Ankommen, das Auto direkt an der Strecke abstellen, Nummer abholen, umziehen und warm fahren ging ohne Probleme und routiniert von statten. Pünktlich um 14:30 standen etwa 80 Fahrer der Klassen pass'cyclisme open (= 'ne Art Jedermann Klasse), 3e catégorie (=C Klasse) und Junioren am Start. 13 Runden à 8 Kilometer waren zu bewältigen, 104 Kilometer auf einem weitgehend flachen Kurs mit einer Welle am Ziel. Es ging direkt zügig los, aber niemand konnte oder wollte sich in den ersten beiden Runden absetzen.
Mir kam es allerdings schon kurz nach dem Start so vor, als ob mein Sattel irgendwie zu tief wäre. Da ich aber seit Monaten nicht mehr an der Sattelstütze gearbeitet hatte, musste es wohl eine trügerische, subjektive Empfindung sein. Am Tag vorher bin ich noch ein paar Meter mit dem Mountainbike gefahren, dort sitze ich etwas anders, andere Schuhe, andere Pedale, das schien mir die einzige Erklärung zu sein. Also weiter. In der dritten Runde war es dann aber nicht mehr zu leugnen: Die Sattelstütze war ins Rutschen geraten und ich habe ungefähr fünf Zentimeter zu tief gesessen. Das ist ja eigentlich der Moment, bei dem man zum Materialwagen zurückfährt, sich festhält, der Mechaniker beugt sich sprektakulär aus dem Fenster und repariert das Rad. Nur, in dem Rennen gab es keine Materialwagen. Mist. Was tun? Einfach weiterfahren? Nein, das war ausgeschlossen. Aussteigen, Rad reparieren und trainieren fahren? Auch doof.
Zum Glück stand mein Auto direkt an der Strecke, also habe ich noch vom Rad aus die Schiebetür aufgemacht (ha, da haben sich die elektrischen, fernbedienten Schiebetüren mal bezahlt gemacht), das Multitool gegriffen, Schraube auf, Sattel hoch, Schraube zu (was mit dem blöden Multitool ewig dauert, da nur für eine viertel Undrehung Platz ist), Auto zu und weiter ging es.
Leider war es mit die schnellste Runde, die erste Hälfte des Feldes mit vl. 25 Mann auf und davon und auch die zweite Gruppe war vorbei. Einige Kilometer später am Ende des welligen Windkantenstückes war ich wieder dran. Kurz später machte sich der Sattel schon wieder auf den Weg nach unten. Ich versuchte das während der Fahrt zu richten, aber an einem weiteren Stopp führte kein Weg vorbei. Zweite Gruppe weg, Nachzügler auch vorbei. Mist. Wieder hinterher. Diesmal hat es fast eine Runde gedauert bis ich wieder dran war. Die sechste und siebte Runde habe ich dann in der Gruppe verbracht, die vielleicht als Hauptfeld zu bezeichnen war. Irgendwie hat sich das aber mehr nach Training und weniger nach Rennen angefühlt. Die letzten sechs Runden bin ich dann alleine vor der Gruppe gefahren. Hatte sich zwar immer noch nicht nach Radrennen angefühlt, war aber ein gutes Schwellentraining und am Ende war ich redlich müde.
Hier ein Blick auf die Daten:
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