Wie beim Radrennen positioniere ich mich in der ersten Reihe, durchreichen kann ich mich immer noch lassen. Wir starten aus dem Wasser. Los geht's. Gar nicht so einfach auf Tempo zu kommen, ohne Wand an der man sich abstoßen kann. Neben mir schwimmt Thomas, dessen Tempo ich ungefähr für 20 Meter halten kann, danach bin ich alleine. Alle anderen schwimmen viel weiter rechts, in der Mitte entlang der Bojen. Es ist schwierig die Orientierung zu halten. Nach unten ist nur ein braun-grünes Nichts. Links ist die Kaimauer. Die Arme sind bleischwer. Ich bin viel zu schnell, zumindest für meine dünnen Radfahrerärmchen. Ich habe das Gefühl gleich abzusaufen und versuche einen Blick nach vorne zu erhaschen und denke mir nur, Scheiße, das ist noch weit. Langsamer, ruhig bleiben. Ein, zwei Brustarmzüge und weiter. Endlich, nach einer Ewigkeit von vielleicht sieben, acht Minuten kommen die blöden Wendepunkt-Bojen. Der Rückweg geht besser, es scheint ich habe meinen Rhythmus gefunden. Drei Züge, links atmen, drei Züge, rechts atmen, drei Züge nach vorne gucken. Vor mir und neben mir sind noch andere Schwimmer. Kurz vor Ende überhole ich sogar noch jemanden. Am Ausstieg ziehen mich helfende Hände aus dem Wasser, ohne die wäre ich wohl auf allen Vieren raus gekrabbelt. 14:32, damit liege ich auf Platz 25.
Jetzt kommt meine Disziplin. Mein Rad steht ganz am Ende der Wechselzone. Helm auf, Brille, Startnummernband. Das Rad von der Stange nehmen. Loslaufen, nach dem Balken in bester Cross-Manier aufspringen, Schuhe anziehen (die hängen bereits in den Pedalen) und los. Ah, das geht schon viel besser. Hier ist der Rhythmus vom ersten Meter an da. Nach dreihundert Meter hole ich den Ersten ein. Die Runde ist recht einfach. Flach, zwei kleine Wellen, einige Kurven. Weitgehend guter Belag. Ich fahre Einen nach dem Anderen auf. So gefällt mir das schon besser. Die Garmin zeigt mir nur die Gesamtzeit an, ich müsste den Bildschirm wechseln um zu sehen wie schnell ich bin. Egal, nach Gefühl. Die zweite Runde. Ein bisschen Reserve für die abschliessenden fünf Kilometer zurückhalten. Kurz vor Schluss eine Schrecksekunde als mir eine Windböe das Vorderrad zerreißt und ich das Rad gerade so noch abfangen kann.
Der nächste Wechsel. Fünf Kilometer Laufen. Zwei Runden. Der Kurs hat einige Ecken und Kanten, sogar ein paar Treppenstufen. Ich laufe ziemlich genau den angepeilten 4er Schnitt. Zwei Mann überholen mich, keine Chance mich da dran zu hängen. Aber es geht vorbei. Ich komme als Achter der 2. RLP Liga ins Ziel, die Uhr bleibt nach 1:04:32 stehen, insgesamt bin ich 68. von 395.
Meine Schwimmzeit bedeutet Rang 172. Die übrigen Splitzeiten wurden leider nicht erfasst, scheinbar hat das Transponder System keinen guten Tag gehabt. Bei vielen Athleten sind die Zeiten der einzelnen Disziplinen auf Null. Laut meiner Garmin bin ich die 20 km in 28:47 gefahren, da ich aber erst abgedrückt hatte, als ich die Laufschuhe schon an hatte, waren es netto vielleicht 28:30. Um es mit den erfassten Radzeiten zu vergleichen, müssen beide Wechsel mitgezählt werden, also 28:47 + 1:49 = 30:36. Das wäre mit fünf Sekunden Rückstand die zweit schnellste Radzeit. Die letzte Teilstrecke war mit 19:17 für 4,8 km im Bereich meiner Möglichkeiten. Recht gut war, dass jeder Kilometer bis auf wenige Sekunden gleich schnell war (3:56 bis 4:04), ebenso der Puls (175 - 178).
Der Wettkampf hat zur Rheinland-Pfalz Liga gezählt. Wir waren nach der DJK Dudweiler Zweite, insbesondere Dank der tollen Leistung von Thomas Schütz (Oberlenker Mallorca), der Erster war. Gratulation!
Bilder gibts keine. Ansonsten, Wetter hatte gehalten. Organisation schien mir ok. Funktionäre waren recht unaufgeregt, da habe ich im Saarland schon anderes erlebt. Zuschauer waren nicht viele da und auf dem Festplatz in Worms hat sich die ganze Veranstaltung etwas verlaufen, nicht so schön.
Genaue Ergebnisse hier. Homepage der Veranstaltung hier.
Und hier meine Strava Daten:
Ich bin tatsächlich geschwommen und nicht nur am Ufer hin und her gelaufen, auch wenn das GPS zu einem anderen Ergebnis kommt.
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