Samstag, 8. Februar 2014

Ein paar Sprints mit Eddy

Heute habe ich endlich wieder mit dem Training angefangen. Nachdem mich die Freck davon fast zwei Wochen abgehalten hat. Eine Stunde auf der Rolle und noch eine halbe Stunde Gymnastik.

Dabei habe ich angefangen American Flyers zu schauen. Eine Familiendrama vor der Kulisse eines Radrennens aus dem Jahr 1985 mit Kevin Costner in einer der Hauptrollen. Die Kritiken sind recht schlecht, aber hey, ein Hollywood Film in dem es neben der "Haupt-Story" um Radrennen geht. Als Radfahrer kann man sich das durchaus gut ansehen. Da wurde noch ohne Helm gefahren, auf Stahlrahmen und mit Rahmenschalthebel. Vintage!

In Minute 25 unternehmen die beiden Protagonisten eine Ausfahrt um ein paar "Sprints mit Eddy" zu machen.

Donnerstag, 6. Februar 2014

Richard Sachs

A bike is a bike. Lean a K-Mart production bike against the wall next to a Richard Sachs and neither is faster. That’s because it’s really all about the rider.

via Rapha
mehr hier und hier

Mittwoch, 5. Februar 2014

Ich hann die Freck

Für die Leser ausserhalb des Saarlandes: Eine immer passende Ansprache ist kurz und knapp: "Unn?" Was soviel heißen kann wie "Hallo, wie geht es dir?" oder "Ist der Schwenker schon fertig?" oder "Wie war das Zeugnis?" oder "Kommst du am Wochenende zum Training?". Sollte der Saarländer darauf antworten: "Ich hann die Freck" oder noch schlimmer: "Ich hann die Flemm" sucht man am besten schnellstens das Weite. Bei ersterem handelt es sich um eine Erkältung, Grippe, Angina, bei zweitem um eine depressive Stimmung. "Nix wie weg" also.

Ich schleppe die Freck jetzt schon in der dritten Woche mit mir rum.  Nie wirklich so schlimm, dass ich das Bett hüten müsste und mich mal anständig auskurieren könnte, aber auch nicht so gut als dass ich trainieren könnte. (Ha, und ihr habt schon gedacht, was hat das alles mit Radfahren zu tun.)

Und das ist nun wirklich ein Grund de Flemm ze hann! So en Zores!

Am Rande, sehr lesenswert: Überleben im Saarland    

Samstag, 1. Februar 2014

Raffiniertes Aero Zubehör

Nachdem viele Jahre der dominierende Trend im Radsport der Leichtbau war und die Rahmenbauer sich mit immer neuen Gewichtsrekorden unterboten haben wird inzwischen ja alles auf Aero getrimmt. Das hat mit Hochprofilfelgen angefangen, ging mit tropfenförmigen Rahmen weiter und ist inzwischen bei allem anderen angelangt. Trikots, Rennanzüge, Helme, Pedale, Schuhe werden aerodynamisch gestaltet. Fahrräder werden immer weiter optimiert, Komponenten integriert. Gäbe es nicht die relativ strike UCI Reglementierung hätten Rennräder wohl schon lange nichts mehr mit dem klassischen Erscheinungsbildes eines Rennrades mit Diamantrahmen gemein. Dabei ist das ganze ja nicht neu. Shimano hat mit der Dura-Ace AX und der 600 AX schon Anfang der 80er aerodynamisch optimierte Gruppen auf den Markt gebracht. Oder das Cinelli Laser, was für ein Rad!

An der Stelle kann ich vielleicht erwähnen, dass ich ein grosser Fan des Zeitfahrens bin, nicht nur als Zuschauer, insbesondere als Fahrer. Für viele ist es ein Grauen, ich finde es gibt viel zu wenige davon. Auf der Startrampe stehen, die Uhr läuft, der Starter zählt rückwärts, trente - dix - cinq - quatre - deux - un - top. Den großen Gang in Schwung bringen. Der Puls ist mehr vor Aufregung als vor Anstrengung direkt im roten Bereich. Den Rhythmus finden. Das Rauschen der Scheibenräder. Wie gerne würde ich mal ein Zeitfahren auf perfektem Material bestreiten. Zeitfahrrad, Scheibenräder, Zeitfahranzug und Helm, 54er Kettenblatt. (Gut, zugegeben, ich könnte dann wahrscheinlich eine Kassette mit 14 bis 26 Zähnen fahren, aber egal, Hauptsache Scheibe.)

Aber ich schweife ab, ich wollte eigentlich weniger über Zeitfahren im Speziellen sondern mehr über Aero im Allgemeinen reden. Also, alles ist ja jetzt Aero. Mehr als jemals zuvor. Superwindschnittig. Es kann nicht mehr lange dauern bis der erste Rahmen mit negativen Watt Werten entwickelt wird. Der hat dann eine dermaßen clevere, von der NASA entwickelte super geheime Geheim-Nano-Teflonbeschichtung, dass die Luftmoleküle sich bei der bloßen Annäherung des Rahmens so erschrecken, dass sie sich zurückziehen und ein Vakuum zurücklassen, in dass das Rad samt Fahrer hineingezogen wird. Eventuel wird der Fahrer dann etwas früher in Sauerstoffschuld geraten, aber gut, da findet sich dann auch eine Lösung.

Ich frage mich allerdings, ob all die Leute, die sich jetzt Aeroräder und Aerohelme und Aeroschuhe kaufen überhaupt in der Lage sind eine Aeroposition einzunehmen. Wer kann eine Stunde Unterlenker fahren, bei maximaler Überhöhung (=Höhenunterschied Lenker - Sattel, sollte negativ sein, Lenker deutlich tiefer als Sattel)? Das ist doch die Basis von allen Aero-Überlegungen, oder? Wie schnell wandern die Hände wieder an die Bremsgriffe und der ganze Gewinn des zig-tausend Euro teuren Equipments ist aufgezehrt.

Um es besser zu machen, habe ich richtig investiert und mir das radikalste denkbare Aerozubehör gekauft. Bis jetzt habe ich es noch nicht viel benutzt, aber der erste Schritt ist getan.


Ich werde vom Fortgang berichten. Was haltet ihr von Aero?


Mittwoch, 29. Januar 2014

Festive 500 2013 - Die Sieger

Heute wurden die Sieger bekanntgegeben. Habe ich es euch nicht gesagt? Kinder, unglaublich schlechtes Wetter und eine herausragende Dokumentation sind die Garanten für den Sieg. Für den ersten Punkt sind meine Chancen für die Festive 500 2014 seit dem Wochenende dramatisch gestiegen. Meine Tochter kann Radfahren! Weihnachten 2014 wird sie fünf sein. Ha, wird ein neuer Rekord! Mit fünf Jahren in fünf Tagen fünfhundert Kilometer und ein Mädchen dazu.

Herzlichen Glückwunsch an die Prize-Winner! Hier gehts zur Rapha Seite.




Dienstag, 28. Januar 2014

How to be a road biker.

Sensationell, muss man gesehen haben:

Schaut euch auch die anderen Videos auf Youtube an. Besonders gut I'm faster than you und How to be a Mountain Biker. Hier geht's zur Homepage.

Montag, 27. Januar 2014

Der Mann mit dem Hammer

Es war auch wirklich kräftezehrend. 50 km Gegenwind. Kalt und Grau. Die komplette Mosel aufwärts, von Konz bis nach Rettel. 53x21, 30er Schnitt, kein Windschatten, nirgendwo. Dann links ab über den Saargau zurück nach Merzig. Ein ständiges Auf und Ab. Rauer Asphalt. Und irgendwo dort zwischen den Hügeln in diesem von Paris vergessenen Ende von Frankreich hat er auf mich gewartet, der Mann mit dem Hammer. Es war beileibe nicht das erste Mal dass wir uns getroffen haben, wir kennen uns ganz gut. Trotzdem, der Kerl ist niemand den man gerne trifft. Unangenehmer Zeitgenosse. Zu Beginn war er noch zu ertragen. Ich habe versucht ihn so gut es ging zu ignorieren, was aber zusehends schwieriger wurde. Am Ende hat er sich dann an mich gehängt, sich auf mich geworfen im Versuch mich niederzuringen, mich zum Aufgeben zu bewegen, Mistkerl, aber er hat es nicht geschafft. Natürlich! Hat er noch nie!

Der Kerl hat sogar einen eigenen Wikipedia Artikel!


Interessant ist es, die beiden letzten langen Touren zu vergleichen:

Gran Fondo:
  • 118 km alleine (+20 mit meinem Sohn)
  • 1524 Höhenmeter
  • 28,2 km/h im Mittel
  • 148 Puls im Mittel
  • 81 Umdrehungen im Mittel
  • 123 km
  • 665 Höhenmeter
  • 29,5 km/h im Mittel
  • 142 Puls im Mittel
  • 86 Umdrehungen im Mittel
Wetter war ähnlich, trocken und kalt. Verpflegung in etwa gleich. Also eine Tour wie die andere, bis auf die paar Höhenmeter? Trotzdem habe ich auf der flachen Tour einen Hungerast bekommen und war am Ende ein gutes Stück mehr ausgepowert.

Der Unterschied offenbart sich bei einem genauen Blick auf die Daten:

Gran Fondo:

Man with the Hammer:

Hier kann man sehr gut sehen, dass ich bei der zweiten Tour sehr viel gleichmäßiger unterwegs war. Die Trittfrequenz setzt während den flachen 80 km so gut wie nicht aus. Der Puls bewegt sich in einem sehr viel engeren Korridor. Ich hatte also wesentlich weniger Erholungsphasen. Erst gegen Ende, als ich das Moseltal verlassen habe, kommt wieder Bewegung in die Kurven.

Die lange, gleichmässige Belastung hat mich mehr angestrengt als die Berge. Natürlich kann das auch an der Tagesform liegen, ich war müde und habe mich insgesamt auch nicht so gut gefühlt wie die Woche vorher. Auf jeden Fall werde ich im Februar mal wieder öfter lang und flach fahren. Echtes GA Training, kann nie schaden.

Die Daten zeigen neben dem Nutzen von Datenaufzeichnungen auch sehr gut, warum Berge fahren so toll ist. Wenn man oben ist geht es wieder runter und man kann rollen lassen!

Freitag, 24. Januar 2014

Lutscher - Schlechtes Benehmen

Vor einigen Tagen tauchte auf einer Tour recht weit vor mir ein Radfahrer auf. Flache Strecke, keine Schwierigkeiten. Der Andere war recht zügig unterwegs, es dauerte eine Weile bis ich aufschloss. Rennrad, einigermaßen sportliche Erscheinung. Ich bin mit einem knappen Hallo vorbei und bin mein Tempo weitergefahren. Ruhig, kein Stress, warm fahren für die KMR (Kraft mit Rad) Einheit.

Dieser Wurm hat weder die Zähne auseinander bekommen um meinen Gruß zu erwidern noch den Anstand besessen, zu fragen ob er sich dranhängen darf. Hinterradlutscher, erbärmlicher!

Wo das Problem ist? Das kann ich euch sagen. Stellt euch vor ihr bummelt durch die Stadt, es regnet, ihr habt glücklicherweise euren Schirm dabei. Ihr schlendert an den Schaufenstern vorbei. Auf einmal kommt ein Fremder unter euren Schirm und geht mit euch mit, ohne ein Wort zu sagen, als sei es das Selbstverständlichste der Welt.

Eine andere Situation. Ihr sitzt mit euren Freunden im Park, der Grill brutzelt, das Bier ist kalt, die Sonne scheint. Der Fremde kommt, setzt sich dazu, bedient sich und mischt sich in die Gespräche ein. Ihr denkt, vielleicht ist es ein Freund eines Freundes, aber nein, es stellt sich heraus, niemand kennt ihn.

Das käme euch seltsam vor? Schlimmer? Und genau das Gleiche ist es mit dem Windschatten.

Wenn ihr also unterwegs seid und ihr werdet von einem anderen Radfahrer oder einer Gruppe aufgefahren und wollt euch dranhängen, grüsst freundlich und fragt ob es in Ordnung ist. Normalerweise ist jeder froh um Gesellschaft und Hilfe bei der Führungsarbeit, wenn nicht, warum auch immer, respektiert es und lasst den oder diejenigen fahren. Benehmt euch auf dem Rad!

Rule #19 #43 #67

Donnerstag, 23. Januar 2014

Festive 500 am Stück

Vor einigen Tagen ging ein Video durch die Radsport Blogosphäre in dem vier Freunde die Festive 500 in einem Stück absolvieren. Der Bericht und das Video haben im ersten Teil der "Best of Festive 500" Zusammenfassung von Rapha Erwähnung gefunden und wurden von Cyclingtipps  ausführlich gefeatured.


Das ist natürlich echt mal ein Abenteuer. Einer der Favoriten auf die Preise der Rapha Festive 500 Challenge 2013?

In dem Zusammenhang stelle ich mir die Frage, was man machen muss um aus der Masse der Einsendungen herauszustechen. Denn seinen wir mal ehrlich, es ist ein Wettbewerb und es gibt etwas zu gewinnen, sogar ziemlich fette Sachen, also liegt die Überlegung nahe, was man dazu anstellen muss.

Jetzt wird der Ein oder Andere einwenden, dass es um die Kameradschaft geht, um das Erlebnis und um die Freude am Spass und soweiter. Das stimmt zwar grundsätzlich, aber dazu braucht es keinen Wettbewerb, das gibt's jeden Sonntag im Clubtraining einfach so, das ganze Jahr, sogar bei gutem Wetter. Und wenn alle nur die 500 km abspulen und fertig, hat Rapha natürlich gar nichts davon.

Die Kameradschaft, das Erlebnis, das Ringen mit den Elementen, Schmerzen, Freude, Durchhaltewillen, Stolz.. all das muss berichtet werden. Heldentaten werden erst dadurch zu dem, was sie sind, wenn sie erzählt werden. 500 km am Stück sind auch Andere gefahren, für einen echten Rondoneur wahrscheinlich keine herausragende Leistung. Trondheim - Oslo ist weiter. Hier aber wurde das Abenteuer konserviert, das Scheitern und das Durchkommen für immer auf Speicherkarten festgehalten und in die Weiten des Internetzes gesendet.

Natürlich wäre es falsch nur um der Preise willen mitzumachen. Dafür gibt es zu viele Einsendungen und man ist zu sehr dem Geschmack und Wohlwollen der Juroren ausgeliefert. Natürlich geht es darum raus zu gehen, wenn alle anderen zu Hause bleiben. Natürlich geht es darum, das Unmögliche zu meistern. Für manche sind es die 500 km als solches, für andere die Zeit, die bereits von der Familie verplant wurde.

Also, was müsste man produzieren, damit man zumindest sicher in die Endauswahl kommt?

Es gibt zwei Komponenten:
  1. Ein heroisches, ausgefallenes Erlebnis
  2. Eine aussergewöhnliche Präsentation 
Also eine heroische Tour. 500 km am Stück? Hatten wir ja gerade. Möglichst viele Kilometer? Schwierig, keine Chance gegen die Junggesellen aus Australien, die gerade Sommer haben. Möglichst schlechtes Wetter? "Glücksache". Die Kinder mitnehmen? Da muss Jette sich aber beeilen mit dem Radfahren lernen! Wie wäre es denn mit einer Alpenüberquerung?! Im Winter! Wenn es den Bergsteigern langweilig wird und alle Berge im Sommer bestiegen sind, kommen ja auch die Winterbesteigungen. Geht das überhaupt? Sind die Pässe geöffnet? Oder gibt es einen Weg nur durch die Täler, zumindest weitgehend? An einem Stück? Oder in zwei, maximal drei Tagen? Alleine, unsupported oder mit Freunden und Begleitwagen? 

Wer filmt, wer fotografiert? Ohne dass es zu professionell wird? Sind ja keine Filmfestspiele! Oder reicht das geschriebene Wort, dass die Vorstellungskraft der Leser beflügelt. Ein schmales Buch, nicht nur ein paar Seiten, gedruckt, gebunden, fester Einband oder in der Aufmachung von Reclam Heften, Bleistiftzeichnungen. Ein Reisebericht wie in alten Zeiten. Details, Begegnungen, Beobachtungen, Tiefe. Das Unmögliche wagen.

Ich fabuliere? Wahrscheinlich. Egal. 

Sonntag, 19. Januar 2014

Gran Fondo Ride

Strava hat im Januar eine Gran Fondo Challenge ausgerufen. Dazu müssen 130 km an einem Tag und in einer Tour bewältigt werden. Das Wetter hat heute zumeist mehr den Anschein von März als von Januar erweckt. Eine gute Gelegenheit also nicht nur Kilometer abzuspulen sondern auch ein paar Höhenmeter zu sammeln und in den Hochwald zu fahren.

Nach der üblichen Strecke Merzig - Britten - Zerf - Burg Heid bin ich weiter Richtung Pluwig und dort talabwärts bis kurz vor die Romika. Dort bin ich rechts abgebogen. Über niegel-nagel-neuen Asphalt windet sich die schmale Straße mit etwa 10% durch den Wald bis nach Lonzenburg. Ausgang des Ortes folge ich dem Weg weiter bergauf Richtung Schöndorf. Die Straße wird zum Feldwirtschaftweg und schlängelt sich mit einigen kurzen Abfahrten und knackigen Gegensteigungen am Hang entlang. Vor Schöndorf weicht der Wald und der Blick kann ungehindert über die Höhenzüge des Osburger Hochwaldes schweifen. Das Panorama entschädigt für die Mühen, erste Klasse! Dazu scheint die Sonne und lässt einen ersten Eindruck von Frühling aufkommen. Aber die Hälfte der Steigung liegt noch vor mir. Der Weg führt im Bogen um Bonerath herum und kommt oberhalb von Holzerath wieder auf die L146. Von dort sind es nochmal 3,5 km bis auf den Rösterkopf. Am Ende ging es über 11 km mit 4,4 % bergauf. Das hört sich nicht allzu schlimm an, die ständigen Rhythmuswechsel fordern aber doch ihren Tribut, besonders an den steilen Stücken, die am Ende warten. (Ich habe mal ein Strava Segment auf die Strecke gelegt.) Die Abfahrt nach Kell ist auf jeden Fall wohlverdient. Von dort geht es durch den Hochwald, über Nunkirchen und Beckingen zurück nach Merzig. Auf den letzten 20 Kilometern habe ich dann noch tatkräftige Unterstützung von Hendrik bekommen.

Am Ende hatte ich 137 km. Strava Gran Fondo > checked!

Das Castelli Trikot, dass man sich "kaufen darf" wenn man die Challenge bestanden hat, ist wirklich gut geraten. Ich glaube da werde ich doch mal zuschlagen.