Minime startete um 13:00 in der U11 Klasse. Eine Runde zu sieben Kilometer müssen die Jüngsten bestreiten. Am Start stehen drei Jungs und vier Mädchen. Hendrik ist der einzige Saarländer am Start, solange er ankommt, hat er die oberste Stufe auf dem Treppchen sicher. Streng genommen kann bei so wenigen Startern gar keine Meisterschaft ausgetragen werden, dass man das bei den Kindern nicht so eng sieht ist allerdings nicht mehr als richtig. Die wenige Konkurrenz hält ihn dann auch nicht davon ab wirklich alles zu geben was in den dünnen Beinchen drinsteckt. Viel schneller als ich gedacht habe ist er wieder im Ziel, 13:37, das ist ein Schnitt von über 31 km/h auf einer gar nicht so einfachen Strecke mit sehr viel Wind. Bravo! Damit wäre er auch Zweiter der Rheinland-Pfälzer geworden. Nur 13 Sekunden hinter dem jüngsten Spross der Märkl Radsport Dynastie.
Zu dem Rennen selber gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Zeitfahren halt. 30 Minuten im anaeroben Bereich. Wer am meisten Schmerzen aushält gewinnt. Na ja, es gibt schon noch andere Gründe als die Leidensfähigkeit, aber zwischen zwei gleich starken Fahrern macht das den Unterschied. Wie bei der Erkundung der Strecke herrschte raus Gegenwind und rein Rückenwind. Auf dem Flachstück nach der Steigung bin ich gegen den Wind gerade so 40 km/h gefahren, hatte dafür auf dem Rückweg aber um die 55 km/h auf der Uhr stehen. Die Rhythmuswechsel an den Wenden haben mir nichts ausgemacht, dass war kein Problem.
Da die Fahrer mit nur 30 Sekunden Abstand auf die Strecke geschickt wurden, hatte ich den vor mir gestarteten Christoph Ruffing immer im Blick und konnte an den Wendepunkten ganz gut die Zeit abschätzen, die ich schon gewonnen hatte. Am Anfang schien es mir in einem Anflug von Größenwahn, dass ich die Lücke sogar ganz auffahren könnte, aber ab der zweiten Runde war ich froh meinen knappen sechs Sekunden Vorsprung zu halten. Die Abstände zu den hinter mir gestarteten Fahrern ließen sich schwieriger abschätzen. Aber es schien jede Runde mehr zu werden und die drei Fahrer kamen mir nach der Wende immer später entgegen.
Die Uhr bleib für mich nach 28 Minuten und 34 Sekunden stehen. Das war der fünfte Platz insgesamt und der zweite Platz in der Saarlandwertung. Ich gebe es zu, natürlich habe ich insgeheim gehofft Saarlandmeister zu werden. Aber gut, für den Senior im Feld, die relativ wenigen Trainings- und lächerlich wenigen Rennkilometern war das gar nicht so schlecht. Ich kann ehrlich zufrieden sein.
Es wäre natürlich schön wenn sich insgesamt mehr Fahrer der Herausforderung des Zeitfahrens stellen würde, so waren mal wieder die Spezialisten und Liebhaber unter sich, was der Qualität aber keinen Abbruch getan hat.
Ein Blick in die Daten zeigt einen Durchschnittspuls von 186 an. Damit sollte es nicht daran gelegen haben, dass ich mich zuwenig angestrengt hätte. Sobald die Schmerzen im Ziel nachlassen und man wieder Luft bekommt denkt man sich dann aber doch immer, ah, da wäre noch was gegangen, du hättest mehr beißen müssen. Zumindest mir geht es oft so. Vielleicht sind 20 km auch einfach zu wenig um sich so ins Koma zu fahren, dass man nach dem Ziel fast zusammenbricht. Ich würde jetzt eigentlich schon sagen, dass ich auch noch eine vierte Runde in annähernd der gleichen Zeit gefahren wäre. Vielleicht aber auch nicht. Um das herauszufinden muss ich dann wohl mal bei einem 30 oder 40 km langen Zeitfahren starten.
An dieser Stelle hätte ich ja auch gerne auf die Ergebnisse verlinkt, die von Rheinland-Pfalz finden sich hier, auf der Homepage des SRB wird in diesem Jahrzehnt wahrscheinlich nichts mehr veröffentlicht. Daher hier die Ergebnisse der Elite und hier und hier die der Jugendklassen (Danke Jörg).
Das Saarlandpodest, von links nach rechts: Platz Vier Patrick Lechner (88, KT, Bike Aid), Boris Odendahl (74, C, Tri-Sport), Michael Hümbert (90, KT, Bike Aid), Christoph Ruffing (89, C, Oberbexbach), Platz Fünf Oliver Zwick (90, B, Oberbexbach), Jörg Aumann, Vize Präsident SRB
Vater und Sohn!
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