Sonntag, 30. Juli 2017

Test: Lezyne Pressure Drive und Road Caddy

Vor zwei Jahren habe ich geschrieben, dass an mein Rad niemals eine Satteltasche kommen wird. Eine Satteltasche! Fast so schlimm wie Herren-Handtaschen, die ältere Männer mit Socken in den Sandalen schon mal gerne mit Schlaufe ums Handgelenk tragen. Ganz zu schweigen davon, dass Satteltaschen gegen die Regeln verstossen ("Rule 29")!

Nur, was soll ich sagen, der Platz in den Trikottaschen ist begrenzt. Besonders bei Radmarathons, bei denen in aller Herrgottsfrühe gestartet wird und in den Bergen auch mal mit schlechtem Wetter zu rechnen ist, reicht die Kapazität der Trikottaschen nicht aus. Ich tendiere ja immer dazu eher etwas mehr als weniger anzuziehen und üblicherweise dauert es nicht lange, dass neben Telefon (rechts), Autoschlüssel (in der Reisverschlusstasche), Ersatzschlauch, Pumpe, Minitool, Flicken, Ausweis, Geld (im Lezyne Caddy Sack, in der Mitte) und einigen Energieriegeln und -Gels (links) auch die Armlinge und die Weste einen Platz benötigen.

Eine Zeitlang bin ich dazu übergegangen und habe den Lezyne Caddy Sack mit einem Pedalriemen unter den Sattel geklemmt. Der Vorteil des guten alten Riemens ist natürlich, dass er auch zusätzliche Dinge fixieren kann, Beinlinge etwa. Und ein Riemen entspricht noch am ehesten den Regeln, denn das Einzige was man demzufolge unter dem Sattel befestigen darf ist ein Schlauchreifen, sauber gewickelt, befestigt mit eben einem Riemen. Aber zumindest mit meiner grauen Tasche sieht das auch nichts aus.

Regeln hin oder her, Pragmatismus schlägt Purismus, es musste eine Tasche her, möglichst klein, unauffällig, stabil befestigt. Der Lezyne Road Caddy erfüllt genau das. Schlauch, Reifenheber und ein Minitool finden gerade so Platz, dazu etwas Geld und ein paar Flicken. Mit Gaskartuschen würde es schon eng werden. Der Reisverschluss ist wasserdicht und hat ne praktische Schlaufe, insgesamt ist die Tasche einwandfrei verarbeitet.




Da meine Minimal-Carbon Pumpe mal den Dienst verweigerte als es drauf ankam, gab es auch gleich noch eine neue High Pressure Pumpe von Lezyne dazu. Im Training und während Radmarathons habe ich die Pumpe inzwischen sogar am Rad neben dem Flaschenhalter! Die Velominati würden die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. :-o

Angenehm bei der Pumpe ist, dass der Schlauch in zwei Richtungen montiert werden kann und dadurch sowohl Presta als auch Schrader Ventile bedient. Den angegebenen maximalen Druck von 8,5 bar habe ich aber bei weitem nicht erreicht. Nach einer Minute hatte ich die 25er Conti Reifen auf 3,5 bar, nach zwei Minuten waren es immerhin 5 bar, was zumindest für die Heimfahrt ausreicht. Die Pumpe wurde dabei am Kopf erstaunlich warm.




Links:

4 Kommentare:

  1. Ich gebe zu, ich habe ein Taschenproblem. Früher Satteltaschen aber jetzt, nachdem ich das Licht gesehen habe, solche "Pouches" für die Trikot-Tasche. Bis vor kurzem war ich mit dem Lezyne Caddy Sack in S unterwegs. Darin: Ersatzschlauch, Flick-Patches, Multitool (Victorinox bzw. PB Swiss "Bike Tool"), Kettennieter (Pedros Six-Pack ohne den Imbuss-Schlüssel) und KMC Kettenschloß (Hat jemand schon eine Kette gerissen?), farbige Kopie des Persos, Organspenderausweis. Die Minipumpe (Lezyne Road Drive in S) wird daran mit einem Klettband befestigt, alles in die mittlere Trikot-Tasche. Fertig.

    Gelegentlich (aber sehr gelegentlich!) werde ich durch die Umstände gedrungen, mehr Platz in den Taschen freizumachen. Deswegen habe ich seit kurzem die Birzman "FeexPouch". Diese Tasche ist sehr klein, paßt super in die Trikot-Tasche, kann aber bei Bedarf unter den Sattel wandern. Meistens ist sie aber in der Trikot-Tasche und mit dem Riemen wird die Minipumpe festgemacht. Praktisch.

    Die "FeexPouch" ist übrigens wasserdicht, aber wahrscheinlich nicht so sehr wie der Caddy Sack.

    Eddi.

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  2. Die Regeln sind ja ganz nett, teilweise. Aber nicht wirklich ernst zu nehmen. Ich bevorzuge bei Taschen das Bauhausprinzip "Form follows Function".;) Deshalb kommt bei mir auch nur Leder/Holz/Baumwolle = Carradice an das Rad. https://www.dropbox.com/s/r0lnorjmwf6yy0x/24.07.2006%20009_ji_cr.jpg?dl=0
    Das ist die Antithese zum unsinnigen Gewichtfetichismus des Hobbyfahrers und macht aus dem Sportgerät auch ein Transportmittel. Es soll ja Leute geben, die eine Rennradrunde drehen und hinterher mit dem Auto Brötchen holen, bei mir geht das in einem.

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  3. Ich halte es für gefährlich feste Gegenstände wie Eddi das macht in die mittlere Trikottasche zu machen. Wenn man bei einem Unfall auf den Rücken fällt und etwas hartes ist in der mittleren Tasche kann man sich die Wirbelsäule brechen.Daher mache ich feste Gegenstände in die seitlichen Trikottaschen. Ich bin vor 4 Wochen 2 Meter abgestürzt von einer Mauer auf den Rücken wenn da was drunter gelegen hätte wäre das sicher anders ausgegangen.Die Luftpumpe ist bei mir immer unsichtbar und diebstahlsicher in der Sattelstütze Wenn man Satteltäschen mit Klettverschluss hat muss man bedenken das diese nicht lange halten und man das Satteltäschen verliert. Daher habe ich bei Satteltäschen immer ein Gummispanner drum. - es gibt solche an Plakatwänden mit denen Plakate gespannt werden.

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    1. Okay, no pump or other hard things in the middle pocket of the jersey! THNX for this tip, always learn new tricks even after 47 years of cycling.

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