Sonntag, 23. November 2014

R.I.P Stefan Seel

Obwohl wir beide schon länger Rad gefahren sind, haben sich Stefans und mein Weg erst dieses Jahr gekreuzt. Zuerst virtuell auf Strava, als wir uns gegenseitig einige KOMs abgejagt haben und dann beim Bergzeitfahren im Homburg. Stefan stand am Start zum Jagdrennen in der Box neben mir und hat mich auf diesen Blog angesprochen und mir erzählt, dass er 2014 zum ersten Mal Straßenrennen fährt und normalerweise im Gelände zu Hause ist. Stefan war mir vom ersten Moment an sympathisch.

Diese Woche am Mittwoch Abend kam es zu einem tragischen Verkehrsunfall. Auf einer Trainingsfahrt wurde Stefan von einem Bus erfasst und verstarb noch am Unfallort.

Wenn man über viele Unfallmeldungen hinwegliest, so ist es doch was anderes, wenn es einen Radfahrer trifft, einen Cyclist, einen "von uns". Einen den man gekannt hat, der auf sich aufgepasst hat und der ordnungsgemäß beleuchtet unterwegs war. Und dann liegt das Rad im Straßengraben und wird nie mehr gefahren werden. Vorbei.

Ich muss seit dem oft daran denken. Ein Moment der Unachtsamkeit und soviel Leid. Ein Kind verliert seinen Vater, eine Frau ihren Mann, Eltern ihren Sohn. Ein Busfahrer der für immer damit leben muss all das verschuldet zu haben. Ein Moment der alles verändert.

Passt auf euch auf wenn ihr da draußen unterwegs seid. Fahrt defensiv, weicht wann immer es geht auf Nebenstraßen aus, lasst euch nicht provozieren, beharrt nicht auf eurem Recht, die Autos sind stärker.

Bericht SZ
Stefans Profil auf rad-net

Montag, 17. November 2014

The Hill Climb Girl

Für die Manga und Girl-Cycling-Power Fans unter euch:


Zum Abspielen PLAY drücken.

Geht bei mir nicht mit Safari, weder unter OSX noch iOS, Chrome funktioniert aber. Oben rechts kann man auf die englische Version der Seite wechseln.

Sonntag, 16. November 2014

Red Hook Crit

Nachdem ich hier über Alleycats geschrieben habe, darf der Verweis auf die Red Hook Crit Serie natürlich nicht fehlen. Sozusagen die zivile Version von Alleycats, aber bei weitem nicht mit den Kriterien vergleichbar, die wir aus der Pfalz kennen. Diese Rennen werden nämlich auf Bahnrädern auf technischen Straßenkursen gefahren. Das erste Mal wurde ein Red Book Crit 2008 in Brooklyn ausgetragen:

The inaugural RHC was organized to celebrate David Trimble’s 26th birthday. The race was held with no sponsors, prizes, promotion or permits. Despite only a few dozen cyclists and a handful of spectators the race atmosphere was intense and well received. The race was won by Kacey Manderfield who won a tight sprint against her male rivals. She would go on to win a national track championship and turn professional that same year.

Das ganze ist inzwischen zu einem echten Event gewachsen, mit Ablegern in Barcelona und Madrid. Hauptsponsor ist Rockstar Games (Grand Theft Auto) und viele der Fahrer sehen auch aus wie echte Rockstars. Tätowiert von oben bis unten, Bärte, coole Trikots. Die Wurzeln in der Bike-Messenger Szene sind offensichtlich.

Rennen nach diesem Vorbild gibt es inzwischen viele, gerne gesponsert von Red Bull (wie sollte es auch anders sein), z.B. in AmsterdamRotterdam, London. Und eine ganze Reihe scheinbar professioneller Teams: Fast AmsterdamMashSF (tolle Seite, muss man gesehen haben, auch Road und CX) oder etwa Chinelli Chrome (Sehr schöne Trikots, bunt, aber schön).

Hier eine fantastische Fotostrecke.






Hier hatte ich schon mal RedHook Videos verlinkt.
Red Hook ist übrigens ein Viertel in Brooklyn, New York.
Es gibt sogar eine Red Hook App!

Samstag, 15. November 2014

C - Trainer: Teil 2

Vergangenes Wochenende war ich zum zweiten von drei Lehrgangsteilen zur C-Trainer Ausbildung in Kaiserslautern. Diesmal stand auf dem Plan:
  • Grundlagen der funktionalen Anatomie
  • Grundlagen der Muskelphysiologie
  • Leistungsphysiologie
  • Biomechanische Grundlagen der Kraftübertragung
  • Grundlagen des Krafttrainings
  • Beweglichkeits- und Balancetraining
  • Neuromuskuläres und Schnelligkeitstraining
  • Praxis MTB
Vorgetragen wurden die Themen von:
  • Konstantin Gensow, Trainer am Heinrich-Heine Gymnasium in Kaiserslautern
  • Christian Swietlik
  • Dr. Bernd Altmayer und
  • Lukas Schmitz für die MTB Praxis
Der Vortrag von Dr. Altmayer war ein Parforceritt durch das Herz-Kreislaufsystem, die Muskeln, das Nervensystem und und und. Wie bei der Breite nicht anders zu erwarten, wurden alle Themen nur kurz und oberflächlich angerissen. Nachfragen konnten nur selten beantwortet werden, was vielleicht daran Gelegenheit, dass Herr Altmeter keinen Doktortitel in Medizin sondern in einem Naturwissenschaftlichen Fach hat.

Der Krafttrainingsteil wurde auf das dritte Wochenende verschoben, statt dessen waren wir mir Herrn Gensow in der Halle und haben u.a. was für die Rumpfmuskulatur gemacht und einige Tests zur Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer durchgeführt. Die Teilnehmer haben Gruppen gebildet und entsprechende Übungsteile ausgearbeitet. Martina und ich, wir haben einen Mini-Cross-Fit Zirkel mit dem Motto "weniger ist mehr" gemacht. Der Charme daran ist, dass man sich in gut 20 Minuten richtig auspowern kann, wenig Platz und kaum oder gar keine Gerätschaften benötigt und sehr effektiv den Rumpf trainiert. Zum Glück haben wir alle Übungen nur angetestet und nicht den vollen Zirkel wie unten beschrieben ausgeführt. Allerdings ist das für das dritte Wochenende angekündigt. Ich muss trainieren! Unser Zirkel hatte sogar sieben Stationen, aber mit sechs sieht die Skizze schöner aus:
Die Sportwissenschaftler aus Heidelberg haben verschieden Tests zur Bestimmung der Kraft, der Beweglichkeit und der Ausdauer vorgestellt. Solche Tests lassen sich auch mit Kindern gut durchführen, geben den Trainern wichtige Informationen zu eventuellen Schwächen oder zur Leistungssteigerung und werden auch von vielen Sportverbänden standardisiert durchgeführt. Hier geht's zum BDR Nachwuchsprogramm, im Anhang ist der Aufbau des Athletik Testes beschrieben.

Um die Ausdauer zu messen haben wir anstelle des oftmals durchgeführten Cooper-Tests den Shuttle-Run Test durchgeführt. Im Cooper Test wird einfach nur die Entfernung gemessen, die man in 12 Minuten läuft, vorzugsweise auf einer Leichtathletikbahn. Einer der Kritikpunkte dabei ist, dass es dort auch auf die Pacing-Stategie ankommt und die Ergebnisse für in solchen Dingen ungeübte Sportler daher schlechter ausfallen können. 

Der Shuttle Run Test (oder auch Jo Jo Test) kann dagegen leicht in der Halle oder auf kleinen Plätzen durchgeführt werden. Zwischen zwei parallelen Linien, die 20 Meter voneinander entfernt sein müssen (Handballfeld!) wird hin und hergelaufen. Das Tempo wird von einem Signal vorgehen, bei dem jeweils losgelaufen wird. Bevor das nächste Startsignal ertönt, muss man auf der anderen Seite angekommen sein. Das Signal kommt in immer kürzeren Anständen und das Tempo wird immer schneller. Dazu muss man sich auch immer noch umdrehen und nochmal von null beschleunigen. Hier eine genaue Beschreibung inclusive Auswertungsbögen. Mit dem Shuttle-Run Test kann übrigens der VO2max Wert vergleichsweise genau bestimmt werden.

Und, wie sollte es anders sein, man stellt mich an eine Startlinie und ich wechsle in den Wettkampfmodus. Am Ende waren wir zu zweit. Stufe 17 (= etwa 17 Minuten), 4,36 Sekunden pro 20m Bahn, 16,5 km/h, insgesamt 3700 Meter.

Danach bin ich zusammen mit Nicholas noch zu einer 50 km Tour durch den Pfälzer Wald bis zur Sickinger Höhe aufgebrochen. Im Dunkeln. Nach dem Athletik Test habe ich auf der Runde wirklich gelitten. Das war gar nicht so einfach und am Ende sau-kalt.




Sonntag Morgen haben wir uns darüber Gedanken gemacht, an was man alles denken muss, wenn man ein Training auf der Strasse veranstaltet. Hier, was Martina und ich uns überlegt haben:


Am Sonntag Mittag stand dann der MTB Praxis Teil auf dem Programm. Das hatte wirklich Spass gemacht und im Gegensatz zum Rennrad Praxisteil haben wir auch tatsächlich ein paar Kilometer zurückgelegt. Lukas Schmitz hat das sehr gut gemacht, Top Dozent!






Freitag, 14. November 2014

Movie Time

Und wo ich gerade über Alleycats schreibe, denke ich an Radkuriere, fällt mir das hier ein:


Viel Spass und ein schönes Wochenende!

Streunende Katze

... ist die Deutsche Übersetzung von Alleycat. Aber natürlich geht es hier nicht um Katzen, sondern um's Radfahren. Alleycats sind Radrennen, die den Radkurier Alltag nachstellen. Am Start gibt es ein  Manifest, eine Liste mit anzufahrenden Stationen. Dort gibt es im einfachsten Fall einen Stempel oder es sind Aufgaben zu lösen. Wer als erster am letzten Punkt eintrifft und alle Aufgaben gelöst hat, gewinnt. Die Rennen sind in der Regel inoffiziell und nicht wirklich legal. Rote Ampeln? Einbahnstraßen? Verkehrsregeln? Egal, Hauptsache schnell. Um das ganze nicht zu einfach zu machen, dürfen teilweise auch nur Räder mit starrem Gang und ohne Bremse benutzt werden.

In den letzten Tagen war Lucas Brunelle einige Male in der Presse. Anlass war der Prozess gegen einen Taxifahrer, der Brunelle ordentlich vermöbelte nachdem dieser ihn um Hilfe bat bei einem Unfall, den Brunelle verursacht hatte. (Ampel rot, Brunelle drüber, Fußgängerin im Weg, Knall-Zack-Bumm, Frau mit Kopfverletzung ins Krankenhaus). Bericht hier. Einige Tage später gab einen spektakulären Zusammenstoß zwischen einem SUV und Brunelle. Bericht und Video hier.

Worauf ich aber hinaus will, Lucas Brunelle ist eine Videograph der die oben erwähnten Alleycats filmt und damit sein Geld verdient. Jeder der glaubt in der c-Klasse sei es gefährlich, sollte sich den Trailer zu Line of Sight anschauen. Der nackte Wahnsinn! Die DVD ist ausverkauft. Schade eigentlich.



Hier ein etwas längerer Schnipsel auf Youtube:


Und hier gehts zur Homepage.

Dienstag, 4. November 2014

Fashion Alarm !!!!

Denen, die denken Rapha (die Autokorrektur wollte Rapha gerade in RAF ändern) sei für den Radsport Pöbel und die sich wirklich von der Masse absetzen wollen, beim Style und beim Preis, kann jetzt geholfen werden:


Und, welcher berühmte Radfahrer wirkt in dem Spot mit? In dem Zusammenhang vielleicht noch dieses Interview.

Hier geht's zum Online Store von Paul Smith!

Montag, 3. November 2014

Campagnolo Ghibli

In der aktuellen Ausgabe der Rouleur eine lange, wunderbare Strecke über die Entstehung des Ghibli Scheibenrades von Campagnolo. Cyclingtips hat einen Ausschnitt veröffentlicht. Das Rad entsteht in Handarbeit und wird von nur einem Mitarbeiter gefertigt, einem ehemaligen Goldschmied, Franco.

Hier das Video dazu:

Gran Fondo Fogvember

Gestern habe ich die neue Saison mit einer Strava Gran Fondo Tour eröffnet. 130 km mussten also mindestens auf der Uhr stehen um den Batch für meinen virtuellen Trophäen Schrank zu bekommen und dabei habe ich es auch belassen. Am Ende hatte ich 130,5 km, genug bei meinem derzeitigen Trainingsstand. Schön war, dass ich Gesellschaft hatte und die Tour so wirklich kurzweilig war. Das Leben hält ja immer wieder überraschende Wendungen bereit. Eine dieser Wendungen, in diesem Fall  war es die Liebe,  hat einen Freund aus Radsport-Jugendtagen wieder heim ins Saarland geführt, fünf Kilometer von mir entfernt. Wer hätte das gedacht, Uwe und ich wieder on the road, nach all den Jahren!

Die anvisierte Abfahrt um 8:00 Uhr haben wir nicht ganz geschafft, sind aber immer noch früh los gekommen. Es war kalt und nebelig und sollte auch den ganzen Tag nicht besser werden. Auf fast identischer Strecke wie bei dem Luxury Gran Fondo im September sind wir durch den Nebel des Grauens gefahren. Allerdings "etwas" langsamer. Vielleicht haben wir zuviel gesprocht? Wobei 42 Minuten mehr ja eigentlich kaum der Rede wert sind, oder?



Die Staustufe in Serrig hat übrigens den größten Höhenunterschied aller Schleusen an der Saar. und den zweithöchsten in Deutschland!