickt und hinterher, der Reifen hat 'nen Wahnsinns-Höhenschlag gehabt (bei Tubeless ready Felgen kommt es schon mal vor, das der Mantel nicht perfekt rund auf der Felge sitzt und sich beim Aufpumpen nicht zentriert), also Luft abgelassen, Mantel geruckelt, wieder aufgepumpt, immer noch Höhenschlag, also egal, weiter, 'nen Umweg gefahren und die Gruppe erst nach 50 km bei der Pause getroffen.

Aussichtspunkt am Erbeskopf


Trotz der so am Ende knappen Zeit hatte ich doch Gelegenheit mich mit einigen Teilnehmern zu unterhalten und über die Canyon Bikes zu fachsimplen. Weitgehende Einigkeit herrschte, dass kein Weg mehr an Scheibenbremsen am Rennrad vorbeiführt. Die Bremsen lassen sich einfach sehr viel leichter, gefühlvoller und konsistenter bedienen. Die Fahrer des Aeroads waren über den Komfort des Rades überrascht, von einem Aerorad erwartet man üblicherweise ein sehr viel harscheres Fahrverhalten. Diesen Punkt kann ich nach mittlerweile rund 15.000 km auf dem "Black Prince" nur bestätigen. Unangenehm aufgefallen sind die Laufräder mit den hohen Carbonfelgen, diese wurden als sehr Seitenwind anfällig beschrieben. Das ist meiner Erfahrung nach aber eine reine Übungssache. Ich fahre die 55mm Reynolds Laufräder, mit denen das Aeroad ausgerüstet ist, das ganze Jahr und kann die Seitenwindanfälligkeit nur bei überraschenden, starken Böen bestätigen. Trotzdem ist es keine Frage, dass niedrige Felgen von Seitenwind weniger beeinflusst sind und zu einer entspannteren Fahrt beitragen.

Panorama auf dem Erbeskopf

Neben der Möglichkeit die Canyonräder ausgiebig zu testen, muss man den aufmerksamen Rundumservice im Hotel zur Post noch erwähnen. Auch wenn ich nur wenig selber erfahren habe, so waren die Flammkuchen und die frischen Smoothies, die nach der Tour am Sonntag einfach so auf dem Tisch erschienen, ausgezeichnet. Über das Abendessen am Samstag habe ich auch nur Positives gehört. Alles in allem ein tolles Wochenende, das mit Sicherheit in Zukunft wiederholt wird

Wer darauf nicht warten möchte und Lust bekommen hat, den Hunsrück und den Hochwald unter Führung eines erfahrenen Guides schon früher zu erkunden und Canyon Bikes zu testen, dem sei gesagt, dass alle zwei Wochen ein RoadRide stattfindet. Der nächste am 27. Mai.






Hier die Profile und Strecken der drei Tage. Die Profile sind mit Veloviewer erstellt, ein Must Have Strava Add-On. Routen auf Strava: Tag 1, Tag 2, Tag 3



1 Kommentar:

  1. Sehr ansprechender Bericht - hatte auch überlegt aber die auswählbaren Räder alle zu gross von der Rahmenhöhe - ich habe auch mit Shimano Bremsschalthebel keine Erfahrung aber das bekomme ich sicher hin.Aber sonst hätte ich da sicher meinen Spass gehabt.

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